534 Handwórterbuch der Chemie.
weniger leicht angegriffen werden, als Kupfer, und zwar sind die zinnármeren
merkwürdiger Weise in hôherem Maasse widerstandsfähig, als die zinnreicheren.
An der Luft nehmen die kupferreichen Legirungen allmählich eine schöne licht-
grüne oder brüunliche Kruste an, Patina genannt, welche grósstentheils aus
Hydroxyden und Carbonaten der Metalle besteht.
Die industriell hergestellten Bronzen enthalten ausser Kupfer und Zinn
háufig geringe Mengen anderer Metalle, um die Verarbeitung leichter zu machen
und um einige Eigenschaften etwas zu verándern. Eine reine Kupfer-Zinnlegirung
von bemerkenswerthen Eigenschaften ist die Bronze der chinesischen Gongs
oder Tamtams. Dieselbe enthält 19:7 bis 22:89 Zinn und ihr specifisches Ge-
wicht schwankt zwischen 8:948 und 8:909. Dieses Material ist, wie RICHE nach-
gewiesen hat, zwischen 100 und 200° sehr spröde, ebenso wie in der Kälte und
bei Kirschrothgluth, so dass es durch Schläge in Pulver verwandelt werden
kann. Aber bei Dunkelrothgluth und etwas unterhalb dieser Temperatur ist es
ebenso leicht schmiedbar wie Eisen oder Aluminiumbronze und kann sich unter
den stärksten Hämmern ausstrecken lassen, ohne zu brechen, oder mit Leichtig-
keit durch wenige Walzenläufe von 14 Millim. auf 1 Millim. Dicke gebracht
werden. Bei richtiger geringer Steigerung der Temperatur wird diese Bronze
so weich, dass sie sich durch sehr leichte Schläge umbiegen und mit dem
Treibhammer bearbeiten lässt.
Die folgende Aufzählung giebt Beispiele einiger für bestimmte Zwecke ver-
wendeten Bronzen:
Geschützbronze für grosses Kaliber . . | 90:10
Dessl für kleines Kaliber . . . . .|99500| TOO | — =
Glockenbronze . ..…. .. .. .| 1800/2300} — =
Dessh: englische . .-. «7. . 5 . | 8000 [1010 5:6 4-3
Spiegelbronze; fiir Teleskopspiegel . . | 68:80 13120 | — =e
EDWARD’s Spiegelmetall . . . . . . | 6400 3200 | — — |4 As
SoLLIT’s Spiegelmetall . . . . . . . | 6440 3130 | — — | 41 Ni
Antik Romischer Spiegel . . . . . . | 6340 1900 — 17-3
Statuenbronze nach ELsTER . . . . . | 86:66 | 6°66 3-383] 3393
Dessh nach D'ARCET . . . . . . .[ "840 | 2:90 17-2 1:5
Augsburger Statuenbrouze, 16. Jahrh. . | 90:00 | 7-00 — 2:8
Japanische Statuenbronze . . . . . . | 921 10 2:7 — |8:6 Fe
Altegyptischer Dolch . . eHow 2:85:00 14:0 ES — | 10 Fe
Prühistorischer Armring aus Hallstadt . . | 89'1 9:9 -— 0:4 |0:1 Fe
0:3 Ni
0:1 Ag
Fibula aus Schweizer Pfahlbauten . . . | 888 6:5 — 3:5 |0:2 Fe
1'0 Ni
Altgriechischer Dolch aus Cyprus . . . | 8877 8:5 — 1'5 |0:5 Fe
03 Co
Chrysochalk, goldáhnliche Legirung . . | 9055 6:5 3:0 =
Similor, desgdl ^, . 5. NEE 7 9:3 —
Talmigold Su EN A — 1864 11} 122 — 103 N
Kupferscheidemünzen in Deutschland,
Frankreich, England etc. . . . . . | 950 40 1'0 —
Medailenbronze . . 9. 7. o. + | 260 9:5 0:5 —
Achsenlager für Lokomotiven . . . . | 860 14-0 2:0 —
Pumpenstiefel, Hähne u, dergl. .
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