Full text: Lehrbuch der physiologischen Chemie

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Anschließend sei noch bemerkt, daß Zucker infolge ihres Gehaltes an Alkohol- 
gruppen Ester bilden können. Für die Strukturaufklärung insbesondere von Poly- 
sacchariden haben solche eine große Bedeutung. Durch Feststellung der Zahl der 
eingeführten Säurereste kann auf die Anzahl der vorhandenen freien Alkohol- 
gruppen geschlossen werden. . Ein Blick auf. die vorstehende Formel zeigt, 
daß in den Glukosemolekülen drei Alkoholgruppen zur Veresterung zur Ver- 
fügung stehen. Wir werden bei der Erörterung der Frage des Abbaus des 
Traubenzuckers in unserem Organismus auf Phosphorsäureester stoßen. 
Bei Besprechung der Eiweißstoffe und ihrer Bausteine werden wir eine Verbin- 
dung kennenlernen, die der Glukose sehr nahesteht. Es kommt dies schon in 
ihrer Bezeichnung Glukosamin zum Ausdruck. Es ist dieses z. B. Baustein des 
Chitins, das bei den Arthropoden als Skelett- und Schutzsubstanz sehr ver- 
breitet ist. Wir kommen auf das Glukosamin noch zurück. Zurückstellen wollen 
wir weiterhin eine Verbindung, die man im Muskel und auch im Harn aufgefunden 
hat. Sie führt den Namen Inosit und hat die Struktur eines Hexaoxyhexa- 
hydrobenzols?. Sie steht nach unserem jetzigen Wissen in keiner Beziehung 
zu den Kohlenhydraten — wenigstens gilt dies für den tierischen Organismus. 
Es handelt sich um eine zyklische Verbindung. Schließlich werden wir noch ein 
Vitamin, genannt Vitamin C bzw. Askorbinsäure, kennenlernen, das seiner 
Struktur nach Beziehungen zu einer Hexose zeigt. 
Vorlesung 8. 
Kohlenhydrate. Ihr Verhalten im Verdauungsapparat. Resorption der 
gebildeten Abbauprodukte durch die Dünndarmschleimhaut. Verhalten 
der von dieser aufgenommenen Glukose im Organismus. Glykogen- und 
Fettbildung. Die Leber als Zentraldepot für Glykogen. Kohlenhydrate 
und Muskelarbeit. Respiratorischer Quotient. Einwirkungen, die den 
Kohlenhydrathaushalt steuern: Nervensystem, Hormone (Adrenalin, 
Insulin). Einregulierung des Blutzuckergehaltes. 
Nachdem wir uns über den Aufbau der für uns in Betracht kommenden Ver- 
treter der Kohlenhydrate unterrichtet haben, wollen wir ihr Schicksal in unserem 
Organismus verfolgen. Es sei gleich vorweggenommen, dal wir die in der 
Nahrung enthaltenen Kohlenhydrate zusammengesetzter Natur 
Nicht unmittelbar übernehmen können. Auch sie unterliegen, wie die Fette, 
! Man hat die ganze Gruppe derartiger, in vielen stereoisomeren Formen möglichen Ver- 
bindungen, Zy klosen genannt. Wir wollen diesen Namen vermeiden, weil die Silbe ,,ose'' 
auf eine Zugehórigkeit zu Kohlenhydraten hinweist. 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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