Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

    
  
  
  
  
494 Handwörterbuch der Chemie, 
stellte es durch Auflösen von kohlensaurem Zink in schwefliger Säure und Ver- 
dampfen der Flüssigkeit dar. Die Zusammensetzung des Salzes ist nach ForDos 
und GELIS (93), MUSPRATT (94), KOENE (95) und K. SEUBERT (96), ZnSO, 
+ 2H,0, nach MARIGNAC (99), RAMMELSBERG, A. RôHRriIG (97), G. DÉNIGÈS (98), 
2Z0SO, + 5H,0. Es krystallisirt in klinorhombischen Prismen, die in Wasser 
schwer löslich, in Alkohol unlóslich sind.. An feuchter Luft gehen sie allmáhlich in 
Zinksulfat über. Bei andauerndem Kochen einer Salzlósung verwandelt sich 
das normale Salz in das basische, 2ZnSO, 3Zn(OH),. Dieses entsteht auch 
bei gelindem Erwärmen von Zinksulfat mit Natriumsulfit in normaler Lösung, 
sowie beim Verdünnen concentrirter Zinksulfitlósungen mit viel Wasser. Bringt 
man Normallósungen von Zinksulfat mit Natriumsulfit in. der Hitze zusammen, 
so bildet sich ein basisches Salz, 8Zn SO, 7Zn(OH),-7H,0, das beim Kochen 
mit Wasser in 2ZnSO, 3Zn(OH), Uübergeht (96). Durch Uebersáttigen von 
Zinksulfit mit dem betreffenden Metallsulfit stellte E. BERGLUND (100) folgende 
gut krystallisirenden Doppelsalze dar: 
K,SO;,:3ZnSO, + 73H,0 
Na,SO0,-:3ZnSO, + 74H,0 
(NH,),50;-ZnSO,. 
Beim Zusammenbringen von Zink mit NaHSO, bilden sich basische 
Doppelsalze verschiedener Zusammensetzung (1or). 
Unterschwefligsaures Zink, ZnS4O,. Das Salz entsteht neben schweflig- 
saurem Zink bei Einwirkung von schwefliger Sáure auf Zink, oder unter Schwefel- 
ausscheidung auf in Wasser suspendirtes Schwefelzink (102). Eine Lósung des 
Salzes erhült man durch wechselseitige Zersetzung von Zinksulfat und unter- 
schwefligsaurem Barium. Aus alkoholischer Lósung kann es mit Aether als ein 
Oel, welches im Vacuum zu einer gummiartigen Masse erstarrt, gefállt werden- 
An der Luft zerfliesst es, seine concentrirte Lósung zersetzt sich bei gewóhn- 
licher Temperatur schon unter Abscheidung von Schwefelzink und trithionsaurem 
Zink, beim Erhitzen oxydirt sich letzteres weiter zu Schwefel und schwefelsaurem 
Zink (103). 
ZnS,0, -- 2NH, scheidet sich aus einer Lósung von unterschwefligsaurem 
Zink, die mit Ammoniak erhitzt wird, auf Zusatz von Alkohol in Krystallen aus 
(104). 
2Zn8,0,Na,8,0, -- 23H,O scheidet sich aus einer gleiche Theile Zink- 
sulfat und Natriumthiosulfat enthaltenden Lósung auf Zusatz von absolutem 
Alkohol in wasserhellen, blättrigen Krystallen ab. Ueber Schwefelsäure verliert 
das Salz 7 Mol. Wasser (105). 
Unterschwefelsaures Zink, ZnS,0, + 6H,0. Entsteht durch wechsel- 
seitige Zersetzung von Zinkvitriol mit unterschwefelsaurem Barium. Die 
Krystalle sind leicht löslich, die Lösung enthält nach dem Kochen Zinksulfat 
(106). Es krystallisirt triklin. Sein spec. Gew. ist 1:915 (106a). 
ZnS,O, + 4NH,, kleine Sáulen aus einer, Lósung des Dithionates in con- 
centrirter Ammoniakfliissigkeit. Durch Wasser leicht zersetzlich (107). 
[22n8,0,9(NH,),8,0,], 4- 33H40, monokline Tafeln. 
Zn8,0,5(NH,),8,0, -- 9H4O0, monokline Prismen. 
Beide unterschwefelsaure Zinkammoniaksalze entstehen durch Umsetzen der 
entsprechenden schwefelsauren Salze mit unterschwefelsaurem Barium (108). 
Trithionsaures Zink, ZnS,O,. Entsteht beim Erhitzen der concentrirten 
Lósung des unterschwefligsauren Zinks. 
    
   
   
   
  
  
  
    
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
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