Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
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IO. Schutzmittel der Blumen. 91 
bei Maibliimchen, Veilchen, Gymnadenia odoratissima u. a.). Weit schlimmer noch 
als von diesen wenigen grossen sind die Blumen von einem ganzen Heere 
mannigfacher kleiner Feinde bedroht. Schnecken und Raupen wiirden vermuth- 
lich in unzähligen Fällen alle zarten Blüthentheile mit Stumpf und Stiel weg- 
fressen, wenn nicht Stacheln, spitze Zähne und feste stechende Borsten sie vom 
Aufkriechen zu den Blüthen abhielten. Nur in diesen sehr gewöhnlich ausge- 
bildeten Schutzmitteln ist daher der Grund zu suchen, weshalb man jene sonst 
so häufigen Thiere verhältnissmässig selten als verderbenbringende Gäste auf den 
Blumen antrifft. Die Stellung der genannten Schutzwaffen ist in der Regel der- 
art, dass sie mit ihren Spitzen den aufwärtskriechenden Thieren entgegen starren. 
Da nun diese jede Berührung ihres weichen, leicht verletzbaren Kórpers mit den 
Spitzen der Borsten und Stacheln sorgfiltig zu vermeiden suchen, so treten sie, 
an einer solchen Schutzwehr angelangt, in der Regel ohne weiteres den Rückweg 
an. Die ebenfalls weichen, flügellosen Blattlàuse, welche so háufig in Massen 
zusammengedráüngt, an krautigen Stengeln, an der Unterseite von Blättern, an 
Stielen der Blüthenstinde und Blüthen das saftreiche Gewebe ansaugen, werden 
in den Blüthen selbst nur àáusserst selten getroffen, gewiss ebenfalls wieder nur 
darum, weil ihnen der Zugang zu denselben durch besondere Schutzmittel ver- 
wehrt ist. Wollige oder spinnenwebige Haare, Borsten und kleine Stacheln an 
den Blättern, Stengeln, Blüthenstielen oder Kelchen, über welche die Blattläuse 
kriechen müssten, um zu den Blüthen selbst zu gelangen, halten sie nach KERNER 
in wirksamster Weise von denselben zurück. Auch die honigbegierigen Ameisen 
sind, da sie, anstatt von Blüthe zu Blüthe, von Stock zu Stock zu laufen, viel 
mehr die Gewohnheit haben, sich andauernd an demselben Nektarium festzu- 
setzen, nicht nur für die Vermittlung der Kreuzung meist vóllig nutzlos, sondern 
als Honigráuber geradezu schádlich. Sie werden aber nicht selten durch fórm- 
liche Leimspindeln, welche die blüthentragenden Stengel umgeben, vom Zutritte 
zu den Blüthen gänzlich ferngehalten, so z. B. bei der bekannten Pechnelke (Zychnis 
Viscaria) und zahlreichen andern Pflanzen derselben Familie. Ausser den Ameisen 
bleiben auch zahlreiche andere kleine Insekten, wie z. B. Zwergschlupfwespen, 
winzige Fliegen und Káfer, welche theils an die Stengel anfliegen, theils an den- 
selben in die Höhe laufen, an diesen Leimspindeln kleben. Dieselbe Wirkung 
haben die namentlich an den Kelchen und Blüthenstielen häufigen, aber auch 
an Stengeln und Blättern nicht eben selten vorkommenden Drüsenhaare mittelst 
der von ihnen abgesonderten Klebstoffe. Bei anderen Pflanzen bilden die gegen- 
stándigen Blattpaare, indem sie mit ihren unteren Theilen um den Stengel herum 
zusammenwachsen, Becken, die sich bei jedem Regengusse mit Wasser füllen, in 
welchem dann zahlreiche kleine ankriechende und anfliegende Insekten ihren 
Tod finden. 
Diess ist z. B. bei Dipsacus laciniatus, Gentiana lutea und punctata der Fall. Es unterliegt 
wol kaum einem Zweifel, dass unter den so klebenbleibenden und ertrinkenden Insekten zahl- 
reiche sind, welche sonst in die Blumen gelangen und den Honig derselben, ohne Nutzen für 
die Pflanze, wegnaschen würden. In allen denjenigen Fällen aber, in denen die Weichtheile 
derselben von den Pflanzen verdaut werden, ist die Zufuhr stickstoffhaltiger Nahrung wahrscheinlich 
der hauptsächlichste Vortheil, welcher die Ausprägung solcher insektentödtenden Vorrichtungen 
bedingt hat. 
Nicht minder allgemein verbreitet als Schutzmittel gegen feindliche Thiere 
finden sich bei den Blumen besondere Schutzmittel des Honigs gegen Regen. 
Nur verhältnissmässig wenige bieten ihren Honig so völlig offen dar, dass er vom 
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