Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

    
     
   
  
    
      
   
  
    
    
  
    
     
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
  
  
  
Handwörterbuch der Chemie. 
Lävulane. 
Fructosin. 
Lävulosin. Ein durch Schmelzen von Lävulose bei 100° mit sehr wenig 
verdünnter Salzsáure von WonHL (855) erhaltenes amorphes Produkt, welches 
weniger dreht und weniger reducirend wirkt als Lávulose, und welches beim 
Erhitzen mit grósseren Mengen schwacher Salzsáure wenigstens theilweise in 
Lávulose zurückverwandelt wird. Es entsteht nach WonHL stets in gewisser 
Menge beim Hydrolysiren von Inulin (s. Reversion). 
Lävulan. 
Das von v. LIPPMANN (856) hergestellte Lävulan (Handwôrterb. VI, pag. 129) 
lieferte bei erneuter Untersuchung keine Schleimsäure. 
Inulin, seine Derivate und Begleiter. 
Die Herstellung von Inulin aus Georginen- oder Dahlienknollen geschieht am ein- 
fachsten, indem man die Knollen zerreibt, presst, dann den Rückstand mit etwas Wasser und einer 
kleinen Menge prücipitirtem kohlensauren Kalk aufkocht und auspresst. Die vereinigten Flüssig- 
keiten werden einmal mit etwas kohlensaurem Kalk aufgekocht, halb erkaltet mit Bleiessig 
vermischt, so lange ein Niederschlag erscheint, filtrirt, dann mit Schwefelwasserstoff behandelt, 
wieder filtrirt, mit Ammoniak neutralisirt, auf die Hälfte eingedampft, mit gleichem Volum 
Alkohol versetzt. 
In 1 bis 2 Tagen scheidet sich das Inulin ab, man sammelt und presst es und erhält 
es durch nochmaliges heisses Auflósen mit etwas Blutkohle in ca. dem 8fachen an Wasser, 
Filtriren durch den Warmwassertrichter, Vermischen des Filtrats mit gleichen Theilen Alkohols, 
Absaugen des nach 1 bis 2 Tagen gefillten Inulins mit der Luftpumpe unter Nachwaschen 
erst mit schwachem, dann mit stürkerem Alkohol, endlich mit Aether, schwaches Pressen und 
Trocknen über Schwefelsäure schneeweiss, porös und rein (TOLLENS). 
Die Formel des Inulins ist nach BRown und Morrıs’s (857) Getrierversuchen 
(CioHos0)1)a(0;2H200404 55 C,;H4,,,0,2 (S. w. unten. Nach DULL. und 
LiNTNER (857a) ist Inulin wahrscheinlich (C,H,4,0;), 4 4- H40. 
Inulin geht mit Sáuren hydrolytisch leicht in andere Produkte und zuletzt 
in Lávulose (d-Fructose) über. Oxalsáure wandelt in verdünnter Lósung 
Inulin in Lávulose um; Zwischenprodukte entstehen hierbei nicht, und Dürr 
und LINTNER (8572) glauben, dass die mit anderen Sáuren erhaltenen amorphen 
Nebenprodukte Reversionsprodukte seien. 
Bei stárkerer Einwirkung von Oxalsáure entsteht ein durch Ausschütteln 
mit Aether gewinnbarer, doppelt so stark als Lävulose reducirender krystallisirter 
Kórper C,H4O,, welcher oberhalb 115? schmilzt. Dieser geht bei weiterer 
Einwirkung in Lávulinsáure über. 
Nach TANRET (858) ist das bisher bekannte Inulin nicht rein; es enthált 
nach ihm noch etwas von den sehr áhnlichen Substanzen, welche mit ihm vor- 
kommen (Pseudo-Inulin und Inuléin). 
Zur Reinigung benutzt TANRET die Eigenschaft des Inulins, von kaltem 
Barytwasser gefällt zu werden. 
Er reinigt den Saft von Topinambur-Knollen oder eine Abkochung der 
Wurzeln von Inula-Helenium durch Ausfällen mit 4, Mol. Bleiessig, fällt 
aus dem Filtrat das Blei mit Schwefelsäure und aus dem Filtrat das Inulin 
mit etwas der Begleiter mittelst Barytwassers; das Filtrat hiervon giebt auf Zusatz 
von Alkohol Niederschläge, in welchen hauptsächlich die Begleiter sind. 
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