Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
  
112 MONNICH sche Fallmaschine. ' 
beruht auf der elektrolytischen Markirung der von dem Fallkérper nach gleichen 
Zeitabschnitten erreichten Orte. Der Fallkórper B ist central durchbohrt und 
fällt an einem senkrechten Draht M reibungslos herab; 
er trägt einen äquatorialen, scharf auslaufenden Gürtel 7. 
Etwa 2 mm seitlich entfernt verläuft die Hauptsäule X, 
in diese ist eine Metallskala eingelassen, und auf diese 
wird bei Beginn des Versuches ein angefeuchteter 
weisser Papierstreiten geklebt und mit gekochtem Jod- 
kaliumstärkekleister bestrichen. Das durch einen Hebel- 
arm 4 gestützte Fallgewicht wird durch den Schluss 
eines elektrischen Stromes ausgelóst, in demselben 
Momente wird dieser Strom aber auch schon wieder 
unterbrochen, und der dadurch ineinem secundiren 
Stromkreise erzeugte Inductionsstrom erzeugt einen 
Funken, der, von dem scharfen Rande des Fallkórpers 
auf den Papierstreifen überspringend, den Beginn des 
Falles durch einen schwarzen Fleck e, markirt. Wáührend 
dann der Körper fällt, springen dann in gleichen Zeit- 
intervallen von sehr kleiner Grósse, etwa (1 $, Weltere 
derartige Funken, £,, e, u. s. w. über. Es ist nun ein- 
leuchtend, dass man auf diese Weise die Fallgesetze 
unmittelbar für das Auge demonstriren, und dass man 
ferner, wenn man die Grösse des kleinen Zeitintervalls 
genau bestimmt (wozu sich das BEETZ'sche Vibrations- 
CS or) chronoskop vorzüglich eignet) den Werth von £ bestimmen 
kann und zwar, wie MóNNICH's Versuche ergaben, ‘bis 
auf wenige Tausendstel des Werthes genau. Als Stromunterbrecher dient eine 
(auf der Fig. 27 nicht mit angegebene) mit der Hand in Rotation versetzte 
Scheibe, deren Platinansatz bei jeder Umdrehung einmal mit dem Platinstift der 
Axe in leitende Berührung kommt, und deren Drehgeschwindigkeit man für die 
nur eine halbe bis eine Sekunde betragende Versuchsdauer als constant betrachten 
darf. Die Auslósung des Gewichtes endlich wird durch einen Elektromagneten Æ 
vermittelt. 
Bei anderen Fallapparaten, wie bei denjenigen von LABORDE, STÉVART,!) LIPPICH, 
v. BABO, LEBOURG,?) LAVAUT DE LESTRADE, 3) Krass,*) dem Lapsometer von 
ENGELBERT5) u. s. w. werden die Schwingungen einer Stimmgabel oder eines 
anderen elastischen Körpers entweder auf einem fallenden Körper oder durch 
einen fallenden Körper mittelst einer Schreibspitze und einer berussten Fläche 
verzeichnet; aus der abnehmenden Länge dieser Schwingungen (s. Fig. 28, welche 
sich auf den ersteren Fall bezieht), lässt sich dann alles schliessen. Bei noch 
anderen Apparaten wird das fruchtbare Princip der Auflösung der Zeit in eine 
horizontale Raumlinie in der Weise benutzt, dass die vertikale Fallbewegung und 
eine gleichzeitige horizontale Rotation zu einer graphisch als Curve sich darstellen- 
den Bewegung vereinigt werden. Bei dem MoniN'schen Apparat) (Fig. 99) wird 
  
  
  
7) STÉVART, Cat. de l'Expos. de Brux. 1880, pag. I5. 
?) LEBOURG, J. d. phys. 7, pag. 44 (1878). 
3) LAVAUT DE LESTRADE, Mondes 45, pag. 501 (1878). 
4) KRass, Z. f. Instr. K. 4, pag. 347 (1884). 
9) ENGELBERT, Mond. 50, pag. 354 (1879). 
6) MORIN, s. JAMIN, Cours de physique 1, pag. 46 (1858). 
     
    
   
    
     
    
    
    
   
   
  
  
   
     
  
      
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
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