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3. Vom Messen und dem Flächeninhalt geradliniger Figuren. 263
Ein Dreieck lässt sich am einfachsten in gleiche Theile theilen, wenn man
die Theilungslinien von einem Eckpunkt ausgehen lässt. Man hat dann nur
nöthig, die diesem Punkte gegenüberliegende Seite in die verlangte Anzahl gleicher
Theile zu theilen, und die Theilpunkte mit jenem Eckpunkt zu verbinden, denn
die einzelnen Theile sind dann Dreiecke mit gleichen Grundlinien und derselben
Höhe. Auch wenn die Theile des gegebenen Dreiecks nicht gleich gross sein,
sondern in irgend einem andern vorgeschriebenen Verhältniss zu einander stehen
sollen, ist es am einfachsten, eine Seite in diesem Verhältniss zu theilen und die
Theilpunkte mit dem gegenüberliegenden Eckpunkt zu verbinden. Die Richtig-
keit dieser allgemeineren Construction folgt daraus, dass Dreiecke mit derselben
Höhe sich wie ihre Grundlinien verhalten.
Soll ein Dreieck durch Linien getheilt werden, welche nicht von einem Eck-
punkt ausgehen, sondern für deren Lagen andere Bedingungen gestellt sind, so
kann man zuerst die Theilung in dem verlangten Verhältniss durch Linien der
erstern Art vornehmen und dann die Theile in andere verwandeln, durch welche
auch jenen Bedingungen genügt wird. Ist z. B. auf einer Seite AB des Dreiecks
ein Punkt P gegeben, durch welchen sámmt-
liche Theilungslinien gehen sollen, und theilt
man das Dreieck zunüchst durch die vom
gegenüberliegenden Eckpunkt C ausgehen-
den Geraden CD, CE in Theile, welche
in den verlangten Grössenverhältnissen stehen,
so hat man nur noch C mit P zu verbinden,
durch Z und D die Parallelen zu CP zu
construiren, welche BC bezüglich in F und
G schneiden mógen, und schliesslich PX und PG als die verlangten Theilungs-
linien zu ziehen. Es ist nämlich die Fläche APFC gleich AEC, da beide das
Stück ACP gemeinsam haben und die Dreiecke
CEP und CEP auf derselben Grundlinie CP
und zwischen denselben Parallelen CP und EF
liegen. In gleicher Weise lässt sich zeigen, dass
die Figur ACGP gleich dem Dreiecke ACD,
also auch der Theil FPG gleich CDE sein
muss, u. S. W.
Man kann ferner zuerst das gegebene
Dreieck in ein anderes verwandeln, welches
dann die bequemere Theilung von einem Eck-
punkte aus zulässt. Soll z. B. das Dreieck
ABC, wie vorhin, durch Linien, welche von
einem auf AB gegebenen Punkte P ausgehen,
etwa in drei gleiche Theile getheilt werden, so
kann man zuerst 4.2 C mittelst CP und der zu
ihr parallelen A D in das gleiche Dreieck BPD
verwandeln, dann BD durch Z und Z in drei
gleiche Theile theilen und schliesslich .PZ und
PF als die verlangten Theilungslinien ziehen.
Bei derartigen Constructionen kann es vor- !
kommen, dass eine der gefundenen Linien, z. B. B I A
PF, theilweise ausserhalb der zu theilenden Figur ABC fällt. Dann muss die-
B \ À