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in ihnen. enthalten sind. Es ist bei den sogenannten wahren Keratinen etwa
1:4:121. Ein aus Nervengewebe gewonnenes sogenanntes Neurokeratin weist
z. B. ein anderes Verhältnis, nämlich 1:2:2, auf. Keratinsubstanz aus der Haut
gehört, wenn man den erwähnten Gesichtspunkt der Zuteilung eines Keratin-
gebildes zu den wahren Keratinen anerkennt, nicht zu diesen.
Ein in unserem Körper sehr verbreitetes Proteinoid ist das Elastin. Es
bildet die Grundsubstanz elastischen Gewebes. Auch die leimgebenden Sub-
stanzen gehóren hierher (Leim — Glutin, Gelatine). Der Leim zeigt
insofern ein abweichendes physikalisches Verhalten, als er bekanntlich bei
gewöhnlicher Temperatur fest ist und beim Erwármen flüssig wird, während,
wie schon S. 114 erwähnt, Eiweißkörper beim Erwármen koagulieren. ,,Reine"
Gelatine enthält kein Tyrosin und kein Tryptophan. Dagegen ist sie eine
gute Quelle zur Gewinnung von Glykokoll, Prolin und Oxyprolin. Kollagene
finden sich u. a. im lockeren Bindegewebe, in Sehnen, Bändern, Faszien,
Knochen (Ossein).
Dieser Überblick möge genügen, um darzutun, wie mannigfaltige Vertreter der
Proteine die Organismenwelt hervorbringt.. Er gibt im Vergleich zu der wirklich
vorhandenen unübersehbar großen Anzahl von Eiweißarten ein nur ganz unzu-
reichendes Bild. Auf der anderen Seite fehlt, wenigstens zum Teil, wie schon
wiederholt betont, der Beweis, daß die beschriebenen Proteine chemische Indi-
viduen darstellen; ferner ist in vielen Fällen ungewiß, ob die isolierten Ver-
bindungen im Organismus vorgebildet sind oder aber, ob bei ihrer Darstellung
bereits Veränderungen eingetreten sind, die sich insbesondere in ihren Figen-
schaften geltend machen.
Wir gehen nun zur Besprechung der Proteide über. Wir wollen an dieser
Stelle zunächst nur zwei Gruppen von solchen besprechen, und zwar die Phospho-
und Glukoproteide, und zwar deshalb, weil wir die in Frage kommenden
prosthetischen Gruppen schon kennengelernt haben, während dies bei den
Nukleo- und Chromoproteiden nicht der Fall ist. Dazu kommt, daß bei
diesen letzteren die nicht eiweißartige Gruppe eine besonders bedeutungs-
volle Funktion in unserem Organismus erfüllt, die eine besondere Besprechung
erfordert. Was nun die Phosphoproteide anbetrifft, so haben wir bereits des
Kaseinogens gedacht und S. 113 erwähnt, daß es sich um einen Eiweißkörper
handelt, dessen Baustein Serin esterartig mit Phosphorsäure ver-
bunden ist. Wir kennen ferner die Gruppe der Vitelline, in denen dasselbe
der Fall ist. Am bekanntesten ist das aus Eidotter gewonnene Vitellin. Es sind
namentlich unter den aus pflanzlichem Material gewonnenen Proteinen mehrere
als phosphorhaltig beschrieben, es steht jedoch zumeist nicht fest, ob es sich
jeweils um ein Proteid oder aber um ein mit einem Phosphor enthaltenden
Produkt verunreinigtes Protein handelt. Es sind nämlich phosphorhaltige Verbin-
dungen im Pflanzenreich sehr verbreitet. Es sei an den S. 74 erwáhnten Inosit
erinnert, der, mit Phosphorsáure verestert, vielen Pflanzen eigen ist. Der Ester
führt den Namen Phytin.
1 Es ist vorgeschlagen worden, die Keratine ektodermaler Herkunft nach ihrem Verhalten
gegen Pepsin bzw. Trypsin in solche einzuteilen, die gegen diese Fermente widerstandsfáhig
bzw. angreifbar sind. Die ersteren werden Eukeratine genannt. Sie weisen das erwáhnte
Verhältnis — 1:4:12 — in den Mengen an basischen Aminosäuren auf. Eine weitere Gruppe
wird von den genannten Fermenten zum Teil angegriffen = Pseudokeratine. Histidin,
Lysin und Arginin sind in einem anderen Mengenverhältnis vorhanden, als das bei den
Eukeratinen der Fall ist.