Full text: XVth ISPRS Congress (Part A2)

458 
Höhendifferenzen usw. Schließlich gibt es besonders bei Projekten der 
Nahbereichsphotogrammetrie Aufgaben, bei denen die Objektform er- 
mittelt werden soll oder bekannt ist. Auch die Objektform kann zur 
Stabilisierung der Orientierung der Bilder beitragen. Die Berücksich- 
tigung von beliebiger geoddtischer PaRinformation und der Objektform 
als Informationsquellen zur stabilen, zuverlässigen Orientierung der 
Bilder ist daher eine Forderung an ein allgemeines Orientierungspro- 
gramm. 
Zur Steigerung der Genauigkeit der Punktbestimmung trägt die Elimina- 
tion systematischer Fehler im Bild- und Objektraum bei. Im mathema- 
tischen Modell werden systematische Fehler durch den Ansatz von Zu- 
sätzlichen Parametern erfaßt. Besonders die präzise Auswertung von 
Aufnahmen von Nichtmeß- oder Teilmeßkammern erfordert die Korrektur 
systematischer Fehler im Bild bereits beim Orientierungsprozeß. 
Von einem modernen Bündelorientierungsprogramm wird außerdem erwartet, 
daß es Vorausinformation über einen Teil der Unbekannten, in Form von 
Beobachtungen und deren Genauigkeit, streng verarbeiten kann. Dies 
betrifft sowohl Anwendungen im Nahbereich (z.B. bekannte Kalibrierung, 
gemessene Orientierungsdaten der Bilder), als auch solche der Aero- 
photogrammetrie (z.B. inertial registrierte Aufnahmedaten der Luft- 
bilder). 
Die aufgezáhlten Forderungen an eine Zweibildorientierung führten 
zur Entwicklung eines entsprechenden Programms für Analytische Plotter 
am Lehrstuhl für Photogrammetrie der TU München. Dabei wurde ein neuer, 
sehr effizienter Ansatz verwendet (EBNER, 1984), der es gestattet, die 
zusätzliche Paginformation und die Objektform im Ausgleichungsprozef 
zu berücksichtigen. 
2. DAS PROGRAMMPAKET "IMOR" 
  
  
Das Zweibildorientierungsprogramm IMOR (Image Orientation) weist fol- 
gende wesentliche Merkmale auf: 
Bündelansatz mit Zusatzlichen Parametern 
Berechnung von N&herungswerten für alle 
Unbekannten | 
Berücksichtigung von allgemeiner geodätischer 
Paßinformation 
Ermittlung von Genauigkeitsmaßen für alle 
Unbekannte 
2.1 EIN EFFIZIENTER ANSATZ ZUR BÜNDELORIENTIERUNG 
Bereits SCHMID, 1959 formulierte die geodätische ZusatzpaBinformation 
als eine geometrische Bedingung, die von den photogrammetrisch bestimm- 
ten Koordinaten einzuhalten ist. Damit ergibt sich unmittelbar der An- 
satz einer vermittelnden Ausgleichung mit Bedingungen zwischen den Un- 
bekannten (GauB-Markov-Modell mit Restriktionen). Ein Nachteil dieses 
- Ansatzes ist es, daB die als Beobachtung (stochastische GrôBe) im Ob- 
jektraum ermittelte geodátische Information (z.8. eine Raumstrecke) 
459 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.