Full text: Handwörterbuch der Chemie (Dreizehnter Band)

   
ter Schlamm 
sen scheidet 
einstein ab. 
in denen er 
laufes unter- 
'ehandlung«, 
seine guten 
h. trinkbar 
2 (Fructose), 
rung zerfällt 
noch andere 
ursprünglich 
sse, als die 
n« an den 
erfolgt die 
bei welcher 
heidung der 
r Wein klar 
den Zweck, 
durch ver- 
r eríolst. 
lausenblase, 
s unlósliche 
en Bestand- 
lem Namen 
zu rechnen: 
ohol (beide 
der Weine, 
ren so weit 
iteres einen 
besondere 
Jahren die 
schlechten 
nig Zucker. 
igiren, dass 
'h bemerkt, 
iss die Zu- 
e bestimmt 
ge, b) den 
agen (nach 
genauesten 
   
Wein. 129 
Die wichtigsten Verfahren sind folgende: 1. Das Chaptalisiren, von dem 
französischen Minister CHAPTAL herrührend, besteht darin, dass dem Moste oder 
Weine ein Theil der freien Säure durch Zusatz von Calciumcarbonat (Marmor- 
staub) entzogen wird, während man den fehlenden Zucker durch Zusatz von 
Rohrzucker, reinem Traubenzucker oder. Invertzucker ergänzt. Ueber die einzu- 
haltenden Verhältnisse s. u. »Gallisirens. Um 6 Thle. Säure zu entziehen, setzt man 
5 Thle. Marmorstaub zu. (Der Zusatz erfolgt zweckmässig erst zum fertigen Wein). 
Das Chaptalisiren bezweckt lediglich eine Verbesserung und keine Ver- 
mehrung des Weines. 
9. Das Gallisiren. Der Erfinder dieses Verfahrens, Dr. GarL, ging von 
der im Allgemeinen richtigen Annahme aus, dass die Bedingungen zur Erlangung 
eines guten Weines dann am günstigsten seien, wenn der Most 249 Zucker, 0:6 § 
freie Säure und 75:49 Wasser enthalte. (Nach MoHr 0:59 Säure, 209 Zucker.) 
Hat man also einen Most von 16:73 Zucker, 0:89 Sáure und 82:54 Wasser, 
so sind, um ihn auf 0:69 Sáure und 249 Zucker zu bringen, 189 Wasser und 
15:39 Zucker zuzusetzen. Auf diese Weise erzielt man eine Vermehrung des 
Mostes von 100 Thln. auf 133 Thle. In ganz schlechten Jahrgángen steigt der 
Sáuregehalt oft auf 1:4— 1:69; das Gallisiren würde, auf diese Weise angewendet, 
alsdann zur »Weinpantscherei« ausarten. Um dies zu vermeiden, setzt man nach 
dem Verfahren von Garr den Säuregehalt um ein beträchtliches herab und ent- 
fernt einen weiteren Theil der Säure durch Entsäuerung mit Calciumcarbonat; 
man verbindet also das Gallisiren mit dem Chaptalisiren. 
3. Das Petiotisiren besteht darin, dass man auf die Weintrester Zucker- 
wasser aufgiesst und diese Mischung der Gáührung überlässt. Man erhält so 
Getränke, welche natürlich weniger Sáure enthalten als Naturwein, aber in Bezug 
auf Alkoholgehalt und Bouquet diesem gleichkommen. Durch Vermischung der 
ersten Auszüge mit dem normal vergohrenen Wein lassen sich recht brauchbare Ge- 
tránke herstellen. Die spüteren Auszüge werden mit Weinsáure versetzt und liefern 
den sogen. »Haustrunk« oder »Tresterwein«. Dieselben Trester kónnen mebrmals 
hintereinander zum Vergühren von Zuckerwasser benutzt werden. Da alle diese 
Produkte immer noch wohlschmeckend und bouquetreich sind, so geht daraus 
hervor, dass die Schalen der Weinbeeren an der Bildung des Bouquets wesent- 
lich betheiligt sind, 
4. Das Gypsen. Dasselbe geschieht namentlich in Frankreich und anderen 
südlichen Ländern vorzugsweise bei Rothweinen, um eine schnellere Klärung 
herbeizuführen, die Farbe des Weines zu erhöhen und grössere Haltbarkeit zu 
erzielen. Man bestreut zu diesem Zwecke die Trauben mit nicht unbedeutenden 
Mengen Gyps. Dieser setzt sich mit dem Kaliumbitartrat des Weines in der 
Weise um, dass sich Calciumbitartrat bildet, welches abgeschieden wird, und 
Kaliumbisulfat, welches in Lösung bleibt. 
Man erkennt daher das stattgehabte Gypsen im Weine an der Erhöhung des 
Schwefelsäuregehaltes. Um einen auffällig hohen Schwefelsäuregehalt herabzu- 
mindern, machen die Producenten bisweilen Zusätze von Baryt- und Strontian- 
salzen. 
Der zulässige Gehalt an Schwefelsäure ist in den meisten Ländern gesetzlich 
normirt. 
5. Das Scheelisiren besteht in einem Zusatz von Glycerin zum fertigen 
Wein. Letzterer wird dadurch. haltbarer und vollmundiger. Der Zusatz ergiebt 
sich analytisch aus der Verschiebung des Gehaltes an Glycerin zum Alkoholgehalt, 
9 
LADENBURG, Chemie. XIII. 
  
   
   
  
   
    
  
   
   
  
   
   
  
  
   
  
   
    
   
  
   
  
  
   
  
   
  
   
   
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
   
    
    
   
  
  
  
  
  
   
  
    
   
    
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.