584 Handwörterbuch der Chemie.
Kobaltstannat, CoSnO; + 6H,0O, wird wie das Nickelsalz dargestellt
und bildet rosa Krystalle, die beim Erhitzen dunkelbraun werden
Als Córuleum, Cólin ist eine in der Oel- und Porcellanmalerei gebrauchte
schöne, blaue Earbe bekannt, welche wesentlich ein Kobaltstannat von der Zu-
sammensetzung 3CoO-4SnO, ist. Sie ist gegen Warme, Licht, Alkalien und
Sáuren sehr widerstandsfáhig. In heisser Salzsüure lóst sich der Kôrper mit
blauer Farbe; die Lósung wird beim Verdünnen mit Wasser violettroth. Sal-
petersáure lóst das Kobaltoxyd und lässt weisses Zinudioxyd zurück. Concen-
trirte Schwefelsäure wirkt nicht ein, mit 4 Thin. Wasser verdünnte zersetzt
die. Substanz theilweise. Essigsäure und- Aetzkali sind selbst in der Hitze ohne
Einwirkung. Die Zusammensetzung eines Handelsproduk:es. war 49:66 9. Zinn-
dioxyd, 18:66 $ Kobaltoxydul, 31:689. Calciumsulfat und Kieselsüure. Der Gyps
rührt von der Darstellung her.und ist als Verdünnungsmittel anzusehen.
Zinkstannat, auf Zusatz von Kaliumstannat zu einer stark ammoniaka-
lischen Lósung von Zinksulfat erhalten, bildet farblose, durchsichtige Krystalle,
25nO0,-3ZnO + 10H,0. Die Krystalle werden durch Erhitzen wasserfrei und
geben eine in der Hitze gelbe, kalt. weisse Masse. Wie alle gewässerten Stannate
16st sich das Zinkstannat in verdiinnten Sauren, wird aber durch die Entwässe-
rung unlóslich.
Ferrostannat, weisser, krystallinischer Niederschlag auf Zusatz von Kalium-
stannat zu einer ammoniakalischen Lósung von Ammonium-Ferrosulfat. Bei Zu-
tritt von Luft wird das Stannat sofort gefárbt und in ein Gemisch von Zinnsüure
und Eisenhydroxyd umgewandelt.
Kupferstannat. Der durch Kaliumstannat in ammoniakalischer Kupfer-
lósung erzeugte Niederschlag ist in der Flüssigkeit, in der er entstanden ist, viel
loslicher, als dies bei Nickel- etc. Stannat der Fall ist. Aus der vom Nieder-
Schlag filtrirten Lósung scheiden sich beim Verdunsten derselben über Schwefel-
säure. kleine, hellblaue, in reinem. Wasser unlösliche Krystalle, CuSn Os + 4H,0,
aus. In der Hitze hinterlassen sie einen fast schwarzen Rückstand von wasser-
freiem Stannat.
Wenn das Kupferstannat in der stark ammoniakalischen Mutterlauge bleibt,
so verändert es sich allmählich. Inmitten des hellblauen Niederschlages er-
scheinen nach einigen Tagen dunkelblaue Krystalle. Dieselben sind in kaltem
Wasser wenig, in Sáuren leicht lóslich und haben die Zusammensetzung Sn O,-
CuO.(NH,),0 + 2H,O0.
Silberstannat, Ag,SnO,. Kaliumstannat erzeugt in Silbernitratlósung einen
weissen Niederschlag, der sich in Ammoniak auflóst. Die farblose Lósung ver-
liert, über Schwefelsäure gestellt, Ammoniak, scheidet zunächst kleine Krystalle
aus und erstarrt sodann zu einer gallertartigen Masse. Die Krystalle sind wasser-
frei und werden selbst von heisser Salpetersäure nur sehr schwer angegriffen.
Sie schmelzen bei Rothgluth zu einem dunkelbraunen Liquidum. Geschmolzenes
Kaliumbisulfat lóst sie langsam auf.
Wenn man Stannonitratlósung in einen grossen Ueberschuss von Silber-
nitratlósung bringt, so erzeugt der erste Tropfen des Zinnsalzes eine schwach
rosa gefärbte 'Trübung, die bald roth wird, und auf weiteren Zusatz von Stanno-
nitrat bildet sich ein dunkelrother, fast schwarzer Niederschlag. Das noch stark
silbernitrathaltige, klare Filtrat trübt sich alsbald und giebt von neuem einen
rothen Niederschlag. Dies kann sich mehrmals. wiederholen. Der rothe Kórper
hat nach dem Trocknen im Vacuum die Zusammensetzung Ag;SnO, + 2H,0.
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