V. Kapitel.
Hülfsapparate.
Die elektrischen Anlagen erfordern sowohl bei den stromerzeugen-
den Maschinen und den Leitungen, als auch bei den angeschlossenen
Theilen mannigfache Hülfsapparate, die sich durch Zusammenfassung von
gleichartigen Objekten, welche analogen Zwecken zu dienen haben, zu
Gruppen vereinigen lassen. Der durch sie angestrebte Zweck ist ver-
schieden: mit einigen will man einen Schutz gegen unwillkommene
innere oder äussere Vorgänge erreichen; mit anderen wird eine Schaltung
oder Regulirung beabsichtigt, mit wieder anderen soll dem Bedürfniss
einer Messung genügt werden. Die zu diesem Zwecke noth wendigen
Apparate sollen nun zur Besprechung gelangen.
A. Schmelzsicherungen.
1. Allgemeines.
In Parallelschaltungsanlagen sind trotz aller Sorgfalt Zufälle mög-
lich, welche in einzelnen Leitungstheilen einen anormal hohen Strom
hervorrufen und dadurch eine Ueberhitzung derselben veranlassen können,
die eine Gefahr für die Isolirung der Leitung und für die Feuersicher-
heit der Umgebung in sich birgt. Unter diesen Zufällen spielt der
direkte Kurzschluss die hervorragendste Rolle. Derselbe tritt ein, wenn
Hin- und Rückleiter durch einen gut leitenden Gegenstand unmittelbar
verbunden werden. Erhalten dagegen beide eine gute Verbindung mit
der Erde und durch dieselbe miteinander, so spricht man von einem
indirekten Kurzschluss durch Erdschlüsse.. Wegen der Möglichkeit
müssen die Leitungsanlagen durch besondere Vorrichtungen geschützt
soleher Zufälle werden, welche in jenem Theile den Strom selbstthätig
unterbrechen, in welchem er über eine als zulässig erachtete Höhe
steigt.