Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
    
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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760 Handwörterbuch ‘der Chemie. 
  
HELLRIEGEL und HERZFELD (895) fanden in Zucker-Riiben, welche unter verschiedenen 
Verhältnissen gezogen waren, 0:05 bis 0:17 9 Substanzen, welche in Wasser lóslich, in Alkohol 
nicht lóslich waren, also wohl meist Pectins ubstanzen, und zwar in grósster Menge in den 
Rüben, welche viel Stickstoffdüngung erhalten hatten. 
Das Gestehen von pectinhaltigen Lósungen zur Gallerte (so das 
Erstarren von Fruchtgelees) erkliren BERTRAND und MALLEVRE (8952) wie früher 
Fremy, durch Wirkung eines in den betreffenden Pflanzenstoffen, z. B. den Móhren, 
enthaltenen Fermentes, der Pectase, auf die in Lósung befindlichen Pectin- 
stoffe; hierbei ist stets die Gegenwart von Calciumverbindungen nóthig, 
denn, falls diese in den Flüssigkeiten fehlen, findet das Coaguliren nicht statt, 
Die Coagulation wird durch die Gegenwart von irgend erheblichen Mengen 
unorganischer und auch organischer Sáuren verhindert. 
Die Pectase ist nicht unlóslich, sondern, wenn auch langsam, lóslich. 
Callose nennt MauaiN (895b) eine gallertartige, vielleicht den Pectinkórpern 
zuzurechnende Substanz, welche sich als beim Auflósen in Sáuren zurückbleibendes 
Gerüst in krystallinischen Ablagerungen von kohlensaurem Kalk in Pflanzen, 
z. B. den Bláttern von Ü7/ica findet. 
Produkte aus Gummi-Arten (Handworterb. VI, pag. 132). 
O’SULLIVAN (896) hat das Gedda-Gummi, welches dem Gummiarabicum 
nahe steht, aber von ihm verschieden ist, untersucht und gefunden, dass es im 
Gegensatz zu dem nach O'SurLvaw stets linksdrehenden Gummiarabicum 
(ScHEIBLER fand bekanntlich bald Links-, bald Rechtsdrehu ng) fast immer 
Rechtsdrehung besitzt, übrigens ein gemengtes Produkt ist, dessen Drehung 
je nach den untersuchten Sorten und in den verschiedenen durch Auflósen in 
Wasser und Fällen mit Alkohol erhaltenen Portionen (a)p — -r 45 oder — 54° 
war. Das Gummi besteht aus den Kalium-Calcium-Magnesiumsalzen einer Reihe 
von Sáuren, welche O'SurLivAN als bestehend aus 
Geddasáure C,,H,,0,, 
Galactan CiaH,o010 
Arabinon C, 0H, 50, (Araban) 
sich denkt, und von welchem z. B. die 
Tetrarabinan-trigalactan-gedda-Säure, 
(C, 4H, ,03),: (C4 H5 40, 9)5: C4 4H350,, 
ist. Beim Erhitzen mit verdünnten Sáuren werden sie hydrolysirt, und es ent- 
steht Arabinose, nachher Galactose, und schliesslich móchte auch Gedda- 
Säure (geddic acid) von der Formel C,,H350,, (= CasH;2019 + 3H,0) frei 
werden. O’SULLIVAN denkt sich also den Abbau der Gummiarten ähnlich, wie 
den Abbau der Stárke (s. a. Pectinstoffe. Aus Gedda-Siure wird dann Ara- 
binon, C,,H,,O0, (wohl besser Araban zu nennen) abgespalten (s. pag. 735). 
Cellulose, n C,H,,O,. 
Allgemeines über Cellulose, Hemi-Cellulose etc. *) 
Unter dem Namen Cellulose verstand man bisher im allgemeinen die in 
den Zellwáànden der Pflanzen vorkommende Substanz, deren Zusammensetzung 
*) Ganz neuerdings ist von CRoss und BEVAN ein umfassendes, sehr sorgfáltig bearbeitetes 
Buch über Cellulose erschienen, welches sehr viele Einzelheiten über Cellulos e, Oxycellulose, 
Gespinnstfasern und ihre Eigenschaften u. s. w. bringt (896a). Der Kürze der Zeit halber 
kónnen hier nur wenige Notizen daraus mitgetheilt werden. 
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