Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

     
  
  
  
   
  
   
    
   
  
   
  
  
    
  
  
  
  
   
  
  
   
  
    
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
   
     
  
  
    
    
   
       
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Wein. Wein ist das aus den Beeren der Weintraube (Vitis vinifera L.) 
durch alkoholische Gährung unter Anwendung der »anerkannten« Keller- 
behandlung erzeugte geistige Getränk. 
Die Produktion des Weines ist aufs engste verknüpft mit der Cultur des 
Weinstocks. Dieser gedeiht am besten in solchen Gegenden, welche sich eines 
langen, warmen Sommers erfreuen. Sonnenwärme ist für das Reifen der Trauben 
unentbehrlich, während strenger Frost von der Rebe ziemlich gut vertragen 
wird. — Für die Cultur des Weinstockes kommen von europäischen Ländern 
besonders in Betracht: Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Oesterreich-Ungarn, 
Griechenland, Schweiz. Ausserhalb Europas wird Wein mit Erfolg angebaut an 
den afrikanischen Küstenländern des Mittelmeeres (Algier), in Kleinasien und in 
verschiedenen Staaten Nordamerikas (Californien). — Der Weinstock erfordert 
eine sehr sorgfältige Bodenbearbeitung und eine an Kali und Phosphorsäure 
reiche Düngung. 
Zur Zeit sind etwa 2000 verschiedene Rebsorten bekannt und angebaut, 
welche indessen sämmtlich Varietäten der nämlichen Art Vitis vinifera L. sind. 
In den letzten Jahrzehnten sind mit Erfolg europäische Reben nach Amerika 
verpflanzt worden, andererseits sind auch nach Deutschland amerikanische Reben 
eingeführt worden, weil diese sich gegen die Reblaus (Phylloxera devastatrix) 
widerstandsfähiger erwiesen haben, als die heimischen. 
Fin neu angelegter Weinberg wird etwa nach 8 Jahren ertragfähig, im 
Uebrigen aber ist das Lebensalter des Weinstockes ein sehr langes, angeblich 
bis zu 1000 Jahren. Anfang Juni blüht die Rebe, alsdann entwickelt sie ihre 
Früchte (Beeren), welche zu Rispen (fälschlich Trauben genannt) angeordnet 
sind. Zu Beginn ihrer Entwicklung enthalten die Weinbeeren besonders viel 
Gerbsäure. Diese nimmt später stark ab; an ihre Stelle treten freie Aepfelsäure 
und Weinsäure. Gegen das Ende der Entwicklung (gegen die Zeit der Reife 
hin) nehmen auch die freien Säuren ab, dafür erfolgt Bildung weinsaurer und 
saurer weinsaurer Salze und Aufspeicherung von Zucker, welcher wahrscheinlich 
von den Zellen der Beere selbst bereitet wird, denn ein Nachreifen der Wein- 
beeren, wie etwa beim Obst, findet nicht statt. 
Der gesammte Fruchtstand (die Rispe) des Weinstockes wird »Weintraube« 
genannt. Die Frucht, welche die Samenkerne einschliesst, heisst »Weinbeere«; 
die ihrer Beeren beraubten Fruchtstiele heissen »Kámme«. Der durch Pressen 
der Beeren erhaltene Saft wird »Most« genannt, die beim Pressen hinterbleibenden 
Schalen und das Fruchtfleisch werden als »Mark« bezeichnet. 
Zur Gewinnung von Wein werden nur die vóllig reifen Trauben benützt. 
Die Bestimmung des richtigen Zeitpunktes der Lese, von welchem die Qualität 
des zu erwartenden Weines wesentlich abhängt, erfordert reiche Erfahrung. -— 
Werden die Trauben über das Maximum der Reife hinaus am Stocke belassen, 
so verfallen sie der »Edelfáule«, welche durch den Pilz Botrytis cinerea bedingt 
wird. Im Verlaufe derselben veredelt sich die Qualität der Trauben, weil der 
Pilz verhältnissmässig mehr Säure als Zucker verzehrt. — Häufig werden auch 
die reifen Trauben am Stocke »geknickt«; sie werden hierdurch in Folge 
Verdunstung von Wasser gehaltreicher, d. h. reicher an Extraktivstoffen. 
Zur Zeit der Reife sind die Trauben entweder weiss (gelb) oder blau. 
Auch die blauen Trauben lieforn — mit Ausnahme der Fürbertraube, deren 
Saft roth gefürbt ist — einen farblosen Most, kónnen also wie die weissen auf 
Weisswein verarbeitet werden. Zu diesem Zwecke ist es erforderlich, die 
  
 
	        
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