Full text: Handbuch der Physik (3. Abtheilung, 1. Theil, 1. Band)

  
   
512 Das BOYLE-MARIOTTE’sche Gesetz, 
sorgfältigen Messungen unterwarf. Auch er wandte direkt eine Rôhre von 300 m 
Länge für den Druck an und maass das vom Gase eingenommene Volumen direkt 
an einer Glasröhre. Seine Resultate für Stickstoff bei etwa 22° sind folgende: 
P(Atm.) 127-223 168:684 208-622 251-157° 290:924 332-039 332-302 490-773 
RP ; 
Dr 10000 09760 09516 09238 08927 08613 08227 0-7885. 
Später verglich AMAGAT!) eine Reihe anderer Gase, Sauerstoff, Luft, Kohlen- 
oxyd, Sumpfgas und Aethylen nach der PourrrET'schen Methode mit Stickstoff. 
Die zu vergleichenden Gase wurden in zwei Manometer aus Krystallglas einge- 
schlossen und empfingen den Druck gemeinschaftlich durch eine Schraube. 
Die Röhren konnten einen Druck bis zu 500 Atm. aushalten. Die Tempe- 
raturen blieben zwischen 18 und 22° Es ergab sich für alle Gase ein Mini- 
; ; P, : ; 
mum. von P also ein Maximum für dp und zwar lag dieses Maximum, welches 
sich aber bei verschiedenen Temperaturen wesentlich verschiebt, bei folgenden 
Drucken: 
Stickstoff. . . . 50» Quecksilber | Kohlenoxyd.. . . 50m Quecksilber 
Sauerstoff... 100 ,, » sumpreass :, + 190 ;, » 
Luft . . . . . 65, » | Aethvlen . … …— . 65, ) 
. a Dal ; ; 
Bei Aethylen schwankt das Verhältniss Fr zwischen 9:318 um 0'337, so- 
dass Aethylen 3 mal stirker oder weniger stark comprimirbar ist, als es nach 
dem MARIOTTE’schen Gesetz sein sollte. 
IV. Die Abweichungen vom MARIOTTE’schen Gesetzin verschiedenen 
Temperaturen. 
Die Frage, wie sich die Abweichungen der Gase vom MaRiorTE'schen Gesetz 
bei verschiedenen "Temperaturen verhalten, ist ebenfalls von AMAGAT in einigen 
Arbeiten studirt worden. Seine ersten Versuche ?) bezogen sich auf schweflige 
Säure, Ammoniak, Kohlensäure und Luft und ergaben im Intervall von 1—3 Atm. 
p ; : 
folgende Werthe fiir Pr. bei verschiedenen Temperaturen, aber nahezu 
gleichem Anfangsdruck 2: 
  
  
  
  
  
Para 
PF 
niedere Temp. | hôhere Temp. 
Schweflige Säure, 1. Versuch. . | 15-3° 10188 | 98:4? 1:0057 
n° 2 pie, p155° 10182 1.97-8° 1:0051 
Ammoniak, l. Versuch . . . . 77° 1:0125 | 980° 10048 
2. % V URN 61? L0199 | 984° 1-005] 
Kohlensäure, 1. Versuch . . . 85° 10061 | 98-1° 10026 
i 2. b veh 9:0? 1-0064 | 954° 1-0021 
Luft, lVeruch . . . . 72° 10010 | 98:8° 1-0001 
» 9. " x dul. — 97-59 0:9998 
  
Es geht aus diesen Zahlen hervor, dass die Abweichungen vom MARIOTTE- 
schen Gesetz um so geringer werden, je hóher die Temperatur ist. Spáter unter- 
  
1) AMAGAT, C. R. 89, pag. 437. 1879. 
?) AMAGAT, Compt. rend. 68, pag. 1170. 1869; 71, pag. 67. 1870; 73, pag. 143. 1872. 
     
    
    
   
  
  
   
   
   
    
   
    
  
  
  
    
    
   
    
   
   
    
      
          
        
        
  
  
  
  
  
SU 
T, 
£X «< 
E 
i 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.