Full text: Lehrbuch der physiologischen Chemie

  
   
   
   
     
   
  
   
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
Tiere über, die sich von ihnen ernähren. Für uns kommen als Quellen für Jod an 
erster Stelle Meeresfische, ferner grüne Gemüse, Eier, Milch, Süßwasserfische in 
Betracht. In Gegenden, in denen die Kropfbildung endemisch ist, wird vielfach 
dem Kochsalz Jod in anorganischer oder organischer Form zugesetzt, um ein evtl. 
Joddefizit auszuschließen!. Im Blut sind Jodwerte um 12 y herum festgestellt 
worden?, Der größte Teil des in ihm enthaltenen Jods ist organisch gebunden bzw. 
an Eiweiß adsorbiert. 
Vorlesung 25. 
Mineralstoffe: Kalzium. Phosphorsäure. Eisen, Kupfer und weitere 
Schwermetalle. Magnesium und weitere Erdalkalien. Schwefel. Rhodan. 
Silizium. Lithium. Bor. Beryllium. Selen. Titan. Arsen. Die Struktur 
des Zytoplasmas und des Zellkerns. Die besonderen Aufgaben der Zell- 
grenzschicht. Die hormonale und nervöse Steuerung des Mineral- 
haushaltes. 
Wir haben bereits die grofe Bedeutung des Kalziums (in Verbindung mit 
Phosphorsáure) als Baumaterial zur Knochenbildung hervorgehoben. Es verbleibt 
uns noch zu erwähnen, daB es im Blute und sicher auch in den Organen 
in verschiedener Form vorkommt. Unterwirft man Blut bzw. Blutplasma 
der Dialyse, dann erscheint vom Gesamtkalzium nur ein Teil in der AuBenfliissig- 
keit. Der übrige ist sehr wahrscheinlich an Eiweid adsorbiert bzw. gebunden. 
Man hat von der Bildung von Komplexsalzen gesprochen. Eine exakte Vor- 
stellung von deren Struktur besitzen wir nicht. Wir sind auch nicht eindeutig 
darüber unterrichtet, ob es nur eine Kombination der genannten Art oder aber 
mehrere gibt. In welcher Form das dialysierbare Ca im Blutplasma vorhanden ist, 
ist noch immer strittig. Man denkt an das Vorkommen von Ca (HCO;), und 
Ca HPO, in ionisiertem Zustand. Es sollen Aminosáuren und insbesondere 
Zitronensáure beim Inlósunghalten von Kalzium eine Rolle spielen. Was die 
Funktionen des Kalziums im Zellgeschehen anbetrifft, so sei an seine Bedeutung 
bei der Aufrechterhaltung der- grundlegenden Eigenschaft jedes proptoplas- 
matischen Gebildes, nàmlich der Erregbarkeit, erinnert (S. 262). Es sei ferner 
auf seine Bedeutung bei der Milch- und Blutgerinnung hingewiesen. Dal 
seine Mitwirkung in beiden Fällen grundsätzlich verschieden ist, haben wir 5.131 
und S. 239 erfahren. Eine besondere Betrachtung erfordert die Aufnahme des 
Kalziums und insbesondere der in Wasser schwer löslichen Kalziumsalze, wie 
z.B. des fettsauren und phosphorsauren Kalziums, von seiten der Darmwand?. 
Es steht fest, daß die Galle dabei eine Rolle spielt, jedoch ist das Wesen 
1 Die Angaben über den Tagesbedarf an Tod schwanken in weiten Grenzen (20— 200 y!). 
Kropfgefahr soll dann vorhanden sein, wenn die tägliche Zufuhr von Jod pro kg Körper- 
gewicht unter 1 Y sinkt. Bei 2 y ist jede Gefahr ausgeschaltet. 
2 Die Angaben schwanken in Abhängigkeit von der angewandten Jodbestimmungsmethode. 
Sie sind ferner in verschiedenen Gegenden nicht unerheblich verschieden. Im Blutplasma sind 
8—127% und in den Formelementen des Blutes 4—6 y% Jod gefunden worden. 
3 Vitamin D begünstigt die Resorption von Ca und zugleich von Phosphorsäure. 
  
  
  
  
   
  
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