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1. Die Grundgebilde und ihre allgemeinen Eigenschaften. 171
gleich AB, wenn auch der andere Endpunkt D der erstern Strecke auf den
andern Endpunkt B der letztern fällt. Fällt D zwischen À und 5, so ist CD
kleiner als AB, fällt endlich D auf die Verlängerung von AB, so ist CD grösser
als AB. Die Zeichen für gleich, kleiner und grösser sind bezüglich =, <, >,
so dass man also die drei eben genannten Fälle, wie folgt, schreiben kann:
CD== AB, CD48, CD> AB.
Ist eine Strecke AB über einen ihrer Endpunkte verlingert und die Ver-
lingerung 2 Z gleich einer zweiten Strecke C.D, so sagt man, die ganze Strecke
AE sei gleich der Summe von AB und CD. In entsprechender Weise kann
man von der Summe von drei oder mehr Strecken reden. Ist dagegen auf A4 P von
dem einen Endpunkt B aus in der Richtung nach dem andern Endpunkt A
eine Strecke BZ abgeschnitten, welche gleich CD ist (wobei CD < AB voraus-
gesetzt wird), so heisst AZ die Differenz von AB und CD.
Zur Bezeichnung von Strecken bedient man sich — namentlich wenn nur die
Länge derselben in Betracht gezogen wird — auch je eines kleinen lateinischen
Buchstabens. Die Summe zweier Strecken a und à kann (entsprechend den Be-
zeichnungen der Arithmetik) durch a + ?, die Differenz derselben durch a — b
bezeichnet werden.
Ist eine Strecke c die Summe einer beliebigen Anzahl (z) einander gleicher
Strecken, so heisst erstere ein Vielfaches jeder einzelnen der letzteren, und jede
von diesen ein aliquoter Theil (3) der letzteren. Man kann in diesem Falle
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c=n-a und a = + -c oder schreiben.
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Die Vergleichung der Lage zweier Geraden erfordert die Einführung eines
neuen Grundgebildes, des Winkels.
87. Die Winkel.
Von jedem gegebnen, also festliegenden Punkte gehen auch in der Ebene
unendlich viele verschiedene Richtungen aus, und somit lassen sich auch in der
Ebene durch jeden gegebnen Punkt unendlich viele verschiedene gerade Linien
gelegt denken.
Bezeichnet man jede der von einem Punkt A ausgehenden Richtungen
durch einen Strahl AB, AC, AD u. s. w., so kann jeder
einzelne dieser Strahlen durch Drehung um A nach ein- B
ander in die Lage eines jeden der anderen gebracht
werden. Die Grosse der Drehung von AJ, welche A 5 C
nóthig ist, damit 4.7 in die Lage von AC gelange, wird
im Allgemeinen verschieden sein von derjenigen, durch
welche AB in die Lage von AD gelangt. Der durch
diese Grösse der Drehung gemessene Unterschied zweier
Richtungen heisst der Winkel der letzteren. Die x?
Strahlen, welche hierbei die beiden Richtungen darstellen, heissen die Schenkel,
der gemeinschaftliche Ausgangspunkt derselben der Scheitel des Winkels. Man
bezeichnet den Winkel, dessen Schenkel die Strahlen AB, AC sind, durch £ BAC.
Der Buchstabe für den Scheitelpunkt steht bei dieser Bezeichnung durch. drei
Buchstaben stets in der Mitte. Man sagt, der Winkel Z.A4C werde durch Drehung
des einen Schenkels um den Scheitel bis zum Zusammenfallen mit dem andern
Schenkel beschrieben.
Die Schenkel eines Winkels schliessen als unendlich lange Gerade einen