344 Oberflächengestalt,
Faden / an einer Waage aufgehängt ist. Füllt man nun das Gefäss mit Wasser,
so muss man zur Herstellung des Gleichgewichts auf die andre Waagschale sehr
7 beträchtliche Gewichte legen; lässt
man aber jetzt die Flüssigkeit ge-
frieren, so dass sie sich von den
Wänden loslöst, so kann man den
grössten Theil jener Gewichte wieder
hinwegnehmen. Und zwar ergeben
sich die Gewichte, wenn Q und g
die Querschnitte, 77 und % die Höhen
des unteren und oberen Theils des
Gefüsses sind, im ersten Falle zu
O(H+ A), im letzteren nur zu
Q.H -- 4 À, dort also gleich dem Gewichte einer Wassersáule von der Hóhe der
wirklichen, aber überall gleichen Querschnitt Q, hier gleich dem wirklichen Ge-
wichte des auf dem Kolben lastenden Eises.
Es móge hier bemerkt werden, dass man in diesem und andern, das Gleich-
gewicht der Flüssigkeiten betreffenden Fällen sich in sehr einfacher Weise ein
Verständniss der Erscheinungen verschafft, wenn man das Princip der virtuellen
Verrückungen (s. Art. Allg. Mechanik, pag. 47) zur Anwendung bringt.
Auf dem hydrostatischen Paradoxon berubt eine Reihe praktischer Apparate,
bei denen Nutzen davon gezogen wird, dass in Flüssigkeiten ein Druck, der von
einem kleinen Querschnitt ausgeht, auf einen grósseren Querschnitt sich gewisser-
maassen in vergrôssertem Maassstab überträgt. Hierher gehört z B. die REAL-
sche Extraktpresse zum Auslaugen pflanzlicher Stoffe unter starkem Flüssig-
keitsdruck.
Oberflächengestalt. Eine Flüssigkeitsmasse ist entweder überall von
festen Wänden eingeschlossen, oder sie grenzt theilweise oder ganz an andere
Flüssigkeiten oder Gase, z. B. an Luft. Man nennt diese letzteren Grenzen
freie Oberflächen, weil die Beweglichkeit der Grenztheilchen hier ungehindert ist.
Soll also Gleichgewicht stattfinden, so müssen die verschiedenen wirksamen
Kräfte sich gegenseitig aufheben. Als eine dieser Kräfte hat man den von innen
her fortgepflanzten Druck zu betrachten; derselbe steht auf der Oberfläche senk-
recht. Es muss also auch die Resultante aller äusseren Kräfte auf der Ober-
fläche senkrecht stehen, sonst würde eine tangentiale Kraft übrig bleiben, und es
müsste eine entprechende Bewegung eintreten. Zwei dieser Kräfte, die Schwere
und der Druck der unter gewöhnlichen Umständen auf der Flüssigkeit lastenden
Luftsäule, wirken vertikal nach unten; sind sie die beiden einzigen wirkenden
Kräfte, so muss also die Oberfläche eine horizontale Ebene sein. Zu demselben
Resultat kann man auch gelangen, indem man von der anderen, von einer freien
Oberfläche zu erfüllenden Bedingung, nämlich von der Gleichheit des Druckes
in allen ihren Punkten, ausgeht. Wäre diese Gleichheit nicht vorhanden, so
würden ebenfalls seitliche Bewegungen die nothwendige Folge sein. Soll nun
p = const sein, so muss nach Gleichung (3), wenn nur die Schwere (oder noch
andere Vertikalkräfte) wirkt, für alle Punkte der Oberfläche A4 = const sein, d. h.
die Oberfläche ist eine horizontale Ebene. Flächen gleichen Druckes nennt man
Niveauflächen; eine dieser Niveauflächen ist die Oberfläche, die übrigen ver-
laufen im Innern der Flüssigkeit. Wirken nur Vertikalkräfte, so sind alle Niveau-
flächen horizontale Ebenen; in allen anderen Fällen haben sie eine verwickeltere
Gestalt,
(Ph. 132.)
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