Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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Die durch Chytridiaceen verursachten Krankheiten. 
her und zu erhöhter Bildungsthätigkeit aus, er bewirkt eine Hypertrophie 
(S. 436), das Umgekehrte der beiden vorigen Fälle. Die Pflanze leitet nach 
dem von dem Pilze bewohnten Theile soviel bildungsfühige Stoffe, dass nicht 
bloss der Parasit dadurch ernährt wird, sondern auch der Pflanzentheil eine für 
seine Existenz hinreichende, ja oft eine ungewöhnlich reichliche Ernährung erhält. 
Es tritt nämlich meist eine vermehrte Zellenbildung ein, der Pflanzentheil ver- 
grössert sich, zuweilen in kolossalen Dimensionen und fast immer in eigenthüm- 
lichen, abnormen Gestalten, und die Gewebe solcher Theile sind oft ausserdem 
noch reichlich mit Stärkekörnern erfüllt. Mit dieser Vergrösserung des von ihm 
bewohnten Organes wächst und verbreitet sich auch der Pilz in ihm. Man nennt 
alle solche durch einen abnormen Wachsthumsprozess entstehende locale Neu- 
bildungen an einem Pflanzentheile oder Umwandelungen eines solchen, in welchem 
der dieses verursachende Parasit lebt, Gallen oder Cecidien, und wir nennen 
daher die hier zu besprechenden mit Beziehung auf ihre Ursache Mycocecidien. 
Nach ihrer ursprünglichen Bedeutung würde die Bezeichnung Galle besonders 
wo die von dem Parasiten verursachte und bewohnte 
da am Platze sein, 
einem 
Bildung mehr wie ein scharf abgegrenztes besonderes Organ an 
Allein die grosse Mannigfaltigkeit dieser Bildungen 
Pflanzentheile auftritt. 
ziehen, wir müssen den Begriff Galle 
verbietet hier eine enge Grenze zu 
die obige Definition bezeichneten Bedeutung nehmen 
in der weitesten, durch 
Jede wie nur immer beschaffene durch einen Schmarotzerpilz bedingte Neubildung, 
die sich im normalen Zustande nicht zeigt, verdient die Bezeichnung Mycoceci- 
dium. Selbstverstindlich lisst sich hiernach keine feste Grenze zwischen Galle 
und Nichtgalle ziehen. Selbst folgende eigenthümliche Veründerung, welche 
manche Schmarotzerpilze an ihrer Nührpflanze hervorbringen, ist von den Gallen 
nicht auszuschliessen: die ganze Pflanze oder ein vollständig beblätterter Spross 
ist von dem Parasiten durchwuchert und wächst zn einem anscheinend gesunden, 
aber mit ganz fremdartigen Merkmalen ausgestatteten Spross heran, die sich 
besonders in einer anderen Blattbildung und im Sterilbleiben aussprechen und 
wonach man die Pflanze für eine ganz andere Species halten könnte (z. B. die 
von Aecidium Euphorbiae degenerirten Sprosse, die durch Accidium elatinum her- 
vorgebrachten Hexenbesen der Weisstanne). Für die Nährpflanze bedeuten die 
Mycoceciden jedenfalls einen Verlust an werthvollen Nährstoffen, denn die Galle 
steht ganz im Dienste des Parasiten; endlich wird sie von diesem ausgezehrt 
und stirbt ab oder ihr Gewebe wird nach der unter 3. genannten Art vom Pilze 
wirklich zerstört, sobald dieser darin das Ende seiner Entwicklung erreicht. 
Sind aber durch die Gallenbildung Pflanzentheile ihrer normalen Function ent- 
die Stórung der letzteren Schaden gestiftet. So kann 
zogen, so wird auch durch 
Mycocecidien degeneriren, Un- 
insbesondere wenn Blüthen oder Früchte zu 
fruchtbarkeit die Folge sein. 
Kapitel r. 
Die durch Chytridiaceen verursachten Krankheiten. 
die wir gegenwärtig in der Ordnung der 
Die Parasiten einfachsten Baues, 
Beziehung zu unterscheiden 
Chrytridiaceen vereinigen, sind in pathologischer 
in diejenigen, welche Wasserpflanzen, besonders Algen bewohnen (die Gattungen 
Chytridium und Verwandte), und in diejenigen, welche in Epidermiszellen phanero- 
  
  
  
    
    
  
    
   
  
    
   
     
      
      
  
    
    
  
   
  
    
   
  
   
   
  
   
   
   
   
     
     
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
    
  
    
   
	        
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