Handwörterbuch der Chemie.
art sei, die sich nicht nur beim Lösen von Eisen, sondern auch von Zinn oder
Zink in verdünnter Salz- oder Schwefelsäure bilde. Er erkennt auch, dass die
verschiedenen Metalle verschiedene Mengen des Gases liefern, so Eisen ds
(theoretisch: 55), Zink jy (theoretisch: 445), Zinn j, (theoretisch: 44) seines
Gewichts. Das spec. Gew. bestimmt er zu 4 (richtig 4) von dem der Luft.
Zu gleicher Zeit beschäftigen sich DE LASSONE (7) und SCHEELE (8) mit
ähnlichen Untersuchungen und entdecken neue Darstellungsweisen des Wasser-
stoffs aus Zink und ätzendem, flüchtigem oder fixem Alkali. VoLTA findet 1777,
dass das Gas bei Mischung mit Luft durch den kleinsten elektrischen Funken
entzüindet wird. FoumcRov (9) hält den unangenehmen Geruch des Gases für
ein Specificum desselben.
Bis zu CAVENDISH ist man der Ansicht, dass alle entzündlichen Luftarten
unter einander identisch sind, dass es eigentlich nur eine einzige entzündliche
Luft gebe, eben den Wasserstoff, welche, durch verschiedene andere Substanzen
verunreinigt, verschieden auftreten könne. Man glaubte also, dass z. B. die bei
der Destillation organischer Substanzen entweichenden, entzündlichen Gase, Kohlen-
wasserstoffe, Kohlenoxyd, Aetherdampf etc. nichts anderes seien, als verunreinigter
Wasserstoff. Diese Anschauung erschwerte natürlich die Kenntniss von der
Constitution dieses Gases ganz bedeutend. So kommt es, dass man dasselbe
im 17. Jahrhundert für den brennbaren Bestandtheil der Metalle hält; LEMERY
nennt es — der damals herrschenden Anschauung gemäss — den Schwefel der
Metalle, VoLTA (10) den »luftigen Schwefel«, sulfo acrco. SCHEELE betrachtete
es als eine Verbindung von Wárme mit Phlogiston, die Anhünger SrAur's hielten
das Phlogiston für den Hauptbestandtheil des Gases; die meisten Anhänger aber
findet die von KrRwAN (11) vertheidigte Ansicht, dass Wasserstoffgas und Phlogiston
identisch seien. Allen diesen Anschauungen macht die Entdeckung der Zusammen-
setzung des Wassers (s. dort) ein Ende, in Folge deren Lavoisier dem Gase den
Namen Zydrogne, Hydrogentum, Wasserstoff giebt.
Vorkommen: In freiem Zustande kommt Wasserstoff auf der Erde allerdings
nur in geringen Mengen und mit anderen Gasen gemischt, vor in den Gas-
Ann. chim. et phys. (3) 43, pag. 477. 34) ST. CLAIRE-DEVILLE, Compt. rend. 70, pag. 1105
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