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». 1884.
Werthe von Æ nach VAN DER WAALS. 489
die Theilchen dagegen in ungeänderter Entfernung, der Druck ändert sich nicht.
Lässt man nun die ebene Oberfläche eine Deformation erfahren, so müssen die
Theilchen, ebenso wie bei elastischen Verschiebungen, in erzwungene Ent-
fernungen gebracht werden, was nur durch das Auftreten neuer Kräfte (capillarer
Druck) möglich ist. Die einzige im vorliegenden Aufsatz besprochene Er-
scheinung, in welcher sich die Existenz von X äussert, könnte demnach die
Oberflächenzähigkeit sein. In der That haben RôNTGEN!) und WARBURG”) nach-
gewiesen, dass die Zähigkeit vom Druck abhängig ist, bei Wasser mit demselben
abnehmend, bei Aether, Benzol und Kohlensäure mit ihm steigend. Das erstere
Resultat widerspricht zwar der thatsächlich beobachteten Oberflächenzähigkeit ;
indessen fragt es sich, ob nicht bei hoheren Drucken als WarBURG (100 bis
150 Atm.) verwendete, die Záhigkeit eine andere wird. — Wenn eine gemischte
Flüssigkeit vorliegt, so kann die Oberfláchenschicht, wenn sie unter dem Druck
K steht, nicht die Zusammensetzung der inneren Masse haben.?). Wihlt man
die Mischungsverhältnisse so, dass die innere Reibung ein Maximum oder Mini-
mum ist (bei Alkohol und Wasser ca. für gleiche Mengen beider Kórper), so
muss die Differenz der Oberfláchenzühigkeit gegen die innere Reibung dann im
Minimum sein. In der That findet sich dies annähernd bestätigt.
Wir lassen hier noch für eine Anzahl Flüssigkeiten die Grössen X folgen,
wie sie VAN DER WAALS*) aus seinen gastheoretischen Untersuchungen abgeleitet
hat (fiir 0° C.):
K H/2
Aether . . . . . 1300—1430 Atm. 3-7 Mgrgew./Mill.
Alhohol .:: iil wiv 2100-2400 - ,, 50 »
Schwefelkohlenstoff . 2900—2890 ,, 6:6 »
Wasser . . . . . 10500-10700 ,, 15:5 +
Chloräthyl x — — 2040 » — »
Schweflige Säure . . 3060 T »
Kohlensáure . . . 2820 2 —
Essigsäuremethyläther 2225 » — 2
Diithylamin. - . . 1500 » — »
VAN DER WaaLs kommt zu dem Schlusse: Ist der Radius der Attraction bei
allen Kórpern gleich gross, so muss die Capillarconstante für die verschiedenen
Körper dem kritischen Druck proportional sein. Ist dagegen der Radius den
linearen Dimensionen der Moleküle proportional, so ist
HA Di
A] DET
wenn ? und 7'den kritischen Druck und die kritische Temperatur bedeuten.
VIII. Theorie von (GAUSS.
41) Gauss macht gegen die LAPLACE’sche Theorie zwei Einwände. LAPLACE
lasse e(r) sehr rasch gegen Null convergiren. Daraus folge aber noch nicht, dass
1) RÓNTGEN, WIED. Ann. 22, pag. 5IO.
?) WARBURG, Ibid. pag. 518.
3) BRAUN, Zeitschr. f. phys. Chem. I, pag. 271.
4) vaN DER WaaALs, Continuitit des gasfórmigen und flüssigen Zustandes. Deutsch von
ROTH. Leipzig, BARTH, 1881, pag. 107, 165.
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