Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
  
  
448 Handwörterbuch der Chemie. 
Die elektrolytische Abscheidung des Zinks erfolgt in der Weise, dass man die Erze 
mit Schwefelsäure oder Salpetersäure behandelt und die übrigen in ihnen noch vorhandenen 
Metalle durch Fällungsmittel oder ebenfalls mit Hilfe des elektrischen Stromes entfernt und 
dann unter Zusatz geeigneter Agentien das Zink elektrolytisch abscheidet (33). Am geeig- 
netsten erweist sich hierbei, die Zinksulfatlósung mit einer concentrirten Lósung von essig- 
saurem Ammonium und Citronensüure zu versetzen und einen Platinconus als negative Elek- 
trode anzuwenden, auf der sich bei einer gewissen Stromstürke alles Zink absetzt. Wird eine 
Probe der Flüssigkeit durch Ferrocyankalium nicht mehr getrübt, so ist die Abscheidung des Zinks 
beendigt (34). Andere elektrolysiren bei Gegenwart von Cyankalium (35). A. CLAssEN entfernt zur 
Zinkbestimmung in Blende und Galmei erst in geeigneter Weise den gróssten Theil der in 
diesen Erzen enthaltenen Metalle, so dass schliesslich mit dem Zinkchlorid nur noch Chloride 
von Eisen, Mangan, Calcium und Magnesium zusammen in Lósung sind. Diese Chloride 
führt er mit oxalsaurem Ammonium in oxalsaure Doppelsalze über, filtrirt vom oxalsauren 
Kalk ab und elektrolysirt das Filtrat eventuell unter Zusatz von so viel Eisendoppeloxalat, dass 
der Eisengehalt der Lósung mindestens zwei Drittel des Zinkgehaltes betrágt. Bei der Elektro- 
lyse scheidet sich Zink und Eisen auf der negativen, Mangan als Superoxyd auf der positiven 
Elektrode ab. Er bestimmt dann das Gewicht von Zink und Eisen und titrirt letzteres mit 
Kaliumpermanganit (39a). Die meisten Verfahren zur elektrolytischen Zinkabscheidung aus 
den Erzen sind patentirt und werden einige wichtigere noch bei Beschreibung der Gewinnungs- 
arten des Zinks Erwähnung finden. 
Erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts gelang es in England, aus den 
Zinkerzen metallisches Zink zu gewinnen, naehdem bereits viel früher aus China 
und Ostindien Zink nach Europa herübergekommen war. Dasselbe wurde als 
»Spiauter« bezeichnet, welcher Ausdruck sich als »Spelter« für Rohzink in Eng- 
land noch erhalten hat, wáhrend das Wort »Zink« dort nur für Walzzink An- 
wendung findet. Auf dem Continent wurde die Zinkdestillation erst 1798 durch 
JoHANN RuBERG bekannt, welcher, aus England kommend, zu Wesollo in Ober- 
schlesien die erste Zinkhütte einrichtete. 
Bei der Gewinnung des Zinks aus seinen Erzen kann man im Allgemeinen 
drei Phasen unterscheiden: 
148) Ann. chim. Phys. (5) 18, pag. 239. 149) Abh. d. naturw.-techn. Commiss. d. k. 
bayr. Acad. d. Wissensch. I, pag. 147 u. 159. 150) M. TRaUuBE, Ber. d, Deutsch. chem. 
Ges. 1882, pag. 654, 2421 u. 2434. 151) PoGG. Ann. 19, pag. 221. 152) J. WEEREN, Ber. 
d. D. chem. Ges. 1891, pag. 1785. 153) ALMEIDA, Inst. 1861, pag. 58; Jahresb. 1861, 
pag. 274. 154) H. P. Murr u. C. E. Roses, Chem. News 45, pag. 69; FRANK PULLINGER, 
hem. Soc. 1890, pag. 8:5; V. H. VELEY, Chem. News 56, pag. 221; L. L’HôTE, Compt. 
rend. 101, pag. 1153. 155) Chem Soc. (2) 4, pag. 435; Zeitschr. f. Chem. 1866, pag. 744. 
156) Chem. Soc. 1888, pag. 47. 157) L. CAILLETET, Compt. rend. 68, pag. 395; J. W. GUNING, 
Ber. d. D. chem. Ges. 1870, pag. 19; BERTHELOT, Jahresb. 1869, pag. 27. 158) Compt. 
rend. 70, pag. 20 u. 550. 159) Gazz. chim. 22 (1), pag. 277—343. 160) DivERs u. TETSUKICHI, 
SHIMIDZU, Chem. Soc. Journ. 47, pag. 597. 161) CHEVREUIL, Compt. rend. 77, pag. 1137. 
162) H. Rocques, Monit. scientif. (3) 10, pag. 911. 163) DINGL. polyt. Journ. 175, pag. 283; 
Chem. Centralbl. 1865, pag. 891; Roux, Compt. rend. 61, pag. 77; DiNGr. polyt. Journ. 180, 
pag. 132; LANGLOIS, Journ. pharm. (4) 2, pag. 320; VARRENTRAPP, DINGL. polyt. Journ. 175, 
pag. 286; ferner noch Jahresber. 1849, pag. 629; 1851, pag. 660; 1857, pag. 643; 1863, 
pag. 240. 164) F. CRUCE, CALVERT u. JOHNSON, Chem. News II, pag. 171; Chem. Cen- 
tralbl. 166, pag. 48. 165) RITTHAUSEN, Journ. f. pr. Chem. 60, pag. 473; Jahresber. 1853, 
pag. 3066. 166) J. LOWE, Journ. f. pr. Chem. 79, pag. 428. 167) F. Muck, ebendas. 8o, 
pag. 431. 168) Wien. Acad. Ber. 55 (2. Abth.), pag. 97; Chem. Centralbl. 1867, pag. 510. 
169) DiNGL. polyt. Journ. 221, pag. 259. : 170) Ber d. D. chem. Ges. 1878, pag. 936. 
171) S. MACADAM, Pharm. Journ. Trans. (3) 8, pag. 463. 172) NikLÈs, DINGL. polyt. Journ. 172, 
   
  
    
    
    
   
   
         
  
  
      
    
    
   
    
  
   
   
   
   
  
     
    
   
      
    
      
    
    
   
   
       
    
     
  
    
    
       
     
   
     
  
   
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