Handwörterbuch der Chemie,
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Antimonsaures Zink. Das Salz fällt als krystallinischer Niederschlag,
wenn man eine Zinkvitriollösung mit antimonsaurem Kalium im Ueberschuss
versetzt. Beim Erhitzen wird der Niederschlag amorph (151).
Kohlensaures Zink, ZnCO,. Das neutrale Zinkcarbonat kommt als
Mineral unter dem Namen Zinkspath oder Galmei in der Natur vor und ist
eines der für die Gewinnung des Zinks wichtigsten Erze. Seine hauptsáchlichsten
Lagerstitten sind Altenberg bei Aachen, Tarnowitz in Oberschlesien, Wiesloch
bei Baden, Matlock in England. Es krystallisirt rhomboëdrisch, isomorph dem
Kalkspath, besitzt die Härte 5, das spec. Gew. 43 bis 45. Es enthält häufig
geringe Mengen anderer Metalle, wie Eisen, Mangan, Calcium, besonders Cadmium.
Oft ist ein Theil des Zinkcarbonates durch Eisencarbonat oder Mangancarbonat
ersetzt. Die so entstehenden Mineralien Eisenzinkspath und Manganzinkspath
fand MowHEIM in den Galmeigruben bei Aachen. Ferner tritt in der Natur als
Begleiter des Galmeis mitunter noch ein basisches Zinkcarbonat, die Zink-
blüthe auf, welche die Zusammensetzung ZnCO, + 2Zn(OH), besitzt. Mit
1 Mol. Wasser findet sie sich bei Ramsberg in Westphalen.
Durch Fillen von Zinksalzlosungen mittelst kohlensaurer Alkalien erhält
man nur basische Zinkcarbonate. Neutrales wasserhaltiges Zinkcarbonat gewann
RosE (152) durch Behandeln von Zinksulfatlósungen mit saurem, kohlensaurem
Kalium in der Kálte. Es hat die Zusammensetzung 2ZnCO, 4- 3H,0, wird
beim Auswaschen mit Wasser und Trocknen an der Luft bei gewóhnlicher Tem-
peratur zu 47n CO; + 5H,0, bei 100? zu 4ZnCO, + H,0, bei 200° zu
5ZnCO, + H,O. Auch SCHINDLER hatte auf diese Weise bereits vorher das
neutrale Salz erhalten (153°. Durch längere Einwirkung von Zinksulfat auf
kohlensaures Natrium bei 150? und darüber erhielt SENARMONT kohlensaures
Zink als feines, weisses Pulver (154). Ueber die basischen Zinkcarbonate hat
RosE (154) Ausführliches mitgetheilt.
Aus concentrirten Lósungen gleicher molekularer Mengen von Zinksulfat
und kohlensaurem Natrium bilden sich in der Kàlte Niederschláge 2Zn CO,
-- 8Zn(OH), -- 4H4O0, in der Hitze oder aus kalten verdünnten Lósungen
ZnCO,Zn(OH),ZnO. Die Zusammensetzung der Niederschläge ändert sich mit
der Temperatur. Fällte RosE Zinkvitriollôsungen mit kohlensaurem Natron im
Ueberschuss, so erhielt er bei niederer Temperatur 4ZnC 037 Zn(OH), + 7H,0O,
das bei 100° zu 5ZnCO,9Zn(OH), wurde, in gelinder Wärme einen Niederschlag,
der bei 100? zu Zn CO4Zn(OH), oder CO4,(Zn OH), wurde. Nach LEFORT (155)
hat der mit kohlensaurem Alkali aus Zinksulfatlósung beim Kochen gefàllte
Niederschlag die Zusammensetzung 3ZnCO,5Zn(OH), -- H40 (156).
Thermochemische Untersuchungen über Bildungswármen von Zinkcarbonat
hat BERTHELOT (157) veróffentlicht.
Die basischen Zinkcarbonate sind in kohlensáurehaltigem Wasser lóslich.
Unter einem Druck von 4 bis 6 Atm. sind in 189 Thln. 1 Thl. neutrales Salz
enthalten (158). Von wássrigem Ammoniak, kohlensaurem Ammoniak werden
sie aufgenommen und sind auch in kohlensaurem Natrium nicht ganz unlós-
lich (1509).
Auf die Pflanzen wirkt Zinkcarbonat nicht giftig, da die übrigen Boden-
bestandtheile seine Lösung verhindern (160).
Kohlensaures Zink wird als weisse Deckfarbe von HInsBERG (161) empfohlen
und von ihm durch Füllen einer concentrirten Zinkvitriollósung mittelst Ammoniak
unter dauerndem Einleiten von Kohlensäure erhalten.
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