Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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7. Die Vegetationsorgane. 251 
sehr bald durch Periclinen in eine Doppelreihe zerlegt, wodurch nach aussen 
hin die erste Kappenschicht, nach innen das Kalyptro-Dermatogen angelegt wird, 
letzteres dem in eine Zellschicht vereinigten Dermatogen und Kalyptrogen der 
Lycopodiumwurzel entsprechend; die weitere Differenzirung der Wurzel geschieht 
darauf gemäss der exogenen Anlage nach innen zu. Auch bei der Anlage aller 
späteren Wurzeln wird zuerst das Proto-Kalyptro-Dermatogen gebildet, hier jedoch 
nur eine in dem Periblem-Gewebe befindliche, durch ihre Grösse aber gut aus- 
gezeichnete Zelle darstellend, aus welcher durch eine pericline Wand nach aussen 
hin die erste Kappenzelle der Wurzel, nach innen aber die Kalyptro-Dermatogen- 
zelle gebildet wird. Die letztere wird aber bald in Folge mehrfacher anticliner 
Theilungen zum Kalyptrodermatogen, welches alsdann bei dem weitern Wachs- 
thum stetig nach aussen hin eine neue Kappenschicht erzeugt. Fast gleich- 
zeitig mit diesen Wachsthumsvorgängen findet zwischen jungen Wurzelanlagen 
und der Vereinigungsstelle der divergirenden Gefässbündelstränge des nächst 
älteren Blattes und der nächst älteren Wurzel die Differenzirung des Pleroms 
statt, welches von aussen nach innen vorschreitend sehr bald bis zur Bildung 
der Fibrovasalien gelangt und sich. mit den oben bezeichneten Gefässbündel- 
strängen vereinigt. Nun erst beginnt das sehr bald sich beträchtlich steigernde 
Spitzenwachsthum der Wurzel, worauf, zum grössten Theil durch intercalare 
Wachsthumsvorgánge, die Abwártskrümmung der Wurzel erfolgt. 
Die wesentlichste Abweichung von der Lycopodiumwurzel besteht sonach 
darin, dass die Kappenschichten nicht von einer den Wurzelkórper umgebenden 
Schicht, sondern von der áussersten Schicht des Wurzelkórpers selbst erzeugt 
werden und somit ihrer Entstehung nach mit den Kappenschichten der anderen 
Gefüsskryptogamen und der Phanerogamen übereinstimmen. 
Die Verzweigung der Wurzeln von Zso/fes beruht wie bei denen von Zyce- 
podium auf echter Gabelung; sie wird auch in gleicher Weise wie bei Lycopodium 
in dem Plerom eingeleitet und nimmt auch bei ihrer weiteren Entwicklung den- 
selben Gang, wie die sich dichotomirende Lycopodienwurzel. Bei der Gabelung 
ist also das Wachsthum der neu entstehenden Gabeláste ein centrifugales und 
somit ein dem centripetalen Wachsthum der Mutterwurzel gewissermaassen ent- 
gegengesetztes. Die Uebereinstimmung mit Zycopodium hört jedoch bereits bei 
der Anlage der ersten Kappenschicht der Gabeläste auf, welche hier wie bei 
der Hauptwurzel direkt aus der äussersten Schicht (Dermatogen) des Wurzel- 
körpers eines jeden Gabelastes ihren Ursprung nimmt. 
Die Wurzeln der Marattiaceen, welche zuerst von Russow (Vergl. Unters.) 
genauer untersucht worden sind, stellen inBezug auf den Wachsthums-und Theilungs- 
modus des Meristemscheitels die Uebergänge zwischen der Wurzel der echten 
Farne und der der Lycopodien in ganz analoger Weise dar, wie solche auf 
S. 243 ff. für das des Vegetationskegels von Psilotum und mehrerer Selaginellen 
besprochen wurden. Bei den im ausgiebigsten Lüngenwachsthum begriffenen 
Marattiaceenwurzeln finden wir weder den geschichteten Bau noch das Wachs- 
thum mit einer Scheitelzelle, sondern die letztere ist durch anticline Theilungs- 
richtungen in mehrere Zellen zerklüftet worden; nur bei schwácheren Wurzeln 
hat noch keine derartige Zerklüftung stattgefunden, daher am Scheitel derselben 
noch eine vierseitige Scheitelzelle angetroffen wird. 
IL Filicinae. 
Die erwachsene Pflanze der Filicineen, welche zwar vorherrschend, d. h. 
bei der grossen Mehrzahl der Arten die äussere Form der Kraut- und Stauden- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
  
  
  
       
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
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