Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

      
    
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
   
   
  
  
   
   
  
   
   
    
   
   
   
  
  
   
   
  
   
   
   
   
   
    
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Zucker. 72 
Zum Zweck der Rübenanalyse zerreibt man entweder die ganze Rübe 
zu Brei, oder man reibt segmentartige Theile aus der Rübe heraus, oder 
aber man sticht cylindrische Proben aus dem dickeren Theile der Rübe 
heraus, zerkleinert und analysirt diese. Dies Herausnehmen cylindrischer 
Proben wird auch durch Reiben von Kzi, und DorrE und anderen mit dem 
Zerkleinern verbunden, indem feilenartig rauh beschaffene Bohrspitzen die 
Rüben durchdringen. Der so erhaltene Brei hält im allgemeinen etwas mehr 
(0:3 bis 0:42) Zucker als der Durchschnitt der ganzen Rübe, weil nach den Unter- 
suchungen von MARCK, BrRızm u. A. der mittlere Theil der Rüben etwas reicher 
ist als die oberen und unteren Theile [s. a. (635, 636). 
Die Extraction des Rübenbreis wird mit besonderen, zuerst von SCHEIBLER 
angegebenen, von SICKEL u. A. modificirten Rückfluss-Apparaten ausgeführt, bei 
der Digestion wird der Brei in Kölbchen bestimmter Grösse mit Alkohol oder 
Wasser übergossen und erwärmt oder auch (falls der Brei mittelst besonderer 
Reibevorrichtungen von genügender Feinheit erhalten worden ist), nicht erwärmt, 
wobei man früher oder später Bleiessig in genügender Menge zusetzt. 
kalte 
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kalte 
heisse 
Alkoholpolarisation, 
Man unterscheidet so die 
! Wasserpolarisation. 
Die Filtrate werden dann polarisirt. Man sehe über diese verschiedenen 
Methoden die Bücher von FRÜHLING und SCHULZ, sowie von SIDERSKY über 
die Zuckeranalyse, sowie die zahlreichen Abhandlungen von DEGENER, PELLET, 
STAMMER, CLAASSEN U. À. 
Nach dem Ergebniss der sehr zahlreichen vergleichenden Untersuchungen 
von PETERMANN und Anderen gaben diese Methoden gleiche Resultate, doch 
haben auch noch neuerdings einige Chemiker, z. B. CraassEN (637) und 
KROEKER (638) bei der Alkoholextraction geringere Zahlen als bei der wässrigen 
Extraction erhalten. 
Milchzucker, C,,H,4,0,,-- H4,O (Handwórterb. VI, pag. 94). 
Im Milchzucker sind bekanntlich die Gruppen der Glucose und der 
Galactose vereinigt, von den Aldehydgruppen dieser Glycosen ist nach E. EISCHER 
(639) diejenige der Glucose (Dextrose) noch vorhanden, diejenige der 
Galactose ist dagegen mit 2 Hydroxylen der Glucose unter Verlust von 
Wasser nach Art des Acetals zusammengetreten, so dass sie keine reducirende 
Wirkung mehr äussern kann, oder aber es ist bei Aethylenoxyd-La erung 
der Galactose ein Hydroxyl der letzteren mit einem Hydroxyle der Glucose 
unter Wasserbildung zusammengetreten (640). (Man sollte denken, dass hiernach 
der Milchzucker die halbe Reductionskraft der Glucose besitze; da 
er ca. 3 so stark wie Glucose reducirt, muss sich während des Kochens mit 
FEHLING'scher Lósung obige Bildung theilweise lösen oder aber ein sonstiger 
complicirender Vorgang stattfinden. TOLLENS). 
Der Zucker der Milch der igyptischen Gamoose soll nach Papper und 
RICHMOND (641) verschieden von dem gewöhnlichen Milchzucker sein, und es ist 
für denselben der Name Tewfikose vorgeschlagen (s. d.) (?). Vor etwaiger 
Bestátigung ist dies nicht als sicher anzunehmen, um so mehr als DENiGES (642) 
neuerdings die Zucker aus der Milch des Menschen und von sechs ver 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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