Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Technische Anwendung des Wasserstoffs. 
Früher wurde der Wasserstoff zur Füllung von Luftballons benutzt. Der 
erste, der mit einem solchen aufstieg, war 1783 der Professor am Conservatoir 
des Aris et. Métiers in Paris, CHARLES (Charliere). Bald aber wurde der Wasser- 
stoff vom Leuchtgas verdrängt. 
Um das Wasserstoffgas, das mit wenig leuchtender Flamme brennt, zu 
Beleuchtungszwecken brauchbar zu machen, wurden verschiedene Wege ein- 
geschlagen. SELLIGUE (252) sittigte das Gas mit dem durch Destillation des 
bituminósen Mergelschieters von Autun erhaltenen Oel. WiTHE liess Wasser- 
stoff Retorten passiren, in welchen Harz oder Kohle auf Leuchtgas verarbeitet 
wurden. Letzteres Verfabren wurde in Belgien eingeführt unter dem Namen 
»Systéme Leprince«. GiLLARD (1846) stülpte über die Brenner einen Helm aus 
Platindraht. Letzterer wurde dadurch zur Weissglut erhitzt und gab ein helles, 
unbewegliches Licht, machte auch die Anwendung von Cylindern entbehrlich. 
Diese Art der Beleuchtung konnte sich aber wegen der Subtilität, mit welcher 
die Laternen behandelt werden mussten, sowie wegen der Kosten nicht halten 
(233). 
Auch der Vorschlag TEssié pu MoTays, das Knallgas zur Beleuchtung zu 
benützen, wurde praktisch erprobt, aber ohne nachhaltigen Erfolg. 
Seit wenigen Jahren bürgert sich das sogen. Wassergas (s. pag. 9) in der 
Technik immer mehr ein, wird aber fast nur zu Heizzwecken verwandt. 
Von grosser Wichtigkeit namentlich für Schwefelsäurefabriken ist noch das 
Löthverfahren, welches gestattet, Bleiplatten vermittelst mit Luft gemengten Wasser- 
stoffs ohne fremdes Loth aneinander zu löthen. 
Wasserstoff und Sauerstoff.*) 
Der Wasserstoff geht mit dem Sauerstoff zwei Verbindungen ein, zu Wasser, 
H,O, und zu Wasserstoffsuperoxyd, H,0,. 
Wasser. 
Geschichtliches. Ueber die Natur des Wassers, welches bei seiner 
enormen Verbreitung auf der Erde einer der ersten Stofte war, mit welchem 
  
*) 1) BUNSEN, Gasom. Meth., Braunschweig 1857, pag. 258. 2) HUMBOLDT u. GAY-LUSSAC, 
GiLB. Ann. d. Phys. 20, pag.49. 3) W. HENRY, Ann. of philos. 25, pag. 462. 4) TURNER, 
Edinb. Phil. 12, pag. 311. 5) REGNAULT u. REISET, Ann. Chem. 59, pag. 208. 6) DÔBEREINER, 
SCHWEIGG. Journ. f. Chem. u. Phys. 34, pag. 91; 38, pag. 321; 39, pag. 159; 42, pag. 60; 
63, pag. 465; KASTN., Arch. 2, pag. 225. 7) DULONG u. THÉNARD, Ann. chim. et phys. 23, 
pag. 440; 24, pag. 380. 8) SCHWEIGGER, SCHWEIGG. Journ. 63, pag. 375. 9) PLEISCHL, 
SCHWEIGG. Journ. 39, pag. 142, 201, 351. 10) DELARIVE u. MARCET, Ann. chim. phys. 39, 
pag. 328. 11) DOBEREINER, SCHWEIGG. Journ. 47, pag. 133. 12) DÔBEREINER, Journ. f. pr. 
Chem. 1, pag. 114; Ann. Chem. 14, pag. 10. 13) W. HENRY, Phil. Mag. Journ. 6, pag. 364. 
14) DÔBEREINER, Ann. Chem. I, pag. 20. 15) ERMAN, Abh. Acad. Berl. 1818 u. 1819, 
pag. 368. 16) DOBEREINER, SCHWEIGG. Journ. 63, pag. 465. 17) MAHLA, Ann. Chem. 81, 
pag. 255. 18) GROTHUSS, SCHWEIGG. Journ. 4, pag. 238; GILB. Ann. Phys. 33, pag. 212; 
58, pag. 345; 69, pag. 241. 19) SCOTT, Chem, News 56, pag. 175. 20) GRAHAM, N. Quart. 
Journ. of Soc. 6, pag. 354. 21) FARADAY, Ann. Phys. 33, pag. 149. 22) BAUDRIMONT, Compt. 
rend. 41, pag. 177. 23) DELARIVE, POGG. Ann. 46, pag. 480. 24) RITTER, GMELIN-KRAUT, 
Bd. I, 2, pag. 47. 25) FUSINIARI, Giorn. di Fisica 1825, 8, pag. 259. 26) BIOT, GILB. Ann. 20, 
pag. 99. 2’) DELAROCHE, SCHWEIGG. Ann. I, pag. 172. 28) DEGEN, PoGc. Ann. 38, pag. 454. 
29) H. N. WARREN, Chem. News 67, pag. 195. 30) HooKx u. ORKNEY, GILB. Ann. 20, pag. 143. 
31) SAUSSURE, GILB. Ann. 17, pag. 180. 32) MALLARD u. LE CHATELIER, Compt. rend. 91, 
      
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
    
  
  
     
  
  
  
  
    
  
  
   
   
    
  
   
  
  
   
      
    
    
   
  
    
      
   
      
        
    
       
    
   
      
   
   
   
    
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