Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

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Oxygluconsäure, C,H,,0,+ 2H,0. 
In Berührung mit einer Bacterienart wird d-Glucose nach BOUTROUX (1130) 
oxydirt, und es entsteht eine Säure von der Zusammensetzung der Glucuron- 
säure, welche sich aber von letzterer dadurch unterscheidet, dass sie linksdrehend 
ist, dass sie mit Wasser krystallisirt, und dass ihre Salze mit Calcium, Strontium, 
Cadmium, Blei krystallisiren. Die Säure ist in Alkohol sehr leicht löslich. 
(0)D = — 145°, berechnet auf C,H,,0; in fast 2 proc. Lösung. 
Calciumsalz, (C,H,07)a Ga + 3H,0, mikroskopische, klinorhombische Prismen. 
Strontiumsalz, (C,H,O,;,5r + 3H,0. Täfelchen, welche bald verwachsen. 
Cadmiumsalz, (C,H,07),Cd + 2H,0. Klinorhombische Prismen. 
Bleisalz, (C,H,07),Pb + 2H,0. Krystalle, aus dem Bariumsalz mit Bleiacetat zu 
erhalten. 
Saure Wismuthnitratlôsungen geben mit den Oxygluconaten Nieder- 
schlàge, welche ausgewaschen sich beim Erhitzen entzünden, und vielleicht eine 
andere Sáure enthalten. 
Anhang zu Hexonsdure. 
Maltol, C,H,O,. 
Unter diesem Namen beschreibt BRAND (i141) Krystalle, welche sich beim 
Erhitzen von feuchtem Gerstenmalz, speciell bei der Róstung des sog. Malz- 
kaffees, bilden. KiLranI und BAZLEN (1142) haben sie weiter untersucht. Man 
erhält ein Destillat, welches Eisenchlorid intensiv wie Salicylsáure róthet, und 
gewinnt durch Ausschütteln desselben mit Aether oder besser Chloroform 
einen Verdunstungsrückstand, welcher krystallisirt. Durch Sublimation wird das 
Maltol gereinigt. Lange Nadeln, Schmp. 1597. Krystallform s. (1142 a) Schwer 
in kaltem, leicht in heissem Wasser löslich. Chloroform löst es sehr leicht, 
schwerer Alkohol und Aether, nicht Petroleumäther. 
Maltol hat Phenolcharakter, ist eine schwache Säure, reducirt FEHLING’sche 
Lösung in der Wärme, färbt sich mit Eisenchlorid roth, aber nicht mit 
MiLLON's Reagens, wührend Salícylsáure durch letzteres in Lösung in der Hitze 
geröthet wird. Es ist verschieden von Pyrogallol, Phloroglucin und Oxyhydro- 
chinon. Es wird aus Glucose oder Maltose durch Wasserabspaltung entstehen. 
Vielleicht ist es Methyl-Pyromeconsäure (1142). Die Salze erhält man durch 
Lösen in verdünntem Alkali und Zusatz der betreftenden Metalllösungen. 
Calciumsalz, (C,H,O,),Ca 4- 5H,O. Feine Nadeln, 
Kupfersalz, (C;H;0,),Cu. Nidelchen. 
Zinksalz, (C,H,O,),Zn 4- Wasser. Nadeln. 
Monobenzoat, C,H,O,- C,H,O,. Entsteht mit Benzoylchlorid und Natron. Krystalle. 
Schmp. 115 bis 116?. 
Maltol giebt mit Kaliumpermanganat und mit Silberoxyd Essigsäure, 
Heptonsáuren, C;H,,0,. 
Einbasische, 7werthige Sáuren mit 7 At. Kohlenstoff. 
Glucoheptonsäuren, C,H,,05- 
a-Glucoheptonsäure, C;H,,O,. 
Dextrosecarbonsäure (Handwôrterb. VI, pag. 48). 
E. FISCHER (1143) hat sie in grôsserer Menge aus dem Blausäure-Additions 
produkt der d-Glucose (D extrose) erhalten. 5 Kgrm. Glucose, 25 Liter 3proc. 
Blausáure, 10 Cbcm. Ammoniak werden nach 6tügigem Stehen bei 28? mit über- 
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