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ebenen Fláche oder breiten Trópfchen. Schellack in Alkohol gelóst giebt auf
Weissblech einen glünzenden Bezug; setzt man ihm Terpentinól hinzu, so wird
er matt, weil beim Verdampfen des Alkohols das Oel sich zu kleinen Trópfchen
zusammenzieht, welche allmáhlich verbarzen. Politur wird mit der Zeit matt,
weil Tröpfchenbildung -eintritt.
28) Oberflächenzähigkeit. PLATEAU!) nimmt eine besondere Oberflächen-
zähigkeit an. Er liess eine horizontale, sehr flache Magnetnadel so schwingen,
dass sie das eine Mal nur mit ihrer unteren Fläche die ebene Flüssigkeitsober-
fläche berührte; ein zweites Mal war sie ganz in die Flüssigkeit eingetaucht. Er
fand so für die Zeit, welche die Nadel brauchte, wenn sie 85° aus dem magne-
tischen Meridian abgelenkt war, um in denselben zurückzukehren, in beiden Fällen
verschiedene Werthe. Bei destillirtem Wasser waren sie z. B. 459 und 2:37 Sec,
also grösser, wenn sie nicht vollständig untertauchte. Dagegen ging sie dann
um 8? über den magnetischen Meridian hinaus, aber nur um 3:5?, wenn sie ganz
eingetaucht war. Dieser scheinbare Widerspruch fand seine Erklärung, als
PLATEAU die Oberfláche mit Lycopodium bestáubte. Er sah dann die ganze Ober-
fläche, wie eine starre Schicht, durch die Nadel fortgeschoben. Diese in Be-
wegung gesetzte Schicht zieht die Nadel mit sich. Das fällt weg, wenn sie ganz
von Flüssigkeit umgeben ist. Statt Lycopodium aufzustreuen, kann man auch
ein kleines Stückchen Goldschaum auflegen; es wird vor der Nadel fortgeschoben,
als werde es von der bewegten Nadel abgestossen. Bei anderen Flüssigkeiten
(Alkohol, Schwefelkohlenstoff, Aether, Terpentinöl) ist umgekehrt die Geschwindig-
keit der auf der Oberfläche sich bewegenden Nadel grösser als die der unter-
getauchten. PLATEAU unterscheidet demnach zwei Categorien von Flüssigkeiten,
solche, deren Oberflächenzähigkeit grösser und solche, bei denen sie kleiner ist
als im Innern. Am ausgesprochensten ist die erste Art von Zähigkeit bei
Saponinlösung, welche bei einem Gehalt von nur 44g an Saponin, die aus dem
Meridian um 90? abgelenkte Nadel ganz fest hält, während sie die Zähigkeit
reinen Wassers zu haben scheint. Auch Bewegung der Oberfläche mit einem
Draht ändert nichts an der Erscheinung. Ueber das Historische vergl. PLATEAU,
l. c., 8 283—290.
Da die Aenderung der Schwingungsdauer ausser von der Reibung auch von
anderen, entgegesetzten Krüften herrühren kann, so hat OBERBECK?) die Frage
so untersucht, dass er Schwingungsdauer und logarithmisches Decrement gesondert
bestimmte. Er bestátigt die PrATEAU'schen Resultate, findet, dass eine lünger
andauernde Berührung der freien Oberfläche mit Luft den Widerstand steigert,
dass aber ein besonderer Oberflächenwiderstand schon unmittelbar nach Bildung
der freien Oberfläche vorhanden ist. Ob das letztere aber auch schon einer
Verunreinigung zuzuschreiben ist, konnte nicht entschieden werden. Doch
scheint die Thatsache, dass Wasser der ersten Categorie von Flüssigkeiten,
Alkohol der zweiten angehört und ein Gemisch beider (ungefähr vom specifischen
Gewicht 0:94) keinen specifischen Oberflächenwiderstand zeigt, doch zur An-
nahme zu nöthigen, dass der Grund dieser Erscheinung nicht in Verunreinigung
zu suchen ist.
Die Beobachtungen OBERBECK’S sind in Uebereinstimmung mit denen von
Rorri?) Er fand speciell, dass Oel, auf Wasser gebracht, keine besondere
1) PLATEAU, l. c. T. II, pag. 261—296.
2) OBERBECK, WIED. Ann. Bd. 11, pag. 634—652. 1880.
3) Rorri, Nouv. Cim. (3) 3. 1878; Beibl. 1878, pag. 381.
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