Handwörterbuch der Chemie
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krystallisirende Doppelverbindungen mit Metallfluoriden herstellen. Diese von
MARIGNAC (170) studirten Salze sind analog den Chlorostannaten und isomorph
mit den entsprechenden Fluosilicaten.
Ammoniumfluostannat, (NH,),SnFl,. Man fällt die Lósung von Blei-
oder Silberfluostannat mit Ammoniumsulfat, bezw. -chlorid und dampft das
Filtrat ein. Das Salz krystallisirt in wenig deutlichen Rhomboédern. Es wird
bei 100? noch nicht zersetzt.
Ammoniumfluorid-Fluostannat, (NH,),SnFl,. 2NH,Fl oder SnEl,.
4NH,F], entsteht auf Zusatz von Ammoniak und Flusssáure zu einer Lósung
des vorigen Salzes. Es bildet schóne, rhombische Prismen vom Vol.-Gew. 9:887
und giebt schon unterhalb 100? Ammoniumfluoriddámpfe ab.
Kaliumfluostannat, K,SnFEl,-- H,O. Die warm gesättigte Lösung
bildet entweder beim Erkalten eine gelatinóse Masse, die aus áusserst dünnen
Blättchen besteht, oder man erhált harte, sehr glánzende rhombische Octaëder.
Beide Formen sind in sehr verschiedenem Grade lóslich. Die Bláttchen lósen
sich in 93 Thln. siedenden Wassers und 15 bis 16 Thln. Wasser von 18°; die
Octaéder lósen sich dagegen in 3 Thln. Wasser von 100? und 27 Thln. von
18?. Die Octaéder sind vollkommen bestándig; sie entstehen immer, wenn das
Salz im Wasser zum Sieden erhitzt, zur Trockne verdampft oder selbst schwach
geglüht worden ist Wenn man aber der Lósung einen Tropfen Kallauge zu-
setzt, wodurch ein wieder verschwindender geringer Niederschlag entsteht, so
erbált man beim Eindampfen nur das in Lamellen krystallisirende Salz. Dies
ist weniger bestindig. Man kann es aus heissem Wasser in derselben Form
umkrystallsiren, meistens aber genügt es, dasselbe mit etwas warmem, zur
Lósung nicht genügendem Wasser zu digeriren, um es in die octaédrische Form
zu verwandeln. Die gleiche Umwandlung wird durch Zusatz eines Tropfens
Flusssáure zu der Lósung hervorgerufen.
Man bereitet das Salz durch Neutralisation einer Lósung von Kaliumstannat
mit Flusssáure. Es krytallisirt immer mit 1 Mol. Wasser, welches es bei 100? ver-
liert. Es schmilzt in lebhafter Rothgluth unter Entwickelung von Fluorwasserstoff.
Kaliumfluorid-Fluostannat, K,SnFl,.KFl-3HFl, entsteht wie das vor-
hergehende Salz unter Anwendung eines Ueberschusses von Fluorwasserstoffsáure.
Es bildet Prismen, die bei 250 bis 300? Fluorwasserstoff ausgeben.
Natriumfluostannat, Na,SnFl,, krystallisirt aus der neutralen oder sauren
Lösung, die man durch Zusatz von Flusssäure zu Natriumstannat erhält, in un-
deutlichen Krystallaggregaten. Es lôst sich in 18 bis 19 Thln. Wasser von 20°.
Lithiumfluostannat, Li,SnFlg + 2H,0, krystallinische Krusten.
Bariumfluostannat, BaSnFl,. Durch Sättigen von Bariumstannatlôsung
mit Flusssäure entsteht dies Salz nur in geringer Menge, hauptsächlich bildet
sich unlôsliches Fluorba:ium. Man zersetzt besser die Lösung von Zinkfluo-
stannat mit Chlorbarium. Bei freiwilliger Verdunstung krystallisirt es in wasser-
haltigen Bláttchen, BaSnFl, 4- 3H4,O. Bei einer Temperatur gegen 100? scheidet
es sich in wasserfreien mikroskopischen Krystallen aus. Das gewisserte Salz
verliert sein Wasser bei 100? und ist dann nur in einer sehr grossen Menge
heissen Wassers wieder in Lósung zu bringen.
Strontiumfluostannat, SrSnFl, + 2H,0, bildet sehr kleine rhombische
Prismen, die sich in 51 Thln. Wasser von 18? lósen. Sie verlieren erst ober
halb 100? Krystallwasser und Fluorwasserstoff; schliesslich bleibt ein Gemenge
yon Zinnoxyd und Fluorstrontium.
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