Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

    
    
  
  
  
  
  
     
    
   
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
  
Handwörterbuch der Chemie. 
  
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Ein Phosphorescenzspectrum ist bei dem Yttrium von W. Cmnooxrs (69) 
nachgewiesen worden; und zwar phosphorescirt Yttriumoxyd, welches aus dem 
Sulfat durch Ammoniak gefállt ist, bei einer unter Rothgluth befindlichen Tem- 
peratur nicht, erhitzt man aber gefállte Vttererde bis zur Weissgluth, so phos- 
phorescirt sie mit grossem Glanz und klarem gelben Licht und giebt im Rohr 
für strahlende Materie ein sehr schónes, aus scharfen Linien bestehendes Spectrum. 
Yttriumperoxyd, Y,O,, entsteht durch Behaudeln der Lósungen der 
Sulfate oder Nitrate der Vttererde mit Wasserstoffsuperoxyd und bildet einen 
zersetzlichen, gallertartigen Niederschlag, welcher dem Yttererdehydrat völlig 
ähnelt [CLEVE (88)]. 
Yttriumhydroxyd (Yttriumoxydhydrat), Y(OH),, erhält man nach 
BERLIN (82) durch Fállung eines lóslichen Salzes der Vttererde mittelst Aetzkali, 
Ammoniak oder Schwefelammonium als weisses, voluminôses, im Ueberschuss 
des Fállungsmittels unlósliches Hydrat; beim Trocknen schrumpft es zusammen, 
bleibt niemals weiss, lóst sich leicht in Sáuren, zieht stark Kohlensáure an und 
zersetzt Ammoniaksalze [(CLEVE und HOGLUND (103)]. 
THOMSEN (83) bestimmte die Neutralisationswidrme des Hydrates bei + 18° 
(das Atomgewicht = 60:4 angenommen) für Schwefelsäure zu 25070 cal., für Chlor- 
wasserstoffsäure zu 23570 cal.; bezüglich seiner Neutralisationswärme schliesst sich 
das Hydrat des Yttriums den kräftigsten Basen an. 
VYttrium und Schwefel. 
Yttriumsulfid, V,S,. Vttrium mit Schwefel erhitzt, entzündet sich und ver- 
brennt, sowie aller Schwefel gasfórmig geworden ist, zu Schwefelyttrium [WOHLER 
(50). Dasselbe erhielt Popp (51) durch Gliihen der Erde in völlig trockenem 
Schwefelkohlenstoffdampf unter gleichzeitigem Einleiten von Wasserstoffgas. — 
Es besitzt eine gelbbraune Fárbung, ist pulverfórmig, lóst sich in Wasser nicht 
auf und zersetzt letzteres nicht für sich; aber bei Zusatz einer Sáure entwickelt 
es schnell Schwefelwasserstoff. 
Schwefelyttriumcyanid bildet nach BERLIN (99) eine farblose, leicht 
zerfliessliche Masse und entsteht, wenn man eine Lösung von kohlensaurer 
Yttererde in Schwefelcyanwasserstoffsäure freiwillig verdunsten lässt. 
Yttriumsulfit, Y4,(SO,), ist nach BERLIN (99) ein weisses, unlösliches 
Pulver und entsteht, wenn ein lósliches Vttererdesalz mit einem schwefligsauren 
Salz gefállt wird, oder wenn die kohlensaure Erde mit schwefliger Sáure über- 
gossen wird. Wenn in letzterem Falle schweflige Sáure im Ueberschuss ange- 
wandt wird, so lóst sich je nach seiner Menge der Niederschlag zum Theil 
oder ganz, und man erhält beim Abdunsten der Lösung an offener Luft Krystalle 
von schwefligsaurer Yttererde [CLEVE und HOGLUND (140)]. 
Yttriumdithionat, Y4(5,04)3 + 18H,0, bildet sich nach CrLkve, wenn 
unterschwefligsaurer Baryt und YVttriumsulfat im Vacuum verdunsten; aus der 
fast syrupdicken Lósung schiesst dann das Salz in langen, vierseitigen, schief 
abgestumpften Prismen an. Die Krystalle sind nach BERLIN (99) glänzend, luft- 
beständig, ganz farblos und in Wasser leicht löslich. Das Salz und dessen 
Lösung werden schon bei 100° unter Entwicklung von schwefliger Säure ganz 
leicht zersetzt, cf. CLEVE und HOEGLUND (140). 
Vttriumsulfat, Y,(SO,),8H,O. Man erhàált dieses Salz nach BAHR und 
BUNSEN (34), wenn man die Lösung der Vttererde in Schwefelsäure auf dem 
Wasserbade abdampft, in wohlausgebildeten, monoklinen, luttbeständigen, durch- 
  
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