Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
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Zirkonium.*) Nach Angaben von KLAPROTH, welche aus dem Jahre 1797 
stammen (1), soll ROMÈ DE L'ISLE einer besonderen Steinart Erwähnung gethan 
haben, welche den Namen »Jargon de Ceylan« führte und von Mineralogen und 
Schriftstellern den verschiedenartigsten Edelsteinen, wie Saphir, Topas, Rubin, 
Diamant, Hyacinth u. a. m. untergeordnet wurde. Diesem »Jargon« hat B. C. 
R. WERNER in seinem Mineralsystem den Namen »Zirkon« (Silex Zirkonius) bei- 
gelegt und eine eigene Stelle eingerdumt. KraproTH (I. c.) hat dieses Mineral 
zum Gegenstand eingehender Untersuchungen gemacht, welche zu der Schluss- 
folgerung führten, dass in demselben eine bisher ungekannte, selbstständige, ein- 
fache Erde, die Zirkonerde (ferra cerconia), enthalten sei; in einer weiteren Ab- 
handlung, welche sich mit der chemischen Beschaffenheit des ZyacimzAes von 
Ceylon bescháftigt, bezeichnet KrAPROTH (1) den Zirkon und Hyacinth als zwei 
Gattungen eines eigenthümlichen Steingeschlechtes und glaubt den Namen Zirkon- 
erde mit Hyacintherde vertauschen zu müssen, da dem Hyacinth als einem weit 
älteren, länger bekannten und auch höher geachteten Edelsteine der Vorzug, 
diesem Steingeschlechte den Namen geben zu dürfen, gelassen werden müsse. 
SvANBERG (3) war der Ansicht, dass die Zirkonerde keine einfache Erde sei, 
sondern aus einem Gemenge von wenigstens zwei verschiedenen Substanzen be- 
stehe, von denen er eine als »Norerde« bezeichnete; zu dieser Annahme fühlte 
er sich durch das specifische Gewicht der Zirkone, welches zwischen 4:07 und 
4:60 schwankte, sowie durch das eigenthümliche Verhalten der Erde gegen Oxal- 
sáure und Kaliumsulfat veranlasst. Die grosse Aehnlichkeit, welche Prarr (56) 
zwischen Zirkonsáure und Titansáure herausfand, erregte in diesem Forscher 
Zweifel, ob in beiden Kórpern wesentlich verschiedene Substanzen vorlügen; 
nach seinen Erfahrungen fehlte es an ganz bestimmten Unterscheidungszeichen. 
Auch K. A. SjoEGREN (9) glaubte noch eine der Zirkonerde áhnliche Erde in 
dem Katapleiit aufgefunden zu haben; für die Existenz der Norerde vermochte 
er jedoch keine Beweise zu erbringen. BERLIN (11), welcher die Erden aus dem 
Katapleiite mit der Zirkonerde aus den Zirkonen von Frederikswaern, Expailly, 
vom Ural und aus Ostindien, sowie mit den Hyacinthen von Ceylon verglich, 
1) Beiträge zur Kenntniss der Mineralkórper Bd. 1, pag. 204. 2) Poca. Ann. 80, 
pag. 118. 1825. 3) Dieselben 65, pag. 317; Ann. Chem. und Pharm. 56, pag. 223; Oefersight 
of R. V. Akad. Foerhandl. 1845, pag. 37. 4) PoGG. Ann. So, pag. 127. 5) Journ. f. pr. 
Chem. 95, pag. 127. 6) Dasselbe 97, pag. 326. 7) Ann. Chem. u. Pharm. 181, pag. 234. 
8) Quantitative Analyse (Stuttgart 1891), pag. 174. 9) Pocc. Ann. 1852, Ergänzung 3, 
pag. 469; Journ. f. pr. Chem. 55, pag. 298. 10) Sitzungsber.-der Acad. d. Wissenschaften 
in Berlin 1886, pag. 446. 11) Journ. f. pr. Chem. 58, pag. 145. 12) Dasselbe 97, 
pag. 328. 13) Dasselbe 31, pag. 75. 14) Dasselbe 45, pag. 477. 15) Dasselbe 97, pag. 331. 
16) Jahresber. 1868, pag. 52. 17) Derselbe 1868, pag. 978. 18) Derselbe 1869, pag. 9t5. 
19) Derselbe 1869, pag. 913. 20) Derselbe 1870, pag. 1277. 21) Derselbe 1870, pag. 328. 
22) Compt. rend. 61, pag. 110. 23) Journ. f. pr. Chem. (2) 2, pag. 206. 24) Journ. f. pr. 
Chem. (2) 4, pag. 307. 25) Jahresber. 1871, pag. 169. 26) Chem. News 23, pag. 78. 
27) Jahresber. 1871, pag. 322 u. Ann. Chem. u. Pharm. 159, pag. 36. 28) Jahresber. 1875, 
pag. 1205. 29) Derselbe 1875, pag. 1230. 30) Journ. f. pr. Chem. II, pag. 220, 249; 
Jahresber. 1875, pag. 219. 31) A. W. HOFMANN, Bericht über die Entwicklung der chemischen 
Industrie, Braunschweig 1875, erste Hälfte, pag. 1016. 32) Jahrbuch für Mineralogie 1877, 
pag. 97. 33) Dasselbe 1877, pag. 203. 34) Dasselbe 1877, pag. 944. 35). Jahresber. 1877, 
pag. 1318. 36) Jahrbuch f. Mineralogie 1878, pag. 410. 37) Dasselbe 1879, pag. 368. 
38) Zeitschr. f. Krystallographie 4, pag. 398. 39) Arch. ph. nat. (3) 4, pag. 261. 40) Jahres- 
ber. 1883, pag. 1839. 41) Jahresber. 1883, pag. 1840. 42) Derselbe 1884, pag. 1594. 
38° 
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
   
   
  
  
   
  
    
     
  
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
   
    
    
   
  
      
  
  
 
	        
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