Full text: Handwörterbuch der Chemie (Dreizehnter Band)

Handwörterbuch der Chemie 
  
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krystallisirende Doppelverbindungen mit Metallfluoriden herstellen. Diese von 
MARIGNAC (170) studirten Salze sind analog den Chlorostannaten und isomorph 
mit den entsprechenden Fluosilicaten. 
Ammoniumfluostannat, (NH,),SnFl,. Man fällt die Lósung von Blei- 
oder Silberfluostannat mit Ammoniumsulfat, bezw. -chlorid und dampft das 
Filtrat ein. Das Salz krystallisirt in wenig deutlichen Rhomboédern. Es wird 
bei 100? noch nicht zersetzt. 
Ammoniumfluorid-Fluostannat, (NH,),SnFl,. 2NH,Fl oder SnEl,. 
4NH,F], entsteht auf Zusatz von Ammoniak und Flusssáure zu einer Lósung 
des vorigen Salzes. Es bildet schóne, rhombische Prismen vom Vol.-Gew. 9:887 
und giebt schon unterhalb 100? Ammoniumfluoriddámpfe ab. 
Kaliumfluostannat, K,SnFEl,-- H,O. Die warm gesättigte Lösung 
bildet entweder beim Erkalten eine gelatinóse Masse, die aus áusserst dünnen 
Blättchen besteht, oder man erhált harte, sehr glánzende rhombische Octaëder. 
Beide Formen sind in sehr verschiedenem Grade lóslich. Die Bláttchen lósen 
sich in 93 Thln. siedenden Wassers und 15 bis 16 Thln. Wasser von 18°; die 
Octaéder lósen sich dagegen in 3 Thln. Wasser von 100? und 27 Thln. von 
18?. Die Octaéder sind vollkommen bestándig; sie entstehen immer, wenn das 
Salz im Wasser zum Sieden erhitzt, zur Trockne verdampft oder selbst schwach 
geglüht worden ist Wenn man aber der Lósung einen Tropfen Kallauge zu- 
setzt, wodurch ein wieder verschwindender geringer Niederschlag entsteht, so 
erbált man beim Eindampfen nur das in Lamellen krystallisirende Salz. Dies 
ist weniger bestindig. Man kann es aus heissem Wasser in derselben Form 
umkrystallsiren, meistens aber genügt es, dasselbe mit etwas warmem, zur 
Lósung nicht genügendem Wasser zu digeriren, um es in die octaédrische Form 
zu verwandeln. Die gleiche Umwandlung wird durch Zusatz eines Tropfens 
Flusssáure zu der Lósung hervorgerufen. 
Man bereitet das Salz durch Neutralisation einer Lósung von Kaliumstannat 
mit Flusssáure. Es krytallisirt immer mit 1 Mol. Wasser, welches es bei 100? ver- 
liert. Es schmilzt in lebhafter Rothgluth unter Entwickelung von Fluorwasserstoff. 
Kaliumfluorid-Fluostannat, K,SnFl,.KFl-3HFl, entsteht wie das vor- 
hergehende Salz unter Anwendung eines Ueberschusses von Fluorwasserstoffsáure. 
Es bildet Prismen, die bei 250 bis 300? Fluorwasserstoff ausgeben. 
Natriumfluostannat, Na,SnFl,, krystallisirt aus der neutralen oder sauren 
Lösung, die man durch Zusatz von Flusssäure zu Natriumstannat erhält, in un- 
deutlichen Krystallaggregaten. Es lôst sich in 18 bis 19 Thln. Wasser von 20°. 
Lithiumfluostannat, Li,SnFlg + 2H,0, krystallinische Krusten. 
Bariumfluostannat, BaSnFl,. Durch Sättigen von Bariumstannatlôsung 
mit Flusssäure entsteht dies Salz nur in geringer Menge, hauptsächlich bildet 
sich unlôsliches Fluorba:ium. Man zersetzt besser die Lösung von Zinkfluo- 
stannat mit Chlorbarium. Bei freiwilliger Verdunstung krystallisirt es in wasser- 
haltigen Bláttchen, BaSnFl, 4- 3H4,O. Bei einer Temperatur gegen 100? scheidet 
es sich in wasserfreien mikroskopischen Krystallen aus. Das gewisserte Salz 
verliert sein Wasser bei 100? und ist dann nur in einer sehr grossen Menge 
heissen Wassers wieder in Lósung zu bringen. 
Strontiumfluostannat, SrSnFl, + 2H,0, bildet sehr kleine rhombische 
Prismen, die sich in 51 Thln. Wasser von 18? lósen. Sie verlieren erst ober 
halb 100? Krystallwasser und Fluorwasserstoff; schliesslich bleibt ein Gemenge 
yon Zinnoxyd und Fluorstrontium. 
    
   
  
    
    
   
   
    
   
    
     
    
   
    
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
    
  
  
   
  
  
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