448 Stereometrie.
schnittskreises des Kegelstumpfes, und daher der Mantel des letzteren gleich
92. H/-x: BC. Zieht man noch MH, so erginzt jeder der Winkel ZAK und
IHM den Winkel BHÆ zu einem Rechten, also sind jene Winkel gleich und
mithin die rechtwinkeligen Dreiecke 5 #Æ und HM7 ähnlich, woraus
BR: BH=HI: HY oder HI BH=7r BK
folgt. Sind noch ZG und CZ senkrecht zu 4M, so ist AK — G7 — 4C L, und
setzt man ausserdem vorher 77 — 4 2C und mulüplicirt beide Seiten der
Gleichung mit 4x, so erhält man
2: HI rn BO=z2r7r:GL,
d. h. der oben angegebene Inhalt des abgestumpften Kegelmantels ist ebenfalls
gleich dem Inhalt eines geraden Cylindermantels, welcher den Radius des ein-
beschriebenen Kreises zum Grundflächen-Radius und die Hôhe des Kegelstumpfes
zur Hôhe hat.
Ist eine Seite C/) des Polygons der Drehungsachse parallel, so beschreibt
sie den diesem Satze entsprechenden Cylindermantel selbst.
Ist eine Seite des Polygons senkrecht zur Drehungsache, so beschreibt sie
eine Kreisfläche, welche für sich zu berechnen ist.
Hiermit sind alle bei der Rotation des Polygons möglichen Fälle erschöpft,
und es ergiebt sich, da die genannten Cylindermäntel sämmtlich denselben
Grundflächen-Radius besitzen, dass die Summe beliebig vieler von Seiten
des Polygons beschriebener krummer Flächen gleich dem Mantel
eines einzigen Cylinders ist, welcher jenen Radius hat, und dessen
Hóhe gleich der Summe der Hóhen der einzelnen Theilkórper ist. (1)
Insbesondere ist also die krumme Oberfläche des gesammten durch die Ro-
tation des Polygons entstehenden Körpers gleich dem Mantel. eines. geraden
Cylinders, dessen Grundflichen-Radius gleich dem Radius des einbeschriebenen
Kreises, und dessen Hóhe gleich dem innerhalb des Kórpers liegenden Abschnitt
der Rotationsachse ist.
2. Wird für das rotirende Polygon der einbeschriebene Kreis gesetzt, so
wird dieser Abschnitt ein Durchmesser der Kugel, in welche der Rotationskórper
übergeht, und es ergiebt sich der Satz:
Die Oberfläche einer Kugel ist gleich dem Mantel eines geraden Cylinders,
dessen Grundflächen-Durchmesser und dessen Höhe dem Durchmesser der Kugel
gleich sind.
Ist » die Maasszahl des Radius der Kugel, so erhält man hieraus für die
Oberfläche O der letzteren die Formel
O=4rin. (2)
Die Oberfläche einer Kugel ist also viermal so gross als der Flächeninhalt
eines grössten Kreises derselben, und so gross als der Flächeninhalt eines Kreises,
dessen Radius’ gleich dem Durchmesser der Kugel ist.
Um beispielsweise die Oberfläche der Erde zu berechnen, wenn diese als
eine Kugel betrachtet wird, deren Durchmesser 1719 Meilen beträgt, hat man
97-1719, also O — 171927 — 9980000 Quadratmeilen.
Als zweites Beispiel soll die Oberfläche einer Kugel berechnet werden,
welche einem Würfel umbeschrieben ist, wenn man die Länge der Kante, des
letzteren 2 — 10,8034 kennt. Der Radius dieser Kugel ist die Hälfte der Diagonal-
achse des Würfels, und da diese letztere gleich ay 3 ist, so ergiebt sich O — 32? ,
und für das Zahlenbeispiel: