Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
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Wismuth.*) Geschichtliches. Die älteste sichere Nachricht über das 
Wismuth stammt aus dem 15. Jahrhundert. Zwar wird der Name Marcasita schon 
viel früher erwähnt, hatte aber damals eine höchst unbestimmte Bedeutung und 
wurde für jedes erzführende, glänzende Mineral angewandt. Des Wismuths als 
eines metallischen Korpers gedenkt zuerst BasiLius VALENTINUS in seinem letzten 
Testament mit den Worten: Das Antimonium gehört zwischen Zinn und Blei, wie 
das Wismuth oder Magnesia unter und zwischen das Zinn und Eisen. Weiter 
behauptet er, das Wismuth wirke auf die Wünschelruthe wie das Zinn, und in 
seinen Schlussreden erklärt er: Wismuth oder Marcasit ist des Jovis Bastard 
(das dem Zinn entsprechende Halbmetall). In den folgenden Jahrhunderten 
nennt PARACELSUS den »Wisemat« unter den Halbmetallen, AGRICOLA bezeichnet 
das Wismuth als bisemuthum oder auch als plumbum cinereum; er erklärt es für 
ein wahres Metall und berichtet, dass man es dem zu verarbeitenden Zinn 
zusetze. LIBAVIUS (um 1600) verwechselt es mit dem Spiessglanzmetall, LEMERY 
1675 in seinem cours de chymie mit dem Zink. In seinem dictionnaire universel 
des drogues simples (1698) meinte LEMERY, das Wismuth werde in England aus 
unreinem (arsenhaltigem) Zinn durch Schmelzen mit Weinstein und Salpeter 
kiinstlich bereitet, und diese Ansicht erhielt sich bei Einigen so lange, dass 
noch 1754 J. G. H. v. Justi behauptet, aus Arsenik, Zinn, Weinstein und 
Salpeter konne man Wismuth machen. Die Eigenthiimlichkeiten des Wismuths 
lehrte Porr 1739 genauer kennen. Zugleich mit ihm untersuchte es 1739 der 
Sohn J. GEorrRov's, welcher beweisen wollte, dass Blei und Wismuth ganz 
ühnliche Kórper seien, wobei er sich darauf stützte, dass beide Metalle bei der 
Verkalkuog an Gewicht zunehmen, dass man aus beiden Mennige brennen, mit 
beiden Silber cupelliren könne u. s. w. BERGMANN hauptsächlich lehrte die 
Reactionen des Wismuths als die eines eigenthümlichen Metalls kennen (1). 
Früher gewann man das Wismuth nur als Nebenprodukt bei der Darstellung der 
Schmalte, grössere Bedeutung gewann es erst seit der Entdeckung der leicht 
flüssigen Wismuthlegirungen und der Verwendbarkeit einiger seiner Verbindungen 
zu medicinischen Zwecken. 
*) 1) Korr, Gesch. der Chemie 4, pag. 110. 2)‘ BOLLEY; Chem. Technologie 
7. Bd. 3) Ber. 12, pag. 1723. 4) PocG. Ann. 76, pag. 564. 5) GRAHAM-OTTO, Anorgan. 
Chem., 5. Aufl. 2. Abthlg., pag. 606. (6) Ber. 9, pag. 76. 7) Journ. f. pr. Chem. 14, pag. 309. 
8) Journ. f. pr. Chem. 23, pag. 75. 9) HOoFMANN's Ber. über die Entwicklung der chemischen 
Ind. 1, pag. 960. 10) PATERA, DINGL. polyt. Journ. 164, pag. 394. 11) VOGEL, DINGL. polyt. 
Journ. 167, pag. 187. 12) DINGL. polyt. Journ. 190, pag. 731. 13) Carnor, Compt. 
rend. 78, pag. 169 u. DINGL. polyt. Journ. 211, pag. 347. 14) MEHU, DINGL. polyt. 
Journ. 211, pag. 187. 15) Proc. R. Soc. 43, pag. 172. 16) Bull. soc. chim. (3) 9, pag. 465. 
17) Journ. f. pr. Chem. (2) 44, pag. 23. 18) ScnuwipT, Lehrb. d. pharm. Chem. I, pag. 410. 
19) Ber. 12, pag. 2386. 20) Zeitschr. f. analyt. Chem. 22, pag. 498. 21) Ber. 23, pag. 943. 
22) PocG. Ann. 77, pag. 143. 23) Sitzungsber. d. Acad. d. Wissensch. zu Wien, Heft 5. 24) Journ. 
f. pr. Chem. 96, pag. 183. 25) TRIEBE, Chem. Soc. Journ. 6, pag. 71; Zeitschr. f. Chem. 1868, 
pag. 350; BOTTGER, DINGL. polyt. Journ. 212, pag. 441. 26) LUDEKING, Ann. Phys. Chem. 
N. F. 34, pag. 21. 27) Pocc. Ann. 96, pag. 494. 28) KAVSER, Ber. 2, pag. 309. 29) Mar- 
THIESEN, PoGcG. Ann. IIO, pag. 24. 30) FIZEAU, Compt. rend. 65, pag. 1125; PoGG. Ann. 138, 
pag. 26. 31) LÜDEKING, POGG. Ann. 34, pag. 21. 32) F. HÉRARD, Compt. rend. 108, pag. 293. 
33) FARADAY, PoGG. Ann. 76, pag. 144. 34) Chem. News 20, pag. 32. 35) Pocc. Ann. 20, 
pag. 283. 36) CARNELLY u. WILLIAMS, Ber. 12, pag. 13560. 37) Journ. pr. Chem. 27, pag. 209. 
38) Compt. rend. 40, pag. 769. 39) PoGG. Ann. 82, pag. 303. 40) Ann. chim. 
phys. 1859, Bd. 55, pag. 176. 41) Arch. des Soc. Phys. et Nat. 1883, pag. 10. 42) Journ. 
  
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
    
    
  
  
   
    
   
  
   
  
  
   
   
  
   
  
   
  
    
  
    
 
	        
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