Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
  
  
$50 Handwórterbuch der Chemie 
licher Charakter beibehalten. Metazinnsáure geht durch Behandlung mit con- 
centrirter Salzsäure und Eindampfen zur Trockne in Zinnsáure über (BERZELIUS, 
LOÓwENTHAL). Durch Erhitzen von Metazinnsáure mit viel überschüssigem Kali- 
oder Natronhydrat bildet sich nach H. Rosx zinnsiures Salz. Ein empfindliches 
Reagens auf Metazinnsáure in salzsaurer Lósung (Metazinnchlorid) ist nach 
LówreNTHAL (84) Zinnchlorür, welches mit Metazinnsáure eine gelbe Fállung giebt. 
Colloidale Zinnsäure. Wie die Kieselsäure lüsst sich sowohl Zinnsáure 
als auch Metazinnsáure in eine colloidale Form überführen. Man unterwirft 
eine mit Alkali versetzte Lösung von Zinnchlorid oder eine mit Salzsäure ver- 
mischte Lösung von Kaliumstannat der Dialyse. In beiden Fällen bildet sich 
zunächst eine farblose Gallerte auf dem Dialysator, aber im Maasse als die 
Salze diffundiren, geht dieselbe durch die geringe Menge des zurückbieibenden 
Alkalis wieder in Lösung. Durch fortgesetzte Diftusion, die man durch Zusatz 
einiger Tropfen Jodtinctur beschleunigen kann, wird auch dies Alkali entfernt. 
Die gelóste Zinnsáure geht durch Erhitzen in gelóste Metazinnsáure über. Beide 
Lósungen coaguliren durch Einwirkung kleiner Mengen von Salzsüáure oder von 
vielen Salzen. Umgekehrt wird die gelatinirte Zinnsáure durch freies Alkali 
bei gewóhnlicher Temperatur in die lósliche Form übergeführte GRAHAM (85). 
Eine Lósung von gefállter, gallertartiger Zinnsáue in Zinnchloridlósung 
hinterlásst auf dem Dialysator reines Zinnoxydhydrat als gallertartige Masse, un- 
löslich in Wasser, lóslich in verdünnter Salzsáure. Die in Wasser lôsliche Ver- 
bindung der Metazinnsäure mit wenig Salzsäure giebt bei der Dialyse ebenfalls 
gallertartiges Zinnoxydhydrat [GRAHAM (86)]. 
Zinntrioxyd, SnO,. Wenn man eine wässrige, gesättigte Lösung von Zinn- 
chlorür, welche genügend Salzsäure enthält, um die Zersetzung des Zinnchlorürs 
zu verhindern, bei gewôhnlicher Temperatur mit Bariumsuperoxyd im Ueber- 
schuss behandelt, so bildet sich eine trübe Flüssigkeit, welche Zinnsáure im 
colloidalen Zustand enthált. Unterwirft man dieselbe der Dialyse, so wird Chlor- 
barium entfernt, und aus der rückstándigen Lósung erhált man nach SPRING (87) 
beim Eindampfen auf dem Wasserbad Zinntrioxyd oder dessen Hydrat H4Sn40; 
als weisse Masse: 
SnCl, + BaO, = SnOCI, + BaO 
SnOCI, + BaO, = SnO, + BaCl,. 
Einige andere Zinnoxyde lassen sich als salzartige Verbindungen zwischen 
Zinnsáure, bezw. Metaziansáure und Zinnoxydul ansehen; sie sind unter den 
Salzen behandelt. ; 
Verbindungen mit Schwefel, Selen, Tellur. 
Stannosulfid, Zinnsulfür, SnS. Stanniol entzündet sich beim Erhitzen 
in Schwefeldampf unter Bildung von Zinnsulfür. Wenn man ein Gemisch gleicher 
Theile Schwefelblumen und Zinnfeile erhitzt, so greift der schmelzende Schwefel 
das Zinn oberflächlich an, während ein Theil des Schwefels verbrennt. Wenn 
dunkle Rothgluth nicht überschritten ist, so bleibt eine graue, poröse, zinnreiche 
Masse zurück. Wird diese pulverisirt und nochmals im Gemisch mit Schwefel 
auf höhere Temperatur erhitzt, so erhält man nach dem Abkühlen eine ge- 
schmolzene, metallglänzende, zerreibliche Masse, deren Bruchflächen sehr 
glänzende Krystallblätter zeigen. Dies Sulfür kann noch Spuren von freiem 
Schwefel oder Zinn enthalten. Um es davon zu befreien, erhitzt man das Pro- 
dukt im Wasserstoffstrom. Die Masse schmilzt bei dunkier Rothgluth; bei leb- 
     
   
    
    
    
    
  
  
   
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
    
    
    
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
   
     
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