346 Kommunicirende Röhren.
Befinden sich mehrere Flüssigkeiten, über einander geschichtet, in einem
Gefäss und wird die gleichförmige Rotation eingeleitet, so ordnen sich dieselben
von aussen nach innen an, derart, dass die schwerste Flüssigkeit zu äusserst,
die leichteste zu innerst sich befindet, und die Grenzflächen, so weit es die
Wände des Gefässes gestatten, Rotationsparaboloide sind. Alle die angeführten
Erscheinungen lassen sich durch Aufsetzen der Gefässe auf die Schwungmaschine
(s. Art. »Dynamik«, pag. 76) experimentell verfolgen.
Ein anderer hierher gehöriger Fall ist der, wo ein Gefäss mit Flüssigkeit
um eine horizontale, ausserhalb gelegene Axe derart rotirt, dass sein Boden stets
mehr oder weniger horizontal bleibt (wie z. B. bei gewissen Wasserrädern). Die
Flüssigkeitsoberfläche ist dann stets ein Theil einer Cylinderflàáche mit kreis-
bogenfórmigem Querschnitt.
Auch im Zustande der Ruhe einer Flüssigkeit ist die Oberfläche resp. Grenz-
fläche derselben an Gase oder andere Flüssigkeiten erfahrungsgemäss niemals ın
allen ihren Theilen, und zuweilen, nämlich bei geringer Ausdehnung dieser
Oberfläche, in keinem ihrer Theile eine horizontale Ebene. Beispiele bieten die
Tropfen und die Flüssigkeitssäulen in engen Röhren. Man muss nach dem
Obigen zum Verständniss dieser Erscheinung eine schief gerichtete Kraft an-
nehmen, welche man Cohäsions- oder Adhäsionskraft oder allgemein Kapillarität
nennt; die Erscheinungen der Kapillarität bilden eine besondere Klasse von Er-
scheinungen für sich (s. d.).
Eine selbstindige Gestalt, also auch eine charakteristische und ringsum freie
Oberfläche kann eine Flüssigkeit nur dann annehmen, wenn sie der Wirkung
äusserer Kräfte, also auch der Schwere,
günzlich entzogen ist. Unter natürlichen
Verhältnissen kann dieser Fall nur bei Welt-
körpern eintreten, welche, soweit sie nicht
noch flüssig sind, nach der KANT-LAPLACE-
schen Theorie es wenigstens früher waren;
(Ph. 134) : auf kiinstlichem Wege kann man jedoch auch
irdische Flüssigkeitskórper der Schwere ent-
ziehen, indem man sie in eine gleich schwere, mit ihnen nicht mischbare Flüssig-
keit bringt. Man sehe hierüber weiter unten in der »Mathematischen Theorie«.
Kommunicirende Róhren. Jede Flüssigkeit hat, wenn nur Vertikalkráfte
wirken, nach dem Obigen eine horizontale Ebene zur Oberflàáche, welches auch
die Gestalt des Gefässes, in dem sie sich befindet, sein möge, also auch dann,
wenn man den Zusammenhang dieser Oberfläche durch Eintauchen fester
Kórper oder durch die Wahl der Gefássform theilweise oder völlig unterbricht.
Letzteres tritt insbesondere ein, wenn das Gefáss eine U-fórmige Gestalt
hat oder wenn man, was im Wesentlichen auf dasselbe hinauskommt, zwei
vertikale oder geneigte Gefässe oder Röhren durch eine horizontale Röhre oder
durch Eintauchen in ein grösseres Gefäss verbindet. Man nennt solche Ein-
richtungen allgemein communicirende Röhren, und es folgt aus dem Gesagten
unmittelbar, dass, wenn man dieselben über das Verbindungsstück hinaus mit
Flüssigkeit füllt, die beiden getrennten alsdann vorhandenen Oberflächen in den
beiden Schenkeln Theile einer und derselben horizontalen Ebene sind; dabei
kónnen diese Schenkel jede beliebige, und zwar jeder eine andere Gestalt
haben, insbesondere bei cylindrischer Gestalt eine beliebige und verschiedene
Weite (Fig. 134). Wie man sieht, unterscheidet sich ein solcher Apparat bei aller
Analogie mit einer gleicharmigen Waage doch gerade im Wesentlichen von ihr,
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