468 Handwörterbuch der Chemie.
haltigem alles Zink allmählich entziehen. Concentrirte Schwefelsäure löst
Legirungen mit vorwaltendem Zink nur sehr schwierig, leicht aber kupferreiche
unter Oxydation des Zinks und Kupfers. Verdünnte Schwefelsäure wirkt bei
150° auf alle Messingsorten mehr oder weniger ein, mit Ausnahme der Legirung
CuZn, welche von ihr gar nicht verändert wird. — Milchsäure und Essigsäure
lösen aus dem Messing das Kupfer heraus. Durch Dextrin wird diese Löslich-
keit (im Biere z. B.) geschwächt (230). Gegen Meerwasser sind die Legirungen
mit 30 bis 409 Zinkgehalt am bestündigsten, besonders wenn sie noch 1 bis 2%
Eisen enthalten (231, 231a). Nach MALLET (232) fórdert ein Messing, das mehr
als 319 Kupfer enthält, das Rosten des Eisens, das es berührt, während zink-
reicheres das Eisen vor Rost schützt, insbesondere die Legirung mit 25:4 Cu
und 74:6 Zn.
Das Rauschgold ist dünn ausgeschlagenes Messing. Die unechten Lyoner
Goldtressen sind oberflichlich in Messing verwandelte Kupferstangen, die dann
zu Draht ausgezogen werden.
Es existiren ausserdem noch eine grosse Anzahl dem Messing ähnliche
Legirungen, welche mannigfaltige Verwendung in der Industrie finden und sich
meist durch schöne, goldähnliche Farbe auszeichnen.
Die Oreide. Diese Legirungen sind hellgoldfarben bis dunkelgoldfarben.
Sie enthalten 902 Cu, 109 Zink oder 100 Thle. Kupfer, 17 Thle. Zink oder
689 Cu, 819 Zink, 0:58 Zinn, 0:259 Eisen (233).
Das Talmigold. Dasselbe besteht aus 86:59 Kupfer, 12:23 Zink, 1$ Zinn
und 0:39 Eisen als Verunreinigung (234).
Tombak oder Rothmessing, 84:59 Kupfer, 15:5$ Zink.
Pinchbeck, 2 Thle. Kupfer, 1 Thl. Messing.
Mannheimer Gold, 709 Cu, 304 Messing, 0:63 Zinn.
Rothmetall, 559 Kupfer, 459. Messing.
Prinzmetall, 2 bis 3 Thle. Kupfer, 1 Thl. Zink.
Platine, weisse Legirung, 439 Cu, 572 Zn.
Broncefarben von blassgelb bis orange und kupferroth mit 82:3 bis
99:99 Kupfer. Dieselben dienen zum Druck in der Wachstuch- und Tapeten-
fabrikation (235).
Bidrae-Waare aus Indien 949 Zn, 49 Cu (236).
Bleihaltige Legirungen von Zink mit Zinn und Kupfer und Zinn hat GUETTIER
dargestellt und eingehend untersucht (237). Geringe Mengen Blei sind übrigens
häufig in Messing und Broncen enthalten, sehr viel Blei findet sich in manchen
japanischen Broncen (242). Ein Messing mit 1:89. Eisengehalt stellt das Aichmetall
dar (240). Dasselbe zeigt ein spec. Gew. von 8:37. Es ist analog der GEDGE-
schen Legirung zusammengesetzt und gegen Meerwasser besonders widerstandsfáhig
(231a). Eisenreicher, hárter, fester als dieses uud bei Rothgluth sehr dehnbar
ist das Sterrometall (240). Es zéigt die Zusammensetzung 55:33 9 Kupfer, 41:803.
Zn, 4:669. Eisen, das spec. Gew. 8:30 und dient wegen seiner absoluten Festig-
keit beim Maschinenbau oft als Ersatz von Eisen und Stahl. Die SoreL’sche
Legirung enthält 98 Thle. Zink, 1 Thl. Kupfer, 1 Thl Gusseisen, ist hart wie
Kupfer und zäher als Gusseisen, zum Guss von Statuen besonders geeignet.
Andere fanden die Legirung von 80 Thln. Zink mit 10 Thln. Kupfer und
10 Thln. Eisen sehr vortheilhaft (238). Alle diese Legirungen kónnen nur schwer
gleichmássig mit demselben Eisengehalt dargestellt werden. Diesen Fehler ve
meidet das sogen. Deltametall (239). Durch Eintragen von Spiegeleisen oder
Fer
und
trag
fáhi
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rei