Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

   
  
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Bewegung. 15 
Frankreich 43 2702 53048950581. Schweden 105604953395 
England 5. an esw4c6 104535976:] Baier: 0. 2 06 00:56 
Oesterreich; .—. ue 20.55 05600199. Sachsen, Schweiz .../350/. 9:5 
Russland (40 =1 Pud) . . 040952 Wiürtemberg., ./. +. | 1040677989 
Preussen, Hessen, Hannover 0467711 
Endlich ist eine Unze, auf welche 480 Gran gehen, = 28:8 g; nach Anderen 
ist 1 Gran — 64'8 mg. 
Die Messung des Gewichtes selbst erfolgt mittels der Wage, über deren 
Princip, Einrichtung und Gebrauch im Art. »Gewicht und Wage« nachzusehen ist. 
Abgeleitete Grundbegriffe. 
Bewegung. Die allgemeinste Beziehung, welche zwischen den drei Grund- 
begriffen Materie, Raum und Zeit aufgestellt werden kann, ist in dem Satze aus- 
gesprochen: Die Materie ündert ihren Ort im Raum mit der Zeit. Man nennt 
diesen Vorgang Bewegung. Die Bewegung ist zugleich auch, wenigstens für das 
Gebiet der Physik (von chemischen und Lebenserscheinungen also abgesehen), 
die einzige für uns vorstellbare Beziehung zwischen Materie, Raum und Zeit. 
Hiergegen kónnte man zweierlei Einwendungen machen. Einmal den, dass eine 
andere mógliche Beziehung die Ruhe ist; aber die Ruhe ist nichts als einer 
von den unendlich vielen verschiedenartigen, móglichen Fállen von Bewegung. 
Zweitens kann man an eine Reihe physikalischer Erscheinungen denken, 
welche .wir mit unseren Sinnen nicht als Bewegung erkennen; daraus folgt 
aber durchaus nicht, dass sie es nicht sind, und unser Vorstellungsvermógen 
zwingt uns sogar, wie gesagt, zu der Annahme, dass sie es sind, es sei denn, 
dass man diese Erscheinungen auf metaphysische, der Physik fremde Begriffe 
stützen wollte. 
Da die Bewegung sich sowohl im Raume als in der Zeit abspielt, weist sie 
Merkmale von jedem dieser beiden Grundbegriffe auf. In ráumlicher Hinsicht 
kann sie gradlinig oder krummlinig, und in ganz analoger Weise kann sie in 
zeitlicher Beziehung gleichförmig oder ungleichförmig sein. Nach dem Vorgang 
von GALILEI und NEwToN hat man sich in der Vorstellung geeinigt, dass die 
Kórper von selbst stets nur gradlinig und gleichfórmig sich bewegen, dass da- 
gegen, wenn sie sich krummlinig oder ungleichfórmig bewegen (oder beides zu- 
gleich), dies die Wirkung einer Ursache sei. Jene Eigenschaft der Kórper nennt 
man Beharrungsvermógen oder Trágheit, diese Ursache nennt man Kraft. 
Diese Unterscheidung ist hiernach nicht als ein Ergebniss, sondern als eine 
Uebereinkunft zu betrachten; freilich aber als eine Uebereinkunft, welche zu 
einer besonders einfachen Darstellung der physikalischen Erscheinungen, insbe- 
sondere der Bewegungserscheinungen führt. Man kann sagen, dass ohne die 
Einführung dieses Princips durch GALILEI eine so rasche Entwickelung und eine 
so einfache Beschreibung der mechanischen Erscheinungen unmóglich gewesen 
wäre. Am klarsten ist das Princip für einen Kórper, der sich ursprünglich in 
Ruhe befindet; da derselbe nämlich nach dem obigen Princip sich von selbst 
nur gleichfórmig bewegen kann, so muss er in Ruhe bleiben und das ist eine 
zu unzühligen Malen auftretende Erscheinung (Stoss beim Abfahren von Eisenbahn- 
zügen, Anstrengung der Pferde beim Anziehen des Wagens u. s. W.) die man 
auch experimentell verfolgen kann. Legt man z. B. auf die Oeffnung einer 
Flasche ein Kartenblatt und auf dieses ein Geldstück, so fällt letzteres 
vertical in die Flasche herab, wenn man ersteres rasch fortschnellt. Nicht 
so einfach verhält es sich mit der Anwendung des 'Trägheitsprincipes auf 
  
     
   
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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