450 Beobachtung von Wirbeln.
Beobachtung von Wirbeln. Es leuchtet ein, dass es nur in sehr be-
schrinktem Maasse móglich sein kann, die vorstehenden theoretischen Ergebnisse
durch Beobachtungen oder Experimente zu prüfen. Einmal besteht der principielle
Gegensatz, dass in Wirklichkeit die Wirbel, wie sie durch Reibung entstehen, auch
während ihres Bestehens der Reibung unterworfen sind und von dieser sehr bald
wieder vernichtet werden; und dazu kommt noch der praktische Uebelstand, dass
die eigentliche Wirbelbewegung unter gewöhnlichen Verhältnissen eine viel zu
grosse Geschwindigkeit besitzt, als dass man sie und ihre Wirkungen messend
verfolgen könnte. Immerhin ist es gelungen, eine Reihe von Sätzen experimentell
zu veranschaulichen. Die Ersten, welche hierzu geeignete Apparate ersannen
und die Versuche ausführten, waren RocERs!, Nocuks?) und REuscH*); jene
erhielten die Wirbelringe aus platzenden Blasen, letzterer durch kurze Schläge
auf eine elastische Membran, welche auf der einen Seite den Verschluss eines
mit geeigneter Substanz gefüllten und auf der gegenüberliegenden Seite mit einer
Oeffnung versehenen Kastens bildet. Die Methode von REuscnH, welche die gegen-
würtig meist übliche ist, gestattet je nach Wunsch die Anwendung von Flüssig-
keiten oder Gasen. Zu ersterem Zwecke fügte REUSCH an den ersten Kasten
einen zweiten, fülte beide mit verschiedenen Flüssigkeiten, z. B. Wasser und Oel
oder auch mit gefürbtem und ungefárbtem Wasser, und trieb durch Schläge auf
die Membran Wirbelringe aus dem ersten in den zweiten Kasten (resp. bei nach-
lassendem Druck aus dem zweiten in den ersten). Bei starken Impulsen zer-
fallen die Ringe sehr bald in mehrere Kugeln, bei schwächeren verwandeln sie
sich in eine einzige solche, wobei diese gewöhnlich etwas von der andern Flüssig-
keit in sich einschliesst; bei ganz schwachen Impulsen endlich gelangen die Ringe
nicht voll zur Ausbildung, es entstehen vielmehr pilzartige Gebilde, ganz wie bei
den nahe verwandten Versuchen von OBERBECK (s. Art. Ausfluss, pag. 414). Einem
grösseren Auditorium macht man die Versuche zugänglich und mit einfacheren
Mitteln kommt man aus, wenn man, in Erinnerung an die Fähigkeit mancher
Raucher, nach REuscH Tabaksrauch anwendet, oder noch besser, nach Tait?)
Chlorammoniumrauch; zu letzterem Zwecke besprengt man den Boden des Kastens
mit einer starken Ammoniaklösung und stellt alsdann eine Schale mit Kochsalz
und etwas Schwefelsäure auf ihm auf. Die in Wirbelbewegung zu versetzende
Flüssigkeit ist also in diesen Fällen mit Rauchtheilchen durchsetzte Luft. Auch
beim Verbrennen von Phosphorwasserstoffgas erhdlt man sehr schone Ringe.
Für die einfachsten Versuche benutzt man kreisfórmige Oeffnüngen und kann
dann zeigen, wie die Ringe, ganz entsprechend der Theorie, sich verengern, er-
weitern, durch einander hindurchschlüpfen u. s. w. Man kann sogar bis zu einem
pag. 93. 1879; Quart. J. 16, pag. 338. 1879. — Hicks, Trans. R. Soc. 1884, 1, pag. 161 u.
1885, 2, pag. 725; Proc. Cambr. Phil. Soc. 3, pag. 283. — J. J. THoMsoN, Trans. R. Soc. 1882;
A Treatise on vortex rings, Lond. 1883. — HirL, Trans. R. Soc. 1884, 2, pag. 363. — Proc.
Lond. Math. Soc. 16, pag. 171. 1885. — LopcE, Phil. Mag. (5) 20, pag. 67. 1885. — RIECKE,
Gótt. Nachr. 1888, pag. 351. — BELTRAMI, Mem. Bologna, 5, pag. 443. 1875. — LECORNU,
Compt. rend. 106, pag. 1654. 1888.
1) RoGERS, Amer. J. of Science 26. 1858.
2) Nocuks, Compt. rend. 104, pag. 1166. 1887.
3) REUscH, Pocc. Ann. 110, pag. 309. 1860. — Aehnliche Versuche hat spáter REYNOLDS
(z. B. Nature 14, pag. 477. 1876) ausgeführt, gezeigt, welchen Einfluss die Reibung hat und
untersucht, wie sich der Wirbelkórper (s. ob., pag. 441) verhält.
4) Tarr, Vorl. über einige neuere Fortschr. d. Physik; Deutsche Ausgabe, Brschw. 1877,
pag. 242,
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