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NEUMANN
FoucAULT’sches Pendel. 170
worden. Hat man einen hohen Raum zur Verfügung, so hängt man einen feinen,
aber tragfähigen Draht an der Decke mittelst einer Vorrichtung auf, welche möglichste
Freiheit der Bewegung gewährt und die Bevorzugung einer Richtung vor anderen
als ausgeschlossen erscheinen lässt, und befestigt an ihm eine möglichst schwere,
unten mit einer Spitze versehene Kugel. Mit dem Centrum dicht unter dieser
stellt man eine mit Gradeintheilung versehene Kreisscheibe auf. Bindet man nun
das Pendel in einer schiefen Stellung, in welcher die Spitze gerade über dem
Nullpunkte der Theilung sich befindet, mittelst eines Fadens irgendwo an und
brennt den Faden in einem bestimmten Zeitpunkte durch, so schwingt das Pendel
gradlinig von 6 nach 180. Aber schon nach wenigen Minuten kann man eine
Abweichung von dieser Richtung beobachten, und nach ıo Minuten beträgt sie,
wenn z. B. in Berlin beobachtet wird, bereits 2°, und zwar im Sinne der Uhr-
zeigerbewegung. Die Abweichung wird immer grösser, bis sie schliesslich wegen
Abnahme der Amplitude oder Ausartung der ebenen in sphärische Schwingungen
sich der Beobachtung entzieht. Auch im gewöhnlichen Zimmer, also mit viel
kürzeren Pendeln, kann man sich mit Anwendung von Kunstgriffen schon in
nicht viel längerer Zeit, etwa innerhalb 4 oder 4 Stunde von der scheinbaren
Drehung überzeugen. Ein solcher Kunstgriff ist z. B. die Benutzung zweier
Pendel, welche ursprünglich in derselben Ebene schwingen, und deren Kugeln
abwechselnd einander ganz nahe kommen und sich von einander entfernen. Mit der
Zeit treffen dann die Kugeln nicht mehr genau auf einander, sondern weichen
nach entgegengesetzten Richtungen ab, und ihr transversaler Abstand im Momente
der grössten Annäherung nimmt mit doppelter Geschwindigkeit zu. Mittelst ver-
schiedener Projectionsmetoden kann man dies auch einem grösseren Publikum
sichtbar machen ?).
Was die Theorie der Erscheinung betrifft, so ergeben zunáchst die Ge-
setze der Dynamik folgendes. An die Stelle der Gleichungen (2) treten neue,
welche sich durch der Rotation der Erde entsprechende Glieder von ihnen
unterscheiden. Legt man den Anfangspunkt in den schweren Punkt des als
einfach betrachteten Pendels, die z-Axe vertikal abwárts, die x-Axe in den Meridian,
ist o die Winkelgeschwindigkeit und ¢ die geographische Breite, so lauten die
Bewegungsgleichungen :
d? x nx i
pd 2w sing 4; Ax
d? y dx dz
ud — — 20 (sine di + cos © 5) + AY,
a? z
ad
TE TET 2 cos or +h (5 — 2).
Diese Gleichungen können allgemein nur für unendlich kleine Schwingungen
integrirt werden. Setzt man x = rcosŸ', y = rsin9', so dass 7 und %' die Polar-
coordinaten des schweren Punktes in der jedesmaligen Horizontalebene sind,
bezeichnet man mit c und C willkürliche Constanten, und führt man endlich einen
neuen Winkel durch die Gleichung 9'4- Zo s7q — ein, so wird
7) Aus der grossen Zahl der experimentellen Untersuchungen über das FoucAULT'sche
Pendel seien hier angeführt: Duroum, C. R.33, pag. 13 (1851). — MORREN, C. R. 33, pag. 62
(1851). — DEjEAN DE FoNROQUE, C. R. 88, pag. 771 (1879). — CZzERMAK u. HIECKE, Centr. Z.
f. Opt. u. Mech. 1885, pag. 217. — Hierher gehort auch das von G. SIRE (J. de Phys. 10, pag. 401,
1881) construirte »Devioskop«, sowie das von E. v. GOTHARD angegebene »Kremaklitron «(Z. f.
Instr. K. 5, pag. 19, 1885).
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