Vorwort,
Das vorliegende Buch bildet den I. Band des Handbuches der Physik, welch’
letzteres als ein Theil der Encyklopädie der Naturwissenschaften erscheint. Die
ursprünglich für das Werk geplante lexikologische Darstellung, welche man haupt-
sächlich aus Rücksicht auf die Leichtigkeit, mit der sich die einzelnen Gegen-
stände auffinden lassen, zu wählen pflegt, entbehrt für die Physik grösstentheils
dieses Vortheils, wenn man nicht sehr zahlreiche Wiederholungen in das Werk
einführen will. Ausserdem beansprucht eine solche Darstellung, soll sie anders
ihren Zweck erreichen, die Aufnähme einer übergrossen Zahl von Artikeln resp.
Stichworten; dieser Umstand ist aber nothwendig mit einem Auseinander-
reissen unmittelbar mit einander verwandter Erscheinungen ver-
bunden, eine Thatsache, von deren Richtigkeit man sich durch einen Blick in das
Sachregister eines jeden physikalischen Lehrbuches leicht überzeugen kann. Es
erschien daher gegenüber diesen Nachtheilen zweckmüàssig, statt der lexikologischen
Anordnung eine dem Inbalte angepasste zu wählen; dem entsprechend ist in dem
vorliegenden Bande die allgemeine und specielle Mechanik sowie die Akustik
behandelt.
Da die Bearbeitung des ganzen Gebietes nicht von einer Hand erfolgt, sich
vielmehr eine grössere Anzahl Mitarbeiter für die Vollendung des Ganzen ver-
bunden hat, so ist von vornherein zu erwarten, dass eine gewisse Ungleichheit
in der Behandlung der einzelnen Artikel zu Tage tritt. Gegenüber diesem nicht
zu vermeidenden Mangel gewährt aber gerade die Vielheit der Mitarbeiter, wenn
die Stoffvertheilung eine zweckmässige ist, einen Vortheil von durchgreifender
Bedeutung, nämlich die Möglichkeit, dass jedes Capitel von einem Manne bear-
beitet wird, der selbständige Untersuchungen in dem betreffenden Gebiete aus-
geführt hat. Man hat sich bemüht, diesen Gedanken so weit wie: möglich zu
verwirklichen.