Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

  
  
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798 Handwörterbuch der Chemie. 
Das l-Galactonsáure-Lacton (Calciumsalz mit Salzsáure nach dem 
Erhitzen) dreht stark rechts, ühnlich der Linksdrehung, welche d-galacton- 
saures Calcium mit Salzsáure zeigt. 
Mit Natriumamalgam in saurer Lósung entsteht 1-Galactose. 
Die Calcium- und Cadmiumsalze, sowie das Phenylhydrazid sind den 
Verbindungen der d-Galactonsáure entsprechend. 
i-Galactonsäure. 
Entsteht nacli E. FISCHER und HERTZ (1120) aus Schleimsäure-Lacton oder 
Schleimsäure-Diäthylester mit Natriumamalgam in saurer Lösung. Man 
isolirt sie als Baryumsalz, welches dann mit Schwefelsäure zersetzt wird. 
i-Galactonsáure-Lacton, C,H,,0,, bildet feine Prismen. Schmp. 122 
bis 195?. In Aceton und in Essigüther ist es schwer löslich. Mit Salpetersäure 
liefert es Schleimsáure. Es wird mit Natriumamalgam in saurer Lósung 
zu i-Galactose. Spaltet sich durch Krystallisation der Strychninsalze 
in d- und 1-Galactonsáure. 
Bariumsalz, (C,H,,O;),Ba 4- 21H,O.  Feine Nadeln. 
Calciumsalz, (C,H,,07),Ca + 24 H,0. Mikroskopische Prismen. Obgleich in heissem 
Wasser schwer lôslich, krystallisirt es langsam aus. 
Cadmiumsalz, (C,H,,07),Cd + H,O. Kugelformig verwachsene Nadeln. In kaltem 
Wasser schwer löslich. Es existirt ein unlösliches basisches Salz, welches durch Kohlensäure 
zersetzt wird, 
Phenylhydrazid, C,H,,O,: N,H,C,H,. Farblose Nadeln. Schmp. gegen 205°. 
Talonsaure, C;H,,0;. 
Wohl d-Talonséure. 
Entsteht nach E. FISCHER (1118) theilweise aus d-Galactonsäure durch 
Erhitzen mit Chinolin oder besser Pyridin auf 140 bis 150°. Man treibt nach- 
her mit Baryt das Pyridin aus, entfernt den Baryt mit Schwefelsäure, kocht mit 
Cadmiumbydroxyd und lässt die unveränderte Galactonsäure als Cadmium- 
salz krystallisiren, aus der Mutterlauge gewinnt man mit Bleiessig ein unlôsliches 
Bleisalz der Talonsáure, und nachher krystallisirtes Brucinsalz und reine Talon- 
säure. Talonsäure ist syrupfórmig, bildet mit Salpetersäure Taloschleim- 
säure, welche leicht lôslich ist. Ihr Lacton bildet mit Natriumamalgam in saurer 
Lôsung Talose. Beim Erhitzen mit Pyridin geht Talonsäure theilweise wieder 
in d-Galactonsäure über. 
Cadmiumsalz, (C,H,,07),Cd + H,0. Wird durch Alkohol als Syrup, der sich in 
feine Nadeln verwandelt, gefällt. In Wasser sehr löslich, 
Phenylhydrazid, C,H,,O,: N,H,C,H,. 
,. Aus concentrirten Lósungen zu gewinnen. 
Farblose Prismen. Leicht löslich in Wasser. Schmp. gegen 155*. 
Chitonsáure, C,H, ,0;. 
Zerlegt man Glycosamin aus Chitin mit salpetriger Siure, so entsteht 
bekanntlich eine glycoseartige, noch nicht isolirte Substanz (die Chitose), diese 
liefert nach E. FISCHER und TiEMANN (1125) beim Oxydiren mit Brom die ent- 
sprechende Glyconsäure, die Chitonsáure, wozu ausführliche Vorschrift ge- 
geben wird. Man isolirt sie als Calciumsalz. 
Chitonsüure. Beim Eindampfen der aus dem Calciumsalz und Oxalsüure erhaltenen 
Lösung bleibt ein Syrup, der ein Gemenge der Sáure und ihres Lactones zu sein scheint. 
Dreht rechts, (a)p = + 445° Giebt beim Oxydiren mit Salpetersáure Isozuckersüure, 
mit Natriumamalgam wurde kein Zucker erhalten. 
   
      
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
    
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
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