554 Handwörterbuch der Chemie.
da sich sonst gelbes Bisulfidhydrat bildet [DrrrE (93)]. Die Schwefelalkalien
wirken auf Zinnsulfür ähnlich ein wie die Alkalinydrate auf Zinnoxydul.
Schwefelkaliumlósung greift das Zinnsulfür nicht an, wenn sie nicht wenigstens
200 Grm. Kaliumsulfid auf 1000 Grm. Wasser enthält. Bei stärkerer Concen-
tration geht das Zinnsulfür in metallisches Zinn und Zinnsulfid über, welches
als Kaliumsulfostannat in Lósung geht, nümlich dann, wenn die Bildung des
Systems 25nS + K,S weniger Wärme entwickelt, als die des Systems K,SnS,
+ Sn. Bei sehr concentrirter Schwefelkaliumlösung tritt auch das Zinn mit
Schwefelkalium in Reaction:
Sn + 3K,S + 2H,0 = K,SnS, + 2K,0 + 2H,.
Bei Gegenwart von Luft 16st auch eine verdiinnte Schwefelkaliumlósung nach
und nach Zinnsulfür auf. Der Sauerstoff der Luft führt etwas Schwefelkalium in
Kalihydrat und Schwefel über; letzterer bildet mit der entsprechenden Menge
Zinnsulfür Zinnsulfid, welches mit Schwefelkalium Kaliumsulfostannat erzeugt.
Wenn die Lósung concentrirt ist, so zersetzt sich ausserdem Zinnsulfür unter
Bildung von Sulfostannat und Abscheidung von metallischem Zinn.
Reines Ammoniumsulfhydrat lóst das Zinnsulfür weder in der Wärme noch
in der Kálte, und man beobachtet nicht dessen Zersetzung in Sulfid und Metall.
Bei Luftzutritt wird aber das Ammoniumsulfhydrat in Ammoniak und Schwefel
zersetzt, welcher sich in der Flüssigkeit unter Gelbfärbung lôst. Das Zinnsulfür
reducirt indessen alsbald das gebildete Ammoniumpolysulfid und geht in Zinn-
sulfid über, welch letzteres dann zu Ammoniumsulfostannat wird.
Wenn man zu in Wasser suspendirtem Zinnsulfür Kalihydrat setzt, so tritt
theilweise Umsetzung ein:
SnS + K,0 = SnO + K,S.
Da aber auch die umgekehrte Reaction môglich ist, so muss sich ein Gleich-
gewichtszustand lerstellen. Dieser ist je nach der Concentration der Lósung und der
Temperatur sehr verschieden beschaffen. Bei 16° ist z. B. die Zusammensetzung der
Flüssigkeiten, welche nicht mehr auf einen Ueberschuss von Zinnsulfür einwirken,
für 1000 Grm. Wasser die folgende: K,S: K,0— 5:627 Grm. —8:129:5 Grm.
— 11:2024 Grm. Die Zersetzung des Zinnsulfürs durch Kali erfolgt um so
leichter, je hóher die Temperatur und je concentrirter die Kalilósung ist. Sehr
concentrirte Kalilauge zerstórt das Zinnsulfür fast sofort. Sobald das entstandene
Kaliumsulfat einen gewissen Concentrationsgrad erreicht hat, wirkt dies, wie oben
angegeben, auf das Zinnsulfür; das Kalihydrat verwandelt das entstandene Zinn-
oxydul in Metall und Kaliumstannat; die über dem Zinn befindliche Lósung
enthält schliesslich Kali, Kaliumsulfid, Kaliumstannat und Kaliumsulfostannat.
Auf Zusatz von Wasser wird das Gleichgewicht gestórt, und da eine geringe
Menge Kaliumsulfid hinreicht, um die Wirkung einer viel grósseren Menge Kali
aulzuheben, so bildet sich auf dem Zinn eine dunkle Schicht von Zinnsulfür.
Man braucht die Flüssigkeit nur zu concentriren oder etwas Kali hinzuzusetzen,
um die schwarze Färbung verschwinden zu lassen.
Die Einwirkung von Ammoniak ist etwas verschieden. In der Wärme wie in
der Kälte greift dasselbe das Zinnsulfür nur sehr wenig an; es bildet sich etwas
Schwefelammonium und eine geringe Menge Zinnoxydul. In stark ammoniaka-
lischer Lösung ist das Zinnsulfür emulsionsartig suspendirt und passirt in diesem
Zustande das Filter. Wenn aber die Luft Zutritt hat, so verschwindet das Zinn-
sulfür vollständig. In dem System SnS + 2NH; + H,0ZSnO + (NH,),S
wird das Ammoniumsulfhydrat oxydirt, indem sich Ammoniak bildet und Schwefel,
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