Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

    
   
  
  
   
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
    
1eorie 
imten 
eine 
s die 
anten 
und À 
ingen 
citäts- 
aupt- 
ungs- 
s des 
ZH. 
Längsdehnung. 
Zug und Druck. 
  
Die einfachste Einwirkung auf homogene, isotrope, elastische Körper ist die- 
jenige durch Zug oder Druck, d. h. durch eine Kraft, die auf dem Oberflächen- 
theil, an welchem sie angreift, senkrecht steht und entweder nach aussen (Zug) 
oder nach innen (Druck) gerichtet ist; das Hauptergebniss dieser Einwirkung ist 
im ersten Falle Dilatation, im zweiten Falle Compression. Von besonderer 
Einfachheit werden die Vorgänge, wenn der betreffende Körper in zwei Rich- 
tungen oder in einer Richtung nur eine geringe Ausdehnung besitzt, wenn er 
also von linienhaftem oder von flächenhaftem Charakter ist. An der- 
artige Körper knüpfen daher die meisten theoretischen und experimentellen 
Untersuchungen über Zug und Druck an. Eine Unterscheidung kann man da. 
bei noch machen, je nachdem bei linienhaften Kórpern der Querschnitt sehr 
klein oder nur klein ist, je nachdem es sich also um einen Draht (Faden, Saite 
u. s. w.) oder um einen Stab (Sáule, Balken u. s. w) handelt. Dráhte (und 
Schlàuche) eignen sich vorzugsweise zu Zugversuchen, Stübe vorzugsweise zu 
Druckversuchen; eine Mittelstellung nehmen Róhren ein. 
Längszug und Längsdehnung linienhafter Kórper. Hiermit haben 
sich zahlreiche Experimentatoren beschäftigt, und zwar zum Theil schon in 
älterer Zeit.!) Der Draht oder Faden wird mit seinem oberen Ende mit Hilfe 
eines an einem festen Pfeiler angebrachten Armes zwischen zwei Backen fest- 
geschraubt. Das untere Ende wird auf irgend eine Weise so armirt, dass man 
mit Bequemlichkeit Gewichte anhängen und abnehmen kann. Die Länge / und 
der Querschnitt 7 des Fadens werden gemessen, entweder direkt mit Maassstab 
resp. Dickenmesser, oder erstere mit Kathetometer, letzterer durch Berechnung 
aus Lànge, Gewicht und specifischem Gewicht, was meistens (aber nicht immer) 
zu genaueren Werthen führt. Die durch das Anhängen von Gewichten % be- 
wirkte Verlängerung v wird dann kathetometrisch gemessen und schliesslich nach 
Wiederabnahme der Gewichte constatirt, ob eine und eventuell welche bleibende 
Verlängerung eingetreten ist. Zu beachten ist dabei noch folgendes. Der oben 
eingeklemmte Draht muss erst durch Anhängung eines gewissen Gewichtes ge- 
rade gestreckt, und es kann dann erst / gemessen werden; das bezügliche Ge- 
wicht bleibt für ? unberücksichtigt. Die Gewichte ö müssen allmählich und be- 
hutsam aufgesetzt und abgenommen werden. Endlich ist während des Versuchs 
die Temperatur zu bestimmen. ?) 
Die Ergebnisse lassen sich in folgenden Satz zusammenfassen: Die Ver- 
längerung ist für gleich lange Strecken desselben Drahtes gleich gross, für ver- 
schiedene Drähte der Länge proportional, sie ist ferner direct proportional dem 
ziehenden Gewicht, umgekehrt proportional dem Querschnitt, und bei Gleichheit 
1) HoOKE, Philos. Tracts and collections. Lond. 1679. — S’GRAVESANDE, Physices ele- 
menta math., experimentis confirmata, Leyden 1721. Vol. 1, pag. 375. — YOUNG, Course of 
lectures on nat. philos. Lond. 1807. — WERTHEIM, Ann. chim. phys. (3) 12, pag. 385 (1844) 
u. PogG. Ann, Erg. Bd. 2. 
2) Einen Demonstrationsapparat hat neuerdings PIERRE construirt: WIED. Ann. 22, pag. 141 
(1884); Abbildungen auf Taf. i, Fig. 8— 10. — Eine ganze Reihe von Studien-Apparaten, von 
THOMASSET herrührend, hat PERARD beschrieben in Revue des mines 1879. 
  
  
  
  
CONS ES RSS = EY n 
ERES ES = 
SER 
AU Tr 
a 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.