Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
   
    
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
    
  
  
    
  
  
   
   
   
    
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
   
  
   
   
  
    
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ein zu grosser Kraftaufwand erforderlich wáre. Bei dem Keil wirkt die Kraft P 
auf den Rücken AB, treibt die Spitze desselben in den zu theilenden Kórper 
hinein und zerlegt sich dabei in zwei zu den Seiten 4C und BC senkrechte 
Kráfte Q, und Q,. Entweder direkt oder 
durch Uebertragung der Betrachtungen über 
die schiefe Ebene erhält man, wenn 7 den 
Rücken, s, und s, die Seiten, a den Spitzen- 
winkel, 8, und 84 die beiden andern Winkel 
bezeichnen, die Formeln 
Ss, sinBy Qa Sp 7D» 
r sina’ P r sin a 
P= Q,cosBy + Qycosfy, 
oder, wenn der Keil symmetrisch, also 
Q,— Q» Bı=ßa, Si = ist: 
P= z Q = Qcosß. 
Wie man sieht, verhält sich die 
Kraft zur Last, wie der Rücken zur 
Seite; je schärfer also der Keil ist, eine e" 
desto geringere Kraft genügt, um den Kórper (Ph. 24.) 
zu zerspalten; auch hier muss freilich 
wiederum der Rücken beträchtlich eindringen, um die Korperhilften wenig aus- 
einanderzubringen. Der Keil findet bei einer grossen Zahl von Werkzeugen An- 
wendung, so bei den Beilen, Messern, Scheeren, Meisseln, Nägeln und Nadeln. 
Beim Hobel ist der Keil mit einer schiefen Ebene, beim Bohrer ist er mit einer 
Schraube verbunden. 
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Seil- und Kettenmaschinen. 
Diese, wesentlich vom technischen Standpunkt interessante Klasse einfacher 
Maschinen kann und braucht hier nur erwähnungsweise behandelt zu werden. 
Wird das Wort Seil môglichst allgemein gefasst, so versteht man unter einer Seil- 
maschine ein Seil oder eine Verbindung von Seilen, an welchen Kräfte angreifen. 
Ein Angriffspunkt heisst ein Knoten, weil hier eine Richtungsänderung stattfindet, 
und es giebt feste und lose Knoten. Um das Gleichgewicht zu finden, muss man 
nach dem Zeriegungsprincip in jedem Knoten Gleichgewicht herstellen. Durch 
Vermehrung der Knoten ins Unendliche gelangt man von den Seilpolygonen zu 
den parabolischen Kettenlinien und zu den wirklichen Kettenlinien (s. Artikel 
»Statik«).1) F. AUERBACH. 
Fal und Wurf. 
  
Allgemeines. Unter Fall und Wurf versteht man diejenigen Bewegungen 
irdischer Kórper, welche man als Wirkungen einer ihrer allgemeinen Eigen- 
schaften, oder, wie man auch sagt, einer Kraft, betrachtet; diese Eigenschaft 
1) Nüheres über die einfachen Maschinen in wissenschaftlicher und technischer Hinsicht 
findet man u. A. in WEISBACH, Ingenieur- und Maschinen-Mechanik. 4 Bde. — Apparate zur 
Demonstration der Gesetze der einf. Masch. sind vielfach, ganz neuerdings noch u. A. von 
V. v. LANG (Z. f. Instr. K. 3, pag. 159. 1883) und von W. NEU (Z. z. Férd. d. ph. U. 2, 1885) 
construirt worden. 
 
	        
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