Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
  
  
  
488 Handwörterbuch der Chemie. 
Zinkplatonitrit ZnPt(NO,), + 8H,0 in triklinen, dem Kobaltplatonitrit iso- 
morphen Krystallen. 
Schwefelsaures Zink, ZnSO,. Das Zinksulfat kommt wasserfrei in 
der Natur als Zinkosit vor und zwar wurde es von BREITHAUPT in Spanien 
in kleinen, rhombischen Krystallen, welche die Härte 3 und das specifische 
Gewicht 4:333 zeigten, gefunden. 
Das wasserhaltige Zinksulfat der Zusammensetzung Zn SO, -- 7H,0, 
der Zinkvitriol, findet sich nur als secundáres Produkt überall dort, wo Zink- 
blende oder Schwefelzinkbaltige Erze vorkommen, aus denen es durch Oxydation 
entstand, so z. B. zu Goslar, Schemnitz, Fahlun. Palmieri beobachtete es 
unter den Sublimationsprodukten auf dem Vesuv (32) In grósseren Mengen 
findet es sich besonders in den Pyritabbránden. Es ist dann entweder im Gruben- 
wasser gelóst, krystallinisch, oder es tritt in rhombischen, dem Bittersalz isomorphen 
Krystalen aut. Es führt auch den Namen weisser Vitriol oder Galitzenstein. 
Zur Darstellung werden die schwefelzinkhaltigen Mineralien erst geróstet und dann 
das gebildete Zinksulfat mit Wasser ausgelaugt. Die Laugen reichert man zunächst, indem 
man sie auf frische Erze giebt, hinreichend an, verdampft sie dann über frciem Feuer in 
auf eisernen Platten stehenden Bleipfannen, befreit sie in Klürbottichen von dem meist aus 
basisch schwefelsaurem Eisenoxyd bestehenden Schlamm und bringt sie in genügender Concen- 
tration zum Auskrystallisiren in flache hólzerne Kásten. Die Krystalle werden in offenen kupfernen 
Kesseln in ihrem eigenen Krystallwasser geschmolzen, umgerührt und in Formen gegossen. 
Der so erhaltene Zinkvitriol ist nicht rein, sondern enthält meist noch 
Mangan und Eisenoxydul. Für Verwendung in Färbereien, Druckereien und zur 
Darstellung von Lackfarben genügt er, für pharmaceutische und chemische Zwecke 
jedoch muss er auf anderm Wege hergestellt werden. 
Man lóst hierfür Zink im Ueberschuss in verdünnter Schwefelsüure, filtrirt, und führt durch 
Chlorgas Eisenoxydul und Manganoxydul in die Oxyde über. Letztere fallt man durch kohlen- 
saures Zink aus. Das Filtrat, welches jetzt die reine Zinkvitriollösung enthält, wird hierauf bis 
zur beginnenden Krystallisation verdampft. 
Das Zinksulfat krystallisirt mit 7 Molecülen Wasser in grossen, farblosen, 
säulenförmigen Prismen des rhombischen Systems oder aus sehr concentrirter 
wässriger Lösung, besonders bei Störung des Krystallisationsprozesses, in weissen 
141) E. GLATZEL, Zeitschr. f. anorg. Chem. 4, pag. 186. 142) Journ. f. pr. Chem, 48, 
pag. 183, 256. 143) Bull. soc. chim. (2) 5, pag. 433. 144) SALKOWSKI, Journ. f. pr. 
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soc. chim. (2) 2, pag. 14. 147) Ber. d. D. chem. Ges. 1879, pag. 1279. 148) Bull. soc. 
chim. (2) 45, pag. 241, 709; Compt. rend. 103, pag. 273. 149) A. DE SCHULTEN, Buil soc. 
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159) H. ScHWEIKERT, ibid 7, pag. 244. 160) A. BAUMANN, Landw. Vers.-Stat. 31, pag. I. 
161) D. R. P. 38793, Kl. 22 v. 11. Juni 1886. 162) PoGG. Ann. 28, pag. 616. 163) Pharm. 
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ebendas. 107, pag. 421. 173) MARIGNAC, Ann. chim. phys. (3) 60, pag. 304. 174) ROSE 
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