Allgemeine Mechanik.
Auch hier schliesst sich der Dimionsausdruck unmittelbar dem Ergebniss
des Versuches an. Der Uebergang von den Maasszahlen im K. G. S. zu den-
jenigen des M. G. S. bedingt, wenn die Dimension im K. G. S. die Kraft Æ
enthält, eine Multiplication mit G, im entgegengesetzten Fall eine Division mit G.
Es tritt aber im ersten Fall an Stelle von X in die Dimension 7/2, im zweiten
Fall an Stelle von »: A172. A. OBERBECK.
Allgemeine Mechanik.
(Mechanik starrer Körper.)
Einleitung.
Den Begriff der Mechanik fasst man, selbst wenn man von der technischen
Mechanik absieht, also nur die sogenannte reine Mechanik in Betracht
zieht, in einem weiteren und einem engeren Sinne. Im weiteren Sinne umfasst die
Mechanik sämmtliche Erscheinungen, allgemeinen oder speciellen Charakters,
welche sich auf die Ruhe oder die Bewegung materieller Körper beziehen. Nun
treten aber, wenn man diese Erscheinungen an einem beliebig herausgegriffenen
Körper verfolgt, sofort zwei völlig verschiedene Classen von Vorgängen hervor,
nämlich solche, bei welchen der Körper zwar im Raume sich verschiebt und
dreht, als solcher aber an Volumen und Gestalt ungeändert bleibt, sodass man
dasselbe Resultat statt durch Bewegung des Körpers auch durch eine fingirte
Bewegung des Raumes erzielen kann, und andererseits solche, bei welchen die
einzelnen Theile des Körpers gegen einander sich verschieben, letzterer also
Volumen und Gestalt verändert. Es zeigt sich nun, dass für den Verlauf der
Vorgänge der letzteren Art der physikalische Charakter der den Körper bildenden
Materie, d. h. sein Aggregatzustand von derart maassgebender Bedeutung ist, dass
man in dieser Hinsicht die festen, die flüssigen, die gasfôrmigen Kôrper in ge-
sonderten Disciplinen behandeln muss. So kommt es, dass derjenige Theil der
Mechanik, welchen man die specielle Mechanik nennen kann, in drei
Disciplinen zerfällt: Die Elasticitätslehre (spec. Mech. der festen Kôrper),
die Hydromechanik (spec. Mech. der flüssigen Körper) und die Aéro-
mechanik (spec. Mech. der Gase) Dieser speciellen Mechanik ist weiter unten
eine Reihe von Artikeln gewidmet.
Es giebt nun aber zahlreiche Vorgàánge, bei welchen die Volumen- und
Gestaltsánderungen der betreffenden Kórper entweder ganz fehlen oder doch
von mehr oder weniger unerheblichem Einflusse auf jenen zu untersuchenden
Vorgang sind. Man nennt in diesem Falle den Kórper einen starren Kôrper,!)
und die Wissenschaft von der Ruhe und der Bewegung der starren Körper ist,
1) Ein in diesem Sinne starrer Körper gehört also keinem besonderen Aggregatzustande
an; ferner ist in diesem Sinne ein Körper entweder starr oder er ist es nicht; Grade giebt es
nicht. Dagegen wird die Bezeichnung Starrheit zuweilen, besonders von Seiten englischer
Physiker, auch in einem andern, quantitativen Sinne angewandt, nämlich um den Widerstand
gegen Formänderungen auszudrücken. S. z. B. TArr, Eigenschaften der Materie. Wien 1888,
pag. 150.
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