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Zum Einsatz der Fláchenkorrelation für die off-line Auswertung
photogrammetrischer Modelle
Frank Boochs ;
Institut für Photogrammetrie der Universitat Bonn
BR Deutschland
Comm. III
1. Einleitung
Infolge der fortschreitenden Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitungs-
technik werden die in der geodátischen Praxis zu verarbeitenden Informationen in
zunehmendem Maße digital codiert. Ein Beispiel hierfür ist die Beschreibung von
Geländeoberflächen (prinzipiell: Oberflächen beliebiger Körper) durch die Koor-
dinatentripel einer großen Zahl von Einzelpunkten (= digitales Höhenmodell (DHM)).
Der Vorteil eines derartigen Vorgehens ist die Möglichkeit, die digitale Geländein-
formation einer Vielzahl der verschiedensten Anwendungen und damit auch beliebig oft
weiteren verarbeitenden Schritten zuführen zu können.
Die digitale Erfassung von Geländeoberflächen hat neben der Erweiterung des verar-
beitungsseitigen Spektrums natürlich auch Konsequenzen für die Auswertetechnik, die
sich der digitalen Struktur der Daten anpassen muß. Im einfachsten Fall besteht die
Umstellung in der Erweiterung analoger Auswerteinstrumente um eine digitale Regi-
striereinrichtung und einer leichten Modifikation des Ablaufes der analogen Auswer-
tung selbst. Unter konsequenter Ausnutzung der Leistungsfähigkeit moderner Computer
kann die Anpassung jedoch auch soweit gehen, daß der komplette Auswertevorgang auf
einem Rechner abläuft. In diesem Fall muß das im Computer ablaufende Rechenprogramm
die auswählenden, messenden und interpretativen Fähigkeiten des menschlichen Auswer-
ters nachvollziehen.
Letztgenannter Aufgabenstellung ist das hier vorzustellende Programmsystem CAOS
(correlation algorithm for determination of object surfaces) zuzurechnen, mit dem
ein Beitrag zur Beschleunigung und Vereinfachung des photogrammetrischen Auswerte-
prozesses geleistet werden soll.
In den folgenden Ausführungen wird zunächst der Aufbau des Verfahrens erläutert.
Anschließend werden die ersten Ergebnisse, die in einem typischen, natürlichen
Stereomodell gewonnen wurden, vorgestellt. Zum Abschluß wird die Genauigkeitslei-
stung an einem Vergleich mit manuellen Kontrollmessungen beschrieben.
2. Aufbau des Korrelationsverf ahrens
Die Struktur des Programmsystems richtet sich nach dem Aufbau des Prozesses der
ráumlichen Auswertung photogrammetrischer Stereomodelle und nach den Moglichkeiten
einer rechnerseitigen Simulation desselben. Gliedert man den Ablauf des Auswerte-
vorgangs in funktional verschiedene Einheiten, so gelangt man zu folgender Eintei-
lung :
1. ' Steuerung der Punktauswahl
2. Annáherung der Objektgeometrie
3. Bestimmung ahnlicher Bildausschnitte
4. Umformung der ausgewahlten Bildfenster
5. Korrelationsrechnung
6. Berechnung der Punkthóhen und Überwachung der Ergebnisse
Die Steuerung der Punktauswahl ist für die Verteilung der Stützpunkte im Gelände