Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

  
  
    
598 Handwörterbuch der Chemie 
und ausserordentlich spröde waren und sich durch mässig verdünnte Chlorwasserstoffsäure von 
Aluminium trennen liessen. Die Analyse dieser Blättchen ergab im Mittel 
98:349 Zirkonium 
1:082 Aluminium 
0:179. Silicium. 
War die Hitize nicht genügend hoch, so hinterblieb das Zirkonium mit mehr Aluminium 
verunreinigt. 
Nach einem Verfahren von MoissaN (63) wird geschmolzene Zirkonerde leicht im Kohlen- 
tiegel reducirt; man findet alsdann unter geschmolzener Zirkonerde einen metallischen Regulus 
von Zirkonium, welcher weder Kohlenstoff noch Stickstoff enthält, dagegen aber Zirkonerde in 
verschiedenen Mengen in sich einschliesst. Dieses metallische Zirkonium stellt einen sehr harten 
Kórper dar, der Glas und Rubin ritzt. 
Auf elektrolytischem Wege wurde das Metall zuerst von BECQUEREL aus einer sehr concen- 
trirten Lösung von Zirkoniumchlorid, welchem eine kleine Menge Eisen beigemengt sein muss, 
abgeschieden. Bei der Einwirkung des galvanischen Stromes lagern sich am negativen Pole zu- 
nüchst stahlgraue, schón glünzende, viereckige Lamellen ab, welche die Grósse eines halben 
Millimeters erreichen und eine Verbindung des Zirkoniums mit Eisen darstellen, im weiteren 
Verlaufe der Reaction treten Krystalle von fast reinem Zitkonium auf, welche beim Liegen an der 
Luft ein Oxydationsprodukt von blendender Weisse ergeben, wührend die ersteren Krystalle an 
der Luft und im Wasser sich unter Entwicklung von Wasserstoff zersetzen. 
Um die krystallinische Verbindung von Zirkonium und Eisen einerseits mit reinem Zirko- 
nium anderseits zu konserviren, muss dieselbe im luftleeren Raum getrocknet und sodann in 
ein Glasrohr über Kali eingeschmolzen werden, wobei die Krystalle ihren metallischen Glanz 
beibehalten (178), cf. OsTWALD (230). 
3. Graphitartiges Zirkonium wurde bisher nur von TRoosT (22) in Form leichter, 
stahlgrauer Schuppen durch Zersetzung von Zirkonerdenatron bei Kupferschmelzhitze gewonnen. 
Eigenschaften. 
Seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften nach hat das Zirkonium 
am allermeisten Aehnlichkeit mit dem Silicium, dann aber weist es zahlreiche 
Analogien mit dem Aluminium auf. Das Zirkonium bildet mit Silicium, Titan, 
Thorium und Zinn eine isomorphe Gruppe [L. MEYER (212)]. 
Das zuerst von BERZELIUS erhaltene amorphe Zirkonium wird von Wasser 
nicht oxydirt. Vom Polirstahl lásst es sich zusammendrücken und nimmt dabei 
chim. 23, pag. 499. 115) Compt. rend. 104, pag. 175. 116) Mittheilungen der grossherzogl. Bad. 
geolog. Landesanstalt (1894) 3, pag. 77— 105. 117) Compt. rend. 102, pag. 1017. 118) Bull. 
soc. chim. 39, pag. 321. 119) Journ. f. pr. Chem. 31, pag. 83. 120) Elemente d. Mineralogie 
(Leipzig 1877), pag. 347. 121) Dieselben, pag. 41. 122) Jahresber. 1888, pag. 637. 
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Centralbl. 1890 (2), pag. 601. 128) Jahresber. 1882, pag. 1557. 129) Chem. Centralbl. 1891 
(1), pag. 1085. 130) Dasselbe 1891 (1), pag. 1087. 131) Dasselbe 1892 (1), pag 405. 
132) Jahresber. 1860, pag. 756. 33) Derselbe 1351, pag. 768. 154) Ber. d. D. chem. 
Ges. 6, pag. 34 u. Compt. rend. 75, pag. 1819. 135) Compt. rend. 712, pag. 1445. 
136) Compt. rend. 46, pag. 766; Ann. Chim. et de Phys. (4) 5, pag. 117. 137) Compt. 
rend. 107, pag. 1000. 138) Dieselben 94, pag. 812. 139) Ann. de Chim. et de Phys. (4) 5, 
pag. 109. 140) Compt. rend. 94, pag. 1625. 141) Ann. de Chim. et de Phys. (5) 23, pag. 559. 
142) Jahresber. 1881, pag. 7. 143) Compt. rend. 116, pag. 1428. 144) Jahresber. 1888, 
pag. 637. 145) Ber. d. D. chem. Ges. 10, pag. 295. 146) Dieselben 21, pag. 458 Referate. 
147) Compt. rend. 58, pag. 154; Jahresber. 1864, pag. 833. 148) BREITHAUPT, Handbuch der 
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pag. 1501. 151) Chem. News 25, pag. 305. 152) Jahresber. 1872, pag. 101. 153) Chem. 
Soc. Journ. 2, pag. 386 u. 415; Chem. Centralbl. 1865, pag. 432. 154) Joun. f. pr. 
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
   
  
   
  
  
   
  
   
   
   
  
  
   
  
     
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