Full text: Handwörterbuch der Chemie (Dreizehnter Band)

      
   
  
   
  
  
  
   
   
  
   
   
   
   
    
   
  
  
   
   
   
   
   
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
   
  
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Im Glaskórper und im Humor aqueus der ganz frischen Augen sind 
nach ‚BERNARD, CHABBAS, JESNER, KUHN und besonders Paurz (231) kleine 
Mengen Glycose enthalten, und ebenso nach MoscaTELLI (232) in Ascites- 
Flüssigkeit bei Leber-Cirrhose [s. a. HAMMARSTEN (233)]. 
Darstellung. Reine Glucose soll man vortheilhaft aus eingedicktem Trauben- 
saft herstellen kónnen (234). 
Zur Darstellung von Glucose aus Stürke empfiehlt SEYBERLICH (235), 
neben Wasser statt Schwefelsäure 4 proc. derStárke an Salpetersáure anzuwenden. 
Man kocht 4 bis 51 Stunden, macht mit Kreide und Soda schwach alkalisch, 
reinigt mit Kohle, dampft ein. Die Salpetersäure kann auch mit schwefliger 
Säure zerstôrt werden Ob das Verfahren angewandt wird, weiss ich nicht. 
Schweflige Säure bei 135° empfiehlt BERGE (236). 
Zur Reinigung der krystallisirten Glucose von Syrupprodukten benutzt man 
vielfach Centrifugen. 
Ohne vorherige Zerkleinerung der stürkehaltigen Stoffe (Kartoffeln, Mais etc.) 
und ohne Abscheidung der Stärke stellen BONDONNEAU und FORET (237) Glu- 
cose her, indem sie durch obige Stoffe verdünnte heisse Säuren circuliren 
lassen, welche die Stärke invertiren und lösen. Aus diesen Lösungen wird die 
Glucose gewonnen. 
Aus dem neuerdings sehr billig im Handel vorkommenden krystallisirten 
Stärkezucker kann man leicht reine Glucose herstellen, indem man ihn mit 
ca. } seines Gewichtes an Wasser durch vorsichtiges Erwärmen schmilzt, das 
lifache bis doppelte Volumen der Flüssigkeit an 90—95proc. Alkohol zusetzt, 
heiss filtrirt und erkalten lásst. Einrühnren von etwas reiner Glucose beschleunigt 
das Krystallisiren. Nach dem Abpressen krystallisirt man auf dieselbe Weise 
mit Anwendung von Blutkohle (von FLEMMING in Kalk bei Cóln) um. (TOLLENS). 
Glucose-Anbhydrid krystallisirt nach BECKE (238) rhombisch-hemiédrisch. 
Glucose-Hydrat dagegen monoklin, und es ist hemimorph. 
Specifische Drehung. 
Die specifische Drehung von Glucoselósungen wird nach PRrRAM 
(239) durch die Gegenwart anderer Stoffe verändert, so erhöht die Gegenwart 
von Aceton (a)p bis 57°, Ammoniumcarbonat und Harnstoff erniedrigen 
die Drehung, doch ist diese Erniedrigung gering, und z. B. die Gegenwart von 
20 Harnstoff kaum von Einfluss auf die Zuckerbestimmung im Harn. 
Bleiessig bringt nach MACQUAIRE (240) in Dextroselösungen keinen 
Niederschlag hervor, aber vermindert die Drehung, was beim Stehen zu- 
nimmt, indem Färbung (Zersetzung) eintritt. 
Erhitzen mit gewöhnlichem phosphorsaurem Natron verändert die Drehung, 
indem Färbung und theilweise Zersetzung eintritt (TOLLENS). 
Sehr zersetzliche Krystalle verschiedener Art hat WINTER (2402) erhalten, 
als er 1 proc. Invertzuckerlôsung mit Kalkhydrat auf 66:5° C. erwármte, den 
entstandenen Niederschlag durch Decantiren mit Kalkwasser auswusch, und ihn 
dann nach Zusatz von Schwefelsäure mit Aether auschüttelte und den Aether 
verdunsten liess. Die Krystalle könnten Glucinsäure, und der Kalknieder- 
schlag ein basisches Salz derselben gewesen sein. 
Ueber die Birotation (Mehrdrehung) der Glucose und ihre regelmässige 
Abnahme s. Parcus und TOLLENS (8); über das Nichtauftreten der Birotation 
bei Gegenwart von Ammoniak, s. C. SCHULZE und TOLLENS (15). 
LADENBURG, Chemie, XIII. 43 
  
  
  
  
  
  
  
     
  
 
	        
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