holung einer Tätigkeit immer sparsamer arbeitet. Es rührt dies nicht etwa davon
her, daß der einzelne Muskel ökonomischer arbeitet, vielmehr werden mehr und
mehr Muskeln ausgeschaltet bzw. weniger angestrengt, deren Mitwirkung ent-
weder gar nicht oder aber nur in vermindertem Ausmaß erforderlich ist. Man
kann diese Umstellung auch noch auf zwei anderen Wegen feststellen. Einmal
kann man die ausgeführten Bewegungen kinematographisch aufnehmen, und
dann läßt sich die Erfahrung verwerten, daß sich vom tätigen Muskel Erregungs-
ströme ableiten lassen, während der ruhende stromlos ist. Man
steckt in die in Frage kommenden Muskeln Nadelelektroden ein und leitet zu
einem empfindlichen, stromnachweisenden Instrument ab. Zunächst werden
Muskeln Erregungsströme liefern, die nach eingetretener Übung stromlos bleiben.
Vorlesung 28.
Energiebedarf unter. verschiedenen Bedingungen. Der Nutzeffekt der
Muskelarbeit. Berechnung der für eine bestimmte Arbeitsmenge er-
forderlichen Energie. Einfluß der geistigen Arbeit auf den Stoff- und
Energieumsatz. Nahrungsbedarf des wachsenden Organismus und der
Schwangeren. Problem der optimalen Ernährung. Einfluß des Gesamtzu-
standes des Organismus auf die Auswirkung von Wirkstoffen. Rückschau.
Man rechnet bei einem Erwachsenen von etwa 70 kg Körpergewicht im Grund-
energiewechsel mit 1700 kg-Kal. in 24 Stunden. Das ergibt einen Grund-
energiewert von rund 1 kg-Kal. pro Kilogramm Körpergewicht und
pro Stunde. Für nicht mit besonderen Muskelleistungen verbundene Tätigkeit
werden für 24 Stunden 2400 kg-Kal. als ausreichend erachtet. Man spricht von
einem ,, Ruheenergiewechsel''!.
Beim Kind ist der Energiebedarf im Verhàltnis zum Kórpergewicht und zur
Körpergröße ein hóherer als beim Erwachsenen. Vergleiche hierzu die folgende
Übersicht:
Alter Kalorienbedarf Alter Kalorienbedarf
1—39 840 7— 9 1680
2—3 1000 9——11 1920
3—5 1200 11—12 2160
5—7 1440 19 u. darüber 2400
Erfolgt Nahrungsaufnahme, dann bewirkt schon diese, daß der Energieumsatz
um etwa 15% zunimmt. Kommt nun noch eine bestimmte Arbeitsleistung hinzu,
dann stellt sich eine entsprechende Erhöhung des Energieumsatzes ein. Aus zahl-
reichen Versuchen hat sich in abgerundeten Zahlen die in der folgenden Übersicht
zusammengestellte Beziehung zwischen Energiebedarf und Arbeits-
leistung ergeben:
1 Diese Bezeichnung ist nicht sehr glücklich. Sie führt leicht zu Verwechslungen mit dem
Grundenergiewechsel.
I:
3,6
6,0
8,4
ZUunt
erh:
Tag
bis
320!
500(
Ene
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M.
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